Verschwörung aus der Luft?
Ganz irdische Erklärungen für scheinbar
mysteriöse Himmelsphänomene
Kommentar zum Artikel vom 15.09.04 in 'Märkische Allgemeine - Zeitung für das Land Brandenburg"
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Inhaltsübersicht:
Vorbemerkung: Der Zeitungsartikel stammt von Christian Zielke, Zossen. Vom Herausgeber von www.vitaswing-info.de stammen die aus Zossen übersandten, veröffentlichten Bilder, Links zu einzelnen Stichworten und Anmerkungen im nachfolgenden Zeitungsartikel:
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"Spielen sich am Himmel
über Zossen Szenen einer weltweiten Verschwörung ab?
Sind die merkwürdigen Wolkenformationen, die man bei
klarem Himmel an den vergangenen Tagen beobachten
konnte, Teil eines Plans zur Vernichtung der Menschheit?
Ist Zossen gar Luftdrehkreuz für Ufos aus fernen
Galaxien? (1) Oder haben die scheinbaren Kondensstreifen
einen ganz irdischen Ursprung, für den es eine völlig
rationale Erklärung gibt?
Wolfgang Quasner aus Zossen
hat diese Himmelstreifen in der letzten Woche beobachtet
und fotografiert. Mit diesen Aufnahmen wandte er sich
Rat suchend an die MAZ in Zossen. (2)
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Da sich in den
Reihen der Redaktion kein Meteorologe, Luftfahrtexperte
oder Parawissenschaftler befindet, ging die MAZ auf die
Suche nach Erklärungsmöglichkeiten für diese seltsamen
Phänomene. Erste Recherchen im Internet brachten
interessante Theorien zu Tage. Gibt man den Begriff
"Chemtrails" (chemically augmented trails - chemisch
vermehrte Kondensstreifen) in eine Suchmaschine (3) ein,
landet man direkt in der weiten Welt der
Verschwörungstheorien. Im Gegensatz zu den normalen
Kondensstreifen, den Flugzeuge am Himmel hinterlassen,
seien Chemtrails ein Chemiecocktail aus Aluminiumpulver,
Bariumsalz, immunsystemschwächenden Substanzen, Viren,
Bakterien und Pilzen, der absichtlich von Handels- und
Militärflugzeugen in der Luft versprüht wird.
Geheimes Uno-Programm
Es handele sich dabei, so lautet es in einer
Erklärung auf der Internetseite http://www.neue-welt.de/, um ein
geheimes Programm der Uno unter dem Namen "The Shield"
(das Schild), welches den globalen Klimakollaps
aufhalten soll. Eine andere Theorie behauptet, die
Illuminatis, die geheimen Machthaber der Erde, wollten
damit die Mehrheit der Weltbevölkerung aus der Luft
vergiften und die Überlebenden zu einer Sklavenrasse
machen. Auch offizielle Zahlen gebe es dazu. So schätze
die Weltgesundheitsorganisation WHO die Zahl der Opfer
auf 40 Millionen pro Jahr, heißt es auf einer
Internetseite.
Zu anderen Erklärungsansätzen kommt man
allerdings, wenn man sich an offizielle Quellen wendet.
Bernd Petzold, Diplom-Meteorologe beim Deutschen
Wetterdienst in Potsdam, hat eine andere Erklärung für
dieses Phänomen. Für ihn handele es sich dabei eindeutig
um herkömmliche Kondensstreifen von Flugzeugen, die sich
wegen der feuchten Luftverhältnisse in den höheren
Luftschichten in den letzten Tagen besonders lange
gehalten hätten. Da auch der Wind sehr schwach war, kam
es zu den federartigen Verwirbelungen, die wie so
genannte Cirrus-Wolken aussehen. Letztendlich seien die
so genannten Chemtrails nichts anderes als
Wasserteilchen, die sich an Schwebstoffe in der Luft
(Aerosole) anlagern. (4)
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Messungen ohne Ergebnis
Frank Hönerbach, Pressesprecher
vom Umweltbundesamt in Berlin, kennt das Phänomen.
"Unsere gemeinsamen Messungen mit dem Zentrum für Luft-
und Raumfahrt, der Deutschen Flugsicherung und dem
Deutschen Wetterdienst, haben nichts ergeben. Von
Aluminiumpulver, Barium oder anderen Substanzen keine
Spur", so Hönerbach.
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Dieter Noeske,
Hobby-Meteorologe aus Luckenwalde, hält das Phänomen der
Chemtrails für "ausgemachten Schwachsinn". Vielmehr
befinde sich über Zossen ein wichtiges
Luftverkehrskreuz. In Nord-Süd-Richtung verlaufe eine
Flugtrasse von Skandinavien nach Südeuropa und Afrika.
Flugzeuge aus Westeuropa oder Hannover fliegen in
Ost-West-Richtung nach Warschau oder Moskau. "Dabei
orientiert sich der Flugverkehr an den Funkfeuern in
Christinendorf und Sperenberg", so Noeske. (5)
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Auch
Stefan Schaffrath, Sprecher für Umweltfragen bei der
Lufhansa in Frankfurt am Main, hält die
Chemtrails-Theorien für unseriös. Anstatt Chemikalien in
der Luft zu versprühen, führen fünf Airbusse der
Gesellschaft ständig Messungen in der Atmosphäre durch.
Die Ergebnisse sind frei zugänglich im Internet. "Wir
wollen schließlich wissen, was wir da oben mit unserem
Flugverkehr verursachen", sagt Schaffrath.
Am
Ende scheint es also, dass es für dieses scheinbar
übersinnliche Phänomen (1) eine ganz und gar irdische
Erklärung gibt."
entnommen aus:
Seite 1: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10359436/61939/, Seite 2: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/10359436/61939/2)
(1) Wohl auf keiner einzigen Internet-Seite wird behauptet, daß die künstlichen Wolken (Chemtrails) von Ufos herstammen oder übersinnlicher Natur seien. Es ist ja deutlich genug zu sehen, daß Flugzeuge sie erzeugen. Diese wirklich neuen Ursprungstheorien bleiben der Märkischen Allgemeinen Zeitung vorbehalten und sie darf dafür ein Urheberrecht beanspruchen!
(2) Die beiden Bilder aus Zossen in diesem Artikel sind vom HP-Herausgeber eingefügt worden. Eines der Bilder erschien auch in der MAZ
(3) Suchmaschine Google listet für 'Chemtrails' bei internationaler Suche ca. 85.600 Einträge auf, bei deutschsprachigen Artikeln 10.300 Einträge!
(4) Gesetzt den Fall, daß die künstlichen Wolken ausschließlich durch Abgaspartikel aus den Triebwerken zustandekämen, um die sich Eiskristalle bilden, dann entsteht die Frage, ob die sich unterschiedlich verhaltenden 'normalen' oder sich ausdehnenden Kondensstreifen mit der Zusammensetzung des Flugbenzins zu tun haben. Bekanntlich ist das NATO-Militärflugbenzin JP8 hochgiftig und für zahlreiche Erkrankungen verantwortlich. Diese Tatsache wird eisern von allen Chemtrails-Leugnern verschwiegen und dadurch jede Art von Kondensstreifen als harmlos dargestellt.
(5) Hobby-Meteorologe Dieter Noeske (oder wer ihm dieses Zitat in den Mund gelegt hat) hat wohl übersehen, daß die Funkfeuer in Christinendorf und Sperenberg seit 15 Jahren abgeschaltet sind! Wie genau beobachtet er Himmel und Umgebung??
Der Artikel gleicht in mehrfacher Hinsicht hinsichtlich Argumentations- und Darstellungsart dem Niveau mehrerer anderer Pressepublikationen zum Thema, z.B.
- oberflächliche Schnell-Recherchen des Verfassers
- keine Schilderung der Unterschiede zwischen 'normalen' und chemisch herbeigeführten Wolkenstreifen, kein Eingehen auf die andersartige, charakteristische Ausdehnung der Kondensstreifen
- 'Erklärung' bzw. Wegrationalisierung der Gitterstreifen mit Hinweis auf Luftverkehrsstraßen
- kein Eingehen auf offene Fragen hinsichtlich wolkenbildender Flugmuster
- keinerlei Beweismaterial für die vertretenen Theorien
- übliche argumentative Schwachpunkte der Behauptungen der Chemtrails-Leugner
- kein sachliches Abwägen der Pro- und Contra-Aspekte
- überheblicher, ironischer Ton und gezielte Abwertungen ("ausgemachter Schwachsinn", "unseriös"); offensichtlich ist in Redaktionen und Amtsstuben nur dieser Stil zu diesem Thema erwünscht...
- übliche 'offizielle' Leugnungs- Beschwichtigungs- und Irreführungsstrategie, damit Beobachter ihren eigenen Augen und Schlußfolgerungen nicht mehr trauen sollen.
- Herausheben und lächerlichmachen von 'Verschwörungstheorien', ohne selbst fundierte Überlegungen oder gar Nachforschungen nach den Ursachen betrieben zu haben.
- Ignorieren der Tatsache, daß dann, wenn tatsächlich 'normale' Kondensstreifen diese künstlichen Wolken bilden, zu klären ist, ob unterschiedliche Triebwerksabgase bzw. Treibstoffe die Verursacher solche Wolkenbildungen sind und ob diese giftig sind (z.B. ist das von Militärflugzeugen benutzte JP8-Kerosin hochgiftig!)
- künstliche Wolken, die zweifelsfrei von Flugzeugabgasen stammen, hinsichtlich der Verursacher als 'übersinnlich' lächerlich zu machen.
Die 'offiziellen' Argumente und vor allem die Argumentationsart anderer Zeitungen bzw. 'offizieller' Stellen gleichen sich auffällig:
Trotz der unverkennbar gleichartigen Manipulationsstrategie und des auffällig gleichen, abwertenden Stils der verschiedenen Zeitungen und 'offiziellen' Stellen wird doch nicht jemand die 'Unabhängigkeit' unserer Zeitungen bezweifeln oder gar auf den Gedanken kommen, sie seien Teil einer 'Chemtrails-Verschwörung?' Ein Schelm, wer sich was Arges denkt... ;-)
Falls die Bewohner von Zossen oder sonstige LeserInnen mehr Sach-Infos über die künstlichen Wolkenbildungen durch Flugzeuge über ihren Köpfen haben wollen, können sie alle wissenswerten Infos lesen/ausdrucken
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Bearbeitungsstand 16.09.2004