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Selbstbau-Aktivkohlefilter


Inhalt:


    Wasserfilterung durch Selbstbau-Sand-Kohle-Filter

    Die einfachste Möglichkeit Wasser zu reinigen ist das Filtern. Es hält feinste Schmutzpartikel und deren anhaftenden Parasiten und Bakterien zurück. Ein einfaches Taschentuch oder ein selbst gebauter Sandfilter helfen bei der Aufbereitung von trinkbarem Wasser. (https://www.previval.org/w/index.php?title=Wasseraufbereitung_durch_Filtern)

    Sofern man ein Sandsieb aus dem Wasserhahnanschluss hat, kann dies mittels eines Tuches in den Schmutzwasserflaschenausguss gesteckt werden, sodaß er nicht reinfällt und wieder herausgezogen werden kann. Dies ist eine erste Grobfilterung von Feststoffen vor dem eigentlichen Feinfilter.
    Ein Beispiel siehe Skizze auf der rechten Seite: (Bildquelle: Andre Pohle in https://www.previval.org/w/index.php?title=Wasseraufbereitung_durch_Filtern)

    1 ein Tuch (ein Stück Stoff) hält gröbste Partikel wie kleine Äste oder Blätter zurück
    2 feiner sauberer Sand (Quarzsand oder „Katzensand") hält Schwebstoffe, wie Algen und Lehmige (im trockenem Zustand feinste Stäube), zurück
    3 Holz- oder Aktivkohleschicht nimmt sehr viele schädliche chemische Verbindungen auf
    2 Hält feinste Holzkohlestäube zurück
    4 grober Kies filtert weiter das Wasser und schützt davor, dass der feine Sand ausgeschwemmt wird.
    5 viele kleine Steine dienen wiederum dazu, den groben Kies an Ort und Stelle zu halten

    Aber woher nimmt man feinen und vor allem sauberen! Filtersand?

    Zu beachten:
    Im Mehrschichtfilter sind die einzelnen Körnungen sowohl hinsichtlich der Korngröße als auch hinsichtlich Dichte sorgfältig aufeinander abzustimmen.
    Bei der Korngröße geht es darum, dass die jeweils oben liegende kleinere Körnung durch das darunter liegende Korn „hindurchrieselt". So sollte ein 0,71 – 1,25 mm nicht direkt auf einen Stützkies mit 3,15 – 5,6 mm eingebaut werden, da das Porenvolumen großer ist als die Kleinstkörnung. In einem solchen Fall muss ein 1,4 – 2,2 mm oder ein 2 – 3,15 mm als Zwischenschicht eingebaut werden.

    Filtermaterialien müssen grundsätzlich gegenüber mechanischen, mikrobiologischen und chemischen Einwirkungen ausreichend beständig sein. Nach Einfüllung, Spülung und Inbetriebnahme dürfen Filtermaterialien während des Filterbetriebes keine unerwünschten Stoffe an das Wasser abgeben. (Quelle)

    Bildquelle: https://www.previval.org/w/index.php?title=Wasseraufbereitung_durch_Filtern

    Diy-Kohlefilterpatrone aus Vitamindose

    Statt eines kommerziellen Aktivkohlefilters kann man leicht und überaus preiswert einen ebenso leistungsfähigen Filter selbst herstellen.

    Zusatzfilter-Zweck: grobe Verunreinigungen zurückhalten, Sawyer-Filter schonen und Aktivkohlefilterung.

    Aktivkohlefilter aus Vitamindose, Pet-Flaschengewinde und PET-Deckel für Anschluss an Flasche und Sawyer-Mini-Filter
      Einfachste Variante: Vom Deckel einer Vitamindose innere unnötige Teil entfernen, x-Loch oder Bohrloch in den Deckel machen. Loch soll etwas kleiner als beim Trinknippel am Unterteil des Sawyer-128 sein, um die Vitamindose aufstecken zu können.
      Ins Unterteil 1 oder mehrere sehr kleine Löcher bohren, aus denen das gefilterte Wasser raustropft und getrunken oder ins Aufbewahrungsgefäß getan werden kann.

      Anschlussvariante mit Verschraubungen:
      Verschraubteil einer PET-Flasche so abtrennen, dass von der Rundung der Flaschenauswölbung noch kleiner Teil bleibt. Dann kann das Schraubgewinde in die Vitamindose gesteckt werden und hält evtl. ohne Verklebung durch Spannung. Besser, aber arbeitsaufwändiger: Mit Heißkleber und Lötkolben Teile fest und dicht machen. Unterteil aufschneiden und Verschlussdeckel oder Schraubdeckl mit Lötkolben festschweißen.

    Dieses Flaschengewinde passt dann in den unteren Schraubanschluss des Sawyer Mini-Wasserfilters.
    Vitamindose hat größeres Fassungsvermögen als Petlinge.
    Auch Schlauchstücke eignen sich für diese Zusatzfiltermethode.

    Diy-Kohlefilterpatrone aus PETling

    Petling
      Optimal für DIY-Kohlefilter sind Petlinge (PET-Flaschen-Rohlinge mit Gewinde). Länge mit aufgeschraubtem Deckel: 130mm; Aussen-Durchmesser des Tubus: 24,5-25,5mm (Richtung Deckel etwas dicker); Deckel wie normale PET-Flasche; Innen-Durchmesser: 19mm, ca. 115mm tief, bis die Rundung anfängt. Sie sind ca. 12 cm tief. Bei glasklaren Petlingen sieht man die verschiedenen Filterschichten und den Verschmutzungsgrad.

      Aufzufinden unter dem Stichwort 'Petlinge' oder 'Geocaching'.
      P. sind für Lebensmittel geeignet, auch zum Transport von Gewürzen, Kaffeepulver aber auch Essig und Öl. Der Geschmack ändert sich auch nicht. Sicheres Transportmittel für geringe Flüssigkeitsmengen, wie Öl, Milch.

      Petling am unteren Teil aufschneiden (Metallsäge), oberen Deckel entfernen, kleines Loch mittig in Deckel machen und Deckel ans offene Unterteil ankleben (mit Heißkleber, Lötkolben).

    DIY-Aktivkohle-Filterkartusche

    Aktivkohle in Petling In diesen Petling kann man nun Aktivkohle einfüllen.
    Aktivkohle im Filter: In den Kohlefilter kommt einfache Aktivkohle in kleiner Körnung, um eine größtmögliche Oberfläche zu erzielen. Filterkohlengranulat aus Kokosnusschalen aus dem Aquariumhandel ist preisgünstig. 500 Gramm kosten zwischen 4 und 6 Euro.
    Auch Aktivkohle aus dem Brennereibedarf hat sich einwandfrei bewährt.

    Nutzungsdauer der Aktivkohle: Man rechnet mit ca. 200 Liter Wasserdurchfluss als Nutzungsdauer. Je nach Nutzungsdauer sollte man früher wechseln, wenn eine Verkeimung des Filters zu befürchten ist. Man kann die Kohle auch erst dann austauschen, wenn sich das Filterergebnis verschlechtern sollte, d. h. sobald das Wasser nicht mehr klar und geruchsfrei ist. Überschreitet man die Kohlefilteraufnahmefähigkeit, verkeimt man das Wasser zusätzlich.

    Aktivkohle 2mm

    3-Schichten-Filter

    Außer Aktivkohle kann man ähnlich wie im obersten Selbstbaufilter auch andere Vor- und Nachfilter hinzufügen. Dies kann je nach Bedarf und vorhandenem Filtermaterial erfolgen.

    3 Stufenfilter mit Saugfaserflies am Zuflussteil, in der Mitte Aktivkohle und am Auslassteil ein Tuch, in dem sich Feinsand aus Quarz befindet
      Im Bild zu sehen ist ein 3-Schichten-Filterkartuschenaufbau aus Saugfaserflies am Zuflussteil, in der Mitte Aktivkohle und am Auslassteil ein Tuch, in dem sich Feinsand aus Quarz befindet.

      Vorteile dieses diy-Filters

      1. Dieser 3-Schichtenfilter kann eigenständig für sich als Filterkartusche verwendet werden, wenn das Wasser klar, kaum verschmutzt und ungefährlich erscheint. Schmutz- und Schwebstoffe werden entfernt, nur noch wenig Bakterien, Geruchsstoffe und Chemikalien verbleiben im Wasser.

      2. Bei dieser Anordnung sind keine besonderen Trennschichten erforderlich. Durch die 3 stufige Grob-mittel-fein-Filterung im Einfüll-Flaschenadapter und Tränkung des Saugfaservlieses ist u.U. weitere Schmutz-Filterung mit Kies und Sand evtl. nicht nötig. Die Filterkartusche kann daher anders als üblich aufgebaut werden

      3. Alle Verschluss-Teile mit ihren Filtern und auch der Filterkartuscheninhalt sind bei diesem Filteraufbau sehr rasch zu wechseln / zu reinigen.

    Wenn vor oder nach der Aktivkohle Kies, Sand oder andere Materialien verwendet werden, kann es nötig sein, ein Trenngewebe vor die Aktivkohle zu legen. Das kann z.B. geschehen durch

    • Ein Saugfaserflies kann in 3cm breite Streifen geschnitten und zusammengerollt und in den Petling gesteckt werden. Hat hohe Saugkraft und ist leichter und sicherer zuzubereiten als das Zuschneiden eines runden Schwammes.
    • einen rund zugeschnittenen Schwamm, der als Filter und Abgrenzung zur Aktivkohle dient. Auf Küchenschwamm Dose aufsetzen, Durchmesser anzeichnen und ausschneiden (für Grobfilter oben).
    • Alternativ kann eine Grenzschicht durch dünnere Schwammschicht aufgelegt werden.

    Selbstbau-Kohlefilter mit Sawyer-Ultrafeinfilter kombiniert


    Der beschriebene Selbstbau-Aktivkohlefilter kann als Wasserfilter alleine (Bild links) oder in Kombination mit einem Sawyer-Ultrafeinfilter (Bild rechts) verwendet werden.

    Dies ist ein Ultrafein-Hohlfaser-Wasserfilter bis 0,02 Mikron, in dem sich ultrakleine Öffnungen als Filterporen befinden.

    Nützlich bzw. notwendig ist evtl. ein Adapter. Beim Sawyer Squeeze ist ein Adapter (Bild rechts, das blaue Verbindungsteil zwischen Sawyer-Squeeze und dem Kohlefilter) beigefügt.
    Man kann einen Adapter aber auch selbst leicht herstellen aus dem Gewinde und dem Deckel einer Pet-Flasche. (Im Bild links oberhalb der Kohlekartusche, oder im rechten Bild der rote Adapter)

    Der Selbstbaukohlefilter kann geöffnet und die Kohle oder andere Bestandteile können ausgetauscht werden.

    Sofern er in Verbindung mit einem Sawyer-Feinstfilter verwendet wird, sollte der Kohlefilter erst nach der Reinigung durch den Sawyer-Feinstfilter angebracht werden, um eine evtl. Verkeimung des Sawyers zu vermeiden, wenn die Aktivkohlekapazität verbraucht ist.

    Mit einer solchen Kombination von Selbstbau-Kohlefilter und Sawyer-Ultrafeinfilter lassen sich 99,999% aller schädlichen Mikroben, Protozen, Bakterien und einige Chemikalen entfernen. Die Aktivkohle dient aber auch zur Geruchsentfernung. Das gefilterte und entkeimte Wasser schmeckt auch nicht nach Chlor. Pestizidrückstände etc. sind deutlich reduziert. Es ist eine kleine perfekte Wasseraufbereitungsanlage für Survival, Outdooraktivitäten oder innerhäusliche Zwecke.

    Selbstbaufilter in Kombination mit Sawyer-Squeeze-Ultrafilter

    Entkeimung des Kohlefilters durch Ozonbegasung/Ozonwasser

    Ozongerät, Sawyer-Squeeze-Wasserfilter, diy-PET-Anschlusstück, Kohlefilter
      Im Kohlefilter können sich wie auch im Sawyerfilter Mikroben vermehren, vor allem, wenn darin Feuchtigkeit und Wärme entsprechende Wachstumsvoraussetzungen schaffen. Nach einigen Schmutzwasserfilterungen und zumindest vor seiner Einlagerung sollten daher sowohl die Aktivkohle als auch der Ultrafeinfilter desinfiziert werden.

      Sofern man einen Ozonisator (ab ca. 30 €) besitzt, kann man diesen zur Entkeimung des Kohlefilters wie auch des Sawyer-Filters durch Ozonbegasung oder Ozonwasser-Durchfluss entkeimen.

      Wenn aus einer Pet-Flasche das Gewinde geschnitten wird und der dazu passende Deckel mit Kleber und/oder Lötkolben festgeklebt wird, kann daraus ein Adapter sowohl für den Selbstbau-Kohlefilter als auch für den Sawyer Squeeze gemacht werden. Dazu muss in den Deckel ein Loch gebohrt werden, durch das der Luftschlauch des Ozonisators gesteckt wird. (siehe im Bild zwischen Kohlefilter und Sawyer-Squeeze)

      Bild rechts: Durch die Begasung mit Ozon oder ozonisiertem Wasser, das man durch den Aktivkohlefilter und/oder Sawyerfilter leitet, können beide Filter einzeln oder gemeinsam entkeimt werden.

    Mit Ozongerät Sawyer-Squeeze-Wasserfilter, diy-PET-Anschlusstück, Kohlefilter desinfizieren

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Bearbeitungsstand: 23.11.2017