Seinen Jüngern sagte Jesus voraus, was nicht nur Glaubensgegner, sondern vor allem seine angeblichen Nachfolger in großem Umfang mit Rechtgläubigen machen werden und tatsächlich auch bis heute machen: (Mt.24,09) a »Dann werden sie euch der Bedrängnis preisgeben und euch töten. Und ihr werdet gehasst werden um meines Namens willen von allen Völkern.« (a Mt.24,09-10: Mt.10,21-22; Joh.16,02)
(jl.ev08.014,07) (Jesus:) »Es wird sogar geschehen, daß die falschen Propheten sich auf goldene Throne emporschwingen (Im Papsttum der Fall, d. Hg.) werden und die wahren von Mir Erwählten und Berufenen mit aller Hast verfolgen werden (durch das Papsttum massenhaft geschehen, d. Hg.). Wenn aber das eintreffen wird, dann wird auch ihr Gericht und ihr Ende über sie kommen, und Meine Lehre wird dennoch fortbestehen unter gar vielen Menschen auf der Erde; aber sie wird stets nur als ein freies Gut unter den Menschen im stillen glänzen, leuchten und trösten, nie aber als eine Herrscherin über ganze Völker auf einem Herrscherthrone mit Krone (Tiara, die dreifache päpstl. Krone, d. Hg.), Stab (Bischofsstab des Papstes, d. Hg.) und Zepter gebieten.
(jl.ev08.014,08) Wo das in Meinem Namen (Papst nennt sich 'Stellvertreter Christi', d. Hg.) der Fall sein wird, da werde Ich Selbst ferne sein, und anstatt Meiner Liebe wird die Habsucht, der Geiz, Neid und Verfolgung aller Art und Gattung unter den Menschen zu Hause sein, und ein Betrug wird dem andern die Hände reichen (Die Geschichte des Papsttums liefert unzählige Beweise hierfür, d. Hg.).
Eines der Dokumente, in dem solche Verfolgungen angeordnet wurden, war die unmenschliche Bulle »Ad exstirpanda«, die von Papst Innocenz IV im Jahre 1252 herausgegeben wurde. In dem Dokument steht, daß Ketzer »wie Giftschlangen vernichtet« werden sollen. Es wird darin offiziell die Anwendung der Folter befürwortet. Den staatlichen Regierungen wurde aufgetragen, Ketzer zu verbrennen.
Die obenerwähnte Bulle »Ad exstirpanda« blieb von da an ein fundamentales Dokument der Inquisition, erneuert oder bestätigt von etlichen Päpsten: Alexander IV (1254-61), Clemens IV (1265-68), Nikolaus IV (1288-92), Bonifatius VIII (1294-1303) und anderen.
Die Zivilregierungen wurden deshalb eindringlich von den Päpsten unter Androhung der Exkommunikation ermahnt, die gerichtlichen Urteile zu vollstrecken, die die reuelosen Ketzer zum Tod durch Verbrennen auf dem Scheiterhaufen verdammten. Es soll bemerkt werden, daß die Exkommunikation keine Kleinigkeit war; denn wenn es jemandem, der exkommuniziert wurde, nicht gelang, sich innerhalb eines Jahres davon zu befreien, wurde er aufgrund der Gesetzgebung dieser Zeit als Ketzer betrachtet und zog somit alle Strafen, die für Ketzerei galten, auf sich.«1
Im Jahre 1211 in Lavaur wurde der Bürgermeister an einem Galgen aufgehängt und seine Frau in einem Brunnen gesteinigt. Vierhundert Menschen wurden in dieser Stadt lebendig verbrannt. Die Kreuzfahrer besuchten am Morgen das Hochamt und fuhren dann fort, andere Städte des Gebietes einzunehmen.
Es wird geschätzt, daß in diesem Krieg (Albigenserkreuzzug) 100.000 Albigenser (auch Katharer genannt, südfranzösische Protestanten nicht im Sinne der Reformation, Anm. Übers.) an einem Tag fielen. Ihre Leichen wurden zusammengehäuft und verbrannt.
Bei dem Massaker von Merindol (Waldenser) wurden fünfhundert Frauen in eine Scheune eingesperrt, die angezündet wurde. Wenn eine von ihnen aus dem Fenster sprang, landete sie auf Speerspitzen. Frauen wurden öffentlich aufs Jämmerlichste gequält. Kinder wurden vor ihren Eltern ermordet, die keine Macht hatten, sie zu schützen. Manche wurden von den Klippen geschleudert, oder, ihrer Kleider entrissen, durch die Straßen geschleift.
Beim Massaker von Orange im Jahre 1562 wurden ähnliche Methoden angewandt. Die italienische Armee wurde von Papst Pius IV ausgesandt, um Männer, Frauen und Kinder zu ermorden. Der Auftrag wurde mit schrecklicher Grausamkeit ausgeführt. Die Menschen wurden der Schmach und der Folter jeglicher Art ausgeliefert.
Zehntausend Hugenotten (französische Protestanten) wurden in dem blutigen Massaker von Paris im Jahre 1572 am »St.-Bartholomäus-Tag« umgebracht.
Der französische König ging daraufhin zur Messe, um feierlichen Dank darzubringen, daß so viele Ketzer umgebracht worden waren. Der päpstliche Hof empfing die Nachricht mit großer Freude, und Papst Gregor XIII suchte in einer großen Prozession die St.-Ludwigskirche auf, um Dank zu sagen! Er ordnete an, in der päpstlichen Münzanstalt Münzen prägen zu lassen zum Gedenken an dieses Ereignis. Die Münzen zeigten einen Engel mit einem Schwert in der einen Hand und einem Kreuz in der anderen, vor dem eine Gruppe von Hugenotten mit angstverzerrten Gesichtern flieht. Die Worte " Ugonottorum Strange 1572«, was bedeutet: »Das Schlachten der Hugenotten im Jahre 1572«, erschienen auf den Münzen.
Einige der Päpste, die heute als »Große« gefeiert werden, lebten in dieser Zeit, hatten Ansehen und Macht. Warum haben sie nicht die Kerkertüren geöffnet und das mörderische Feuer erstickt, das den Himmel von Europa für Jahrhunderte verdunkelte?
Man kann die Inquisition und Folterungen nicht so leicht mit irgendwelchen zeitgeschichtlichen Erklärungen vom Tisch fegen. Denn obwohl es manchmal geschehen ist, daß Folterungen über das eigentlich Vorgeschriebene hinaus ausgeführt wurden, bleibt die Tatsache bestehen, daß die Inquisition auf päpstlichen Erlaß hin ausgeführt wurde und von Papst zu Papst bestätigt wurde! Ist es jemandem möglich, zu glauben, daß solche Handlungen von 'Stellvertretern Christi' jenen Jesus repräsentieren, der sagte: »Man solle die andere Wange hinhalten, unseren Feinden vergeben und an denen Gutes tun, die uns Unrecht tun?«
(jl.ev09.040,01)(Jesu Vorhersage zu seiner Erdenzeit:) »Der wahre Glaube und die reine Liebe werden in jener Zeit ganz erlöschen. An ihrer Stelle wird ein Wahnglaube unter allerlei ärgsten Strafgesetzen den Menschen aufgedrungen (s. Zwangsmissionierungen durch Katholikenmissionare, d. Hg.) werden, gleichwie da auch ein böses Fieber dem Menschenleibe den Tod aufdrängt. Und so sich irgendeine von Meinem Geiste gestärkte Gemeinde wider die falschen und von Gold, Silber, Edelsteinen und andern großen Erdengütern strotzenden und allerhochmütigsten und herrsch- und selbstsüchtigsten Lehrer und Propheten, die sich als eure allein wahren Nachfolger (Papst behauptet fälschlicherweise, Nachfolger Petri zu sein, obgleich Petrus nie in Rom war!, d. Hg.) und Meine Stellvertreter (Papst beansprucht, Jesu irdischer Stellvertreter zu sein, d. Hg.) den Menschen zur tiefsten Verehrung darstellen werden, erheben und ihnen zeigen wird, daß sie nur gerade das Gegenteil von dem sind, als was sie sich den Menschen mit der frechsten und Gottes vergessendsten Keckheit darstellen, indem sie sie zwingen, nur bei ihnen allein das Seelenheil und die Wahrheit (Kath. Kirche lehrt, alleinseligmachend zu sein, d. Hg.) zu suchen, so wird es da Kämpfe und Kriege und Verfolgungen geben, wie sie seit dem Beginne der Menschen auf dieser Erde noch nicht stattgefunden haben. (Die Kirchengeschichte liefert unzählige Beispiele hierüber, wie das Papsttum mit Andersdenkenden und Kritikern umgegangen ist und noch umgeht!, d. Hg.)
(jl.ev09.040,02) Doch der allerärgste und allerfinsterste Zustand wird nicht lange währen, und es wird kommen, daß die falschen Lehrer und Propheten sich selbst am Ende den Todesstoß geben werden. Denn es wird da Mein Geist, das ist der Geist aller Wahrheit, unter den vielfach bedrängten Menschen wach werden, die Sonne des Lebens wird gewaltig zu leuchten beginnen, und die Nacht des Todes wird sinken in ihr altes Grab.«
(jl.ev01.072,02) (Jesus:) »... So wie es zu Noahs Zeiten war, so wird es (in der Endzeit, d. Hg.) auch dann sein; die Liebe wird abnehmen und völlig erkalten, der Glaube an eine aus den Himmeln an die Menschen geoffenbarte feine Lebenslehre und Gotteserkenntnis wird in einen finstersten toten Aberglauben voll Lug und Trug verwandelt werden, und die Machthaber werden sich der Menschen abermals wie der Tiere bedienen und werden sie ganz kaltblütig und gewissenlosest hinschlachten lassen, so sie sich nicht ohne alle Widerrede dem Willen der glänzenden Macht fügen werden!
Die Mächtigen werden die Armen plagen mit allerlei Druck und werden jeden freieren Geist mit allen Mitteln verfolgen und unterdrücken, und dadurch wird eine Trübsal unter die Menschen kommen, wie auf der Erde noch nie eine war! Aber dann werden die Tage verkürzt werden der vielen Auserwählten wegen, die unter den Armen sich vorfinden werden; denn wo dies nicht geschähe, könnten sogar die Auserwählten zugrunde gehen! (vgl. Mt.24,21 .22)
(jl.ev01.072,03) Es werden aber bis dahin von nun an noch tausend und nicht noch einmal wieder tausend Jahre vergehen! Alsdann aber werde Ich dieselben Engel, so wie ihr sie nun hier seht, mit großen Aufrufsposaunen unter die armen Menschen senden! Diese werden die im Geiste totgemachten Menschen der Erde gleichsam aus den Gräbern ihrer Nacht erwecken (d.h. sie durch die Wahrheit aufklären, d. Hg.); und wie eine Feuersäule sich wälzt von einem Ende der Welt zum andern hin, werden diese vielen Millionen Geweckten sich hinstürzen über alle die Weltmächte, und nicht wird ihnen jemand mehr einen Widerstand zu leisten vermögen!«
(jl.ev08.014,09) Wenn du aber allzeit das Rechte und Wahre wirst haben können, wenn du nur ein Verlangen danach haben wirst, so wirst du dein Herz doch wohl nicht dem Falschen zuwenden? Und so wisset ihr nun, daß trotz all der späterhin auftauchenden falschen Propheten und Lehrer im Stillen und Prunklosen Meine reine Lehre bis ans Ende der Zeiten unter den Menschen fortbestehen wird. (Jesu Urlehre ist also in keiner Denomination bzw. Sekte mehr ganz rein zu finden, sondern nur noch in Einzelpersonen, d. Hg.)«