Rebellion Luzifers gegen Gott

Irreführende Darstellungen in Leopold Engels 'Luzifers Bekenntnisse'

Vergleich mit themengleichen Texten des Propheten Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht

Luzifers Rebellion


Sollte Luzifer Gottes Gegenpol sein?

Lt. Jesu Offenbarungen durch Jakob Lorber "war 'Luzifer' oder 'Lichtträger' sein ursprünglicher, eigenschaftlicher Name. 'Satana' war soviel als der Gegenpol gegen die Gottheit. Als Satana war dieser Geist von Gott aus wirklich also gestellt gegen die Gottheit, wie das Weib gestellt ist gegen den Mann." (jl.erde.056,02)

In Jesu Offenbarungen durch Jakob Lorber wird der Begriff 'Gegenpol' in folgenden Bedeutungen angeführt:

Im sog. 11. Band des 'Großen Evangeliums Johannes' (11. GEJ) von Leopold Engel wird 'Gegenpol' in folgenden Bedeutungen angeführt:

Die Ausführungen bei Leopold Engel über Luzifer als Gegenpol im sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' sind so formuliert, daß sie zwar Ähnlichkeit mit Lorbers Definitionen haben, aber von der Wortwahl und dem Inhalt her eher Verwirrung erzeugen, was wirklich damit gemeint ist.

Achtung! 'Gegenpol' wird so gebraucht, als ob Gott Luzifer unbedingt benötigt habe, um sich erstens "Meine in Mir ruhenden Kräfte beschaulich der Gottheit vorzuführen" (jl.ev11.017,05) bzw. um die eigenen Kräfte überhaupt erst zum Wirken bringen zu können:

Angeblich habe Jesus mitgeteilt: (jl.ev11.017,06) "In diesem Geiste (Luzifer) wollte die Gottheit Selbst den festen Punkt der eigenen Wirksamkeit feststellen, gleichwie ein Mensch, welcher geht, in dem festen Stützpunkt der Erde erst einen festen Punkt findet, seine Kraft wirken zu lassen und sich fortzubewegen. Der Widerstand, den die Erde selbst bietet, ist aber gerecht, ja, ist das Mittel, daß die Kraft eigentlich zum Vorschein kommt und dadurch Fortbewegung geschieht. Diese abgegebene Kraft, welche in den neu erstandenen Geist eingelegt wurde, war der Gegenpol, das heißt der gerechte Gegensatz aller der Eigenschaften, die ihr als göttlich bezeichnet, welcher deswegen aber nicht ungöttlich ist, sondern nur ermöglicht, das rechte Licht der Erkenntnis zu verbreiten."

Mit anderen Worten sollen in Luzifer in 'rechtem Maße' entgegengesetzte Eigenschaften als in Gott eingegeben worden sein, damit durch solche Eigenschaftsgegensätze erst Erkenntnis entstehen könne!

Damit wird die Türe zu einer weiteren Lüge Satans geöffnet, daß seine neg. Eigenschaften eigentlich wichtig und gut seien, weil erst durch Leidenschaften, Laster und Untugenden das Gute bewußt oder gefördert würde!

Basierend auf diesem mit Worten gut getarnten Freischein fürs Böse und Falsche aus dem sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' entwickelt sich folgerichtig in 'Luzifers Bekenntnissen' Satans Protest, als Urheber und Prinzip des Bösen zu gelten: "Prinzip des Bösen soll ich sein, der Gegenpol der Gottheit, die das Gute, ja höchste Lieb' und Weisheit in sich faßt? Sagt nicht der einfachste Verstand, sobald er nur begriff, daß der Erzeuger nur das vergeben kann, was in ihm selbst, daß dann in Gott das Böse gleichfalls ruhte? Wie hätte er mich sonst erschaffen können? (LuzB.S. 14)

Warum strebte Luzifer nach Macht?

Satan stellt sich im gleichen Werk 'Luzifers Bekenntnisse' auch so dar, als hätten sein Streben zur Macht lediglich selbsterhaltende Funktion Gott und seinen Geschöpfen gegenüber gehabt bzw. als habe seine Rebellion lediglich auf einigen Irrtümern beruht. (s. Jesu Aussagen über Satans Irrtümer)

Weil Satan Gott als nicht-sichtbares Wesen darstellt, von dem er angeblich nie Mutterliebe erfahren habe, leitet er daraus ab, daß Gott unberechenbar sei und er daher habe überlegene Macht gewinnen wollen, um einer evtl. Vernichtung durch Gott vorbeugen zu können:

Als Entschuldigung führt er an: "Kann sich der Diener nicht in seinem Glauben täuschen, daß ihm die nur verliehene Macht verbleibt, daß er sie an sich reißen kann, ja muß, damit der Geber nicht einst Töter werde?" (LuzB.S. 12)

Achtung! Schon im sog. 11. Band des 'Großen Evangeliums Johannes' (11. GEJ) von Leopold Engel taucht die Irrtumsentschuldigung angeblich aus Jesu Mund auf "du glaubtest, nicht Träger der Kraft, sondern Besitzer der Kraft zu sein. Du verwandeltest deine Liebe in Hochmut... " (jl.ev11.016,07) Luzifers Fall war nur durch Irrtum geschehen..." (jl.ev11.017,20)

Diese Irrtumslüge - angeblich im 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' aus Jesu Mund! - weitet Satan bei Leopold Engel noch um folgende Details aus: "Verkennt der Diener (L.) seinen Herrn, weiß nicht, daß Liebe nur in seinem Urgrund wohnt, die er als Elternliebe nie empfand, so ist der schwere Irrtum stets ermöglicht." (LuzB.S. 12)

Die Lüge Satans, er habe von Gott nie Elternliebe erfahren und habe daher Gottes Wesen verkannt, dient ihm als Basis für die Lüge, er habe aus Irrtum heraus rebelliert.

Sein Machtstreben und seine Rebellion seien daher entschuldbare Irrtümer aufgrund von Unwissenheit dar: "Wer irrt, verbeißt sich leicht in falsches Wollen, glaubt Recht zu haben, wenn er Unrecht hat und ist er stolz auf seinen Rang, sein Können, so wird er mit Gewalt behalten wollen, was Gnade ihm einst gab." (LuzB.S. 12)

Aufbauend auf diesbezüglichen Lügen über angebliche Irrtümer bereits im 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' wiederholt und erweitert Satan in 'Luzifers Bekenntnisse' diese Entschuldigung aller Fehlentwicklungen. "Verwirrt ist bald die rechte Wahl der Mittel, der Eigensinn, der Hochmut stellt sich ein und größer als der Meister dünkt sich der Lehrling... Ich dacht menschlich, irrte und verstockte." (LuzB.S. 13)

Achtung!Schon im sog. 11. Band des 'Großen Evangeliums Johannes' (11. GEJ) von Leopold Engel wird aus der lügenhaften Irrtumstheorie abgeleitet, "weil Luzifers Fall nur durch Irrtum geschehen war", schließt dies "die Möglichkeit des Ablegens des Irrtums dar" (jl.ev11.017,20)

Achtung! Leopold Engels 'Luzifers Bekenntnis' nutzt dann genau dieses Lügen-Schlupfloch, indem Satan darin behauptet, er habe durch die Gräuel des ersten Weltkriegs eingesehen, daß sein irrtumsbedingtes Verhalten falsch war, er es bereue, zu Gott umgekehrt sei und nun wieder als Lichtbringer beauftragt und glaubwürdig sei!

Achtung! Jesus schildert durch Jakob Lorber die eigentlichen Ursachen der Rebellion Luzifers freilich anders und glaubwürdiger: (jl.erde.056,03)"Da dieser Geist eine so endlos große Bestimmung hatte, ein zweiter Gott neben Mir zu sein, so mußte er auch eine seiner Bestimmung entsprechende Freiheitsprobe bestehen, welche er aber eben auch, wie ihr wisset, nicht bestanden hat, weil er sich über die Gottheit erheben und diese sich unterwürfig machen wollte.

04] Ein Rangstreit also war das erste, was eben dieser Geist gegen die Gottheit verbrochen hatte. Da er aber die Gottheit nicht dahin stimmen konnte, ihm den Vorrang zu erteilen und sich ihm selbst vollends unterwürfig zu machen, so erbrannte er in seinem Grimme und wollte die Gottheit förmlich vernichten, zu welcher Tat es ihm an der Kraft wirklich nicht gemangelt hätte, wenn die Gottheit nach ihrer ewigen Weisheit nicht zeitgerecht diesen Meuterer in all seinen Teilen hart gefangen hätte.

Auch seine Mitrebellen fielen nicht so sehr aus mangelndem Wissen um Gottes Gebote oder aus Irrtum, sondern weil sie Satans verführerischen Lügen glaubten: a  »Es gab am Ende jener endlos langen Bildungsperiode der Urgeister eine noch übergroße Menge solcher Art, die, obschon sie die rechten Bildungswege Gottes wohl begriffen, aber am Ende von einem sich freien Verhalten auf diesen Wegen dennoch nichts wissen wollten, sondern des schneller folgenden, wennschon nur kurz dauernden Vorteiles wegen von dem gebotenen und wohlgezeigten Ordnungswege Gottes abwichen und den Weg ihres höchst eigenen Verderbens betraten.« (a jl.ev02.231,04)

Diese Mithelfer beim Kampf gegen Gott gewann Luzifer dadurch, dass er sie über seine angeblich alles übertreffende Macht und Intelligenz belog: »Außer uns trägt der endlose Raum, der nun von uns erfüllt ist, keine höhere Macht und Intelligenz mehr, als da ist die unsrige; wer sollte uns dann den Vorteil streitig zu machen imstande sein!?" Seht, so dachte und sprach der Lichtgeist zu sich selbst und dadurch zu seiner ihm unterstehenden Sondergeisterschar.« (a jl.ev02.231,05

Rangsucht, Egoismus, Eitelkeit und Selbstwohlgefallen an seinem Lichte und an seiner endlosen Erhabenheit und Kraft waren also die wahren Motive der Rebellion Satans, nicht die Angst, von Gott vernichtet oder von seinen Geschöpfen entmachtet zu werden, wie er vorlügt.

Entwickelte sich die Eigenmächtigkeit zuerst bei Luzifers Geschöpfen ohne Ls. Wissen?

In 'Luzifers Bekenntnissen' tischt Satan eine Lüge über seine Geschöpfe auf, die ihn als Rebelleninitiator entlasten soll: "Sie (seine Geschöpfe) beugten sich auch meinem Willen, sie führten aus, was ihnen ich gebot, doch merkt' ich nicht, daß neben diesem auch ihr eigener erwachte und in dem Drang des Selbsterwachens zu eigenen, mir fremden Taten führte... " Es "mußte mir verborgen bleiben, was hochmutsvoll in meinen Söhnen gärte..." (LuzB.S. 10)

Nach dieser Aussage hätte sich also die Eigenmächtigkeit zuerst in seinen Geschöpfen entwickelt und wäre nicht von ihm selbst ausgegangen! Sein Fehler habe darin bestanden, daß er diese Fehlentwicklung nicht gestoppt habe:

"So wuchs aus erstem Keim, der nicht erstickte... in meiner Schöpfung auch das Unkraut auf, das auszurotten wäre Pflicht gewesen, doch das ich pflegte, weil ich herrschen wollte." (S.10) Während Satan eben angab, es sei im verborgen geblieben, was sich in seinen Geschöpfen entwickelt habe, behauptet er andererseits: "Wie ich merkte, regten sich dort Triebe, die gegen mich sich richten konnten, weil ich wohl Herr der Leiber, doch nicht der Seelen, in denen die Gedanken die Freiheit eigenen Willens züchten."

Im Gegensatz dazu, daß er S. 10 behauptet, es wäre seine 'Pflicht gewesen, das Unkraut auszurotten', steht seine Aussage (LuzB.S. 15): " Als ich's erkannte, wußte ich alsbald, daß meine Macht zu Ende gehen würde, wenn nicht der Zwang begrenzt das Tun der Söhne, die mir entsprossen..."

Achtung! Diese Schuldabwälzung auf seine Geschöpfe hat ebenfalls ihren Ausgang im sog. 11. Band des 'Großen Evangeliums Johannes' (11. GEJ) von Leopold Engel. Satan als Gott zu betrachten, sei von seinen Geschöpfen ausgegangen. Sie hätten ihn von sich aus zu ihrem Gott gemacht! Luzifer habe sich und seinen Geschöpfen suggeriert, daß nur ein sichtbares Wesen Gott sein könne: Weil Satana a  »die Gottheit nicht sehen, nur empfinden konnte..., glaubte er, nicht Träger der Kraft, sondern Besitzer der Kraft zu sein. Er verwandelte seine Liebe in Hochmut und sagte: 'Ein Gott, der nicht zu sehen ist, ist kein Gott. Die Geschöpfe, die da entstehen durch meinen Willen, verehren mich als allein sichtbares Wesen, wie Gott. Ich will daher für diese Gott sein und bleiben!'« (a jl.ev11.016,07)

Achtung! Ein weiteres Ausgangsargument für diese Lüge findet sich im 11. GEJ, angeblich von Jesus zu Satan geäußert: "(jl.ev11.016,09) "Deine Kraft erschuf zahllose Wesen aus dir, und sie folgten dir und wurden mächtig... Immer mächtiger wuchs die Schar an und sie bildeten dich zu ihrem Gott. Da freveltest du abersmals und sagtest: 'Ich bin Gott; denn nirgends erblicke ich die Kraft, die etwas schafft!'

Erneut greift Satan also auf jene angeblichen 'Vaterworte' zurück, die Leopold Engels sog. 11. Band 'Das Große Evangelium Johannes' enthält und die sich wieder mal als Türöffner für weitere Lügen in 'Luzifers Bekenntnisse' hervorragend eignen.

Jesu Aussagen durch Jakob Lorber über die Ursachen der Engelsrebellion aber zeigen klar, daß die eigentlichen Ursachen bei Satan selbst zu finden sind. Von ihm gingen die Abweichungen von der göttl. Ordnung aus und er übertrug sie auf seine Geschöpfe, nicht umgekehrt:

a  »Der Hauptgeist des Lichtes, dem zahllose andere Lichtgeister innewohnten, jeder davon mit zahllos vielen Intelligenzen reichst versehen, sprach bei sich: "Was bedarf es da noch weiteres? In mir liegen alle Eigenschaften wie in Gott, und Gott hat alle Seine Kraft in mich gelegt. Nun bin ich stark und mächtig über alles. Gott hat alles, was Er hatte, aus Sich heraus hergegeben und ich habe alles genommen. Nun hat Gott nichts mehr, ich aber habe alles; und wir wollen nun sehen, ob der auf die Übertretung des gegebenen Gebotes folgen sollende Vorteil wirklich nur von einer kurzen Dauer sein wird. Wir meinen: Mit unserer nunmaligen Allkraft und Macht werden wir uns die Dauer des kurz währen sollenden Vorteiles wohl so hübsch auf Ewigkeiten hinaus zu verlängern imstande sein. Wer wird sie uns zu verhindern imstande sein? Außer uns trägt der endlose Raum, der nun von uns erfüllt ist, keine höhere Macht und Intelligenz mehr, als da ist die unsrige; wer sollte uns dann den Vorteil streitig zu machen imstande sein!?" Seht, so dachte und sprach der Lichtgeist zu sich selbst und dadurch zu seiner ihm unterstehenden Sondergeisterschar.« (a jl.ev02.231,05-06)

Durch diese Fehleinschätzungen bzw. Lügen verführte Satan seine Geschöpfe und viele andere Engel: »Durch ihn (Luzifer) entzündete sich ein großer Teil der Geister, die durch ihn wurden.« (jl.hag1.005,14)

Luzifer verführte also einen "großen Teil" der von ihm geschaffenen Geister, nicht umgekehrt, wie es das Satans-Medium Leopold Engel lügenhaft suggeriert!

(s. genauere Details zu den Ursachen der Engelsrebellion)

Besassen Satans Geschöpfe Willensfreiheit?

In einer weiteren Schuldabwälzungsvariante - die zugleich einen Widerspruch zur vorigen Lüge von der Schuld seiner Geschöpfe darstellt - , behauptet Satan in seinen 'Bekenntnissen', sie hätten sich eigenmächtig ohne sein Wissen entwickelt und so eine Gefahr für ihn dargestellt. Aus Selbstschutz habe er darum ihren Willen völlig versklavt. Mit seinem Willen habe er "gefangen, was außer mir im Weltenall entstand". (LuzB.S. 15)

"Ich habe meine Schöpfung eingepresst in Bande meines Willens, daß sie gehorchen mußte wie der Sklav... Herr wollt' ich sein und bleiben, regieren meine Welt nach meinem Willen, kein andrer sollte gelten... Das Ziel ward so mein Ich..." (LuzB.S. 16)

"So wurde ich der Mächtigste im Reich der Geister, blieb, nicht durch des Herren Liebe und Gerechtigkeit - Es seufzten die Geschöpfe, die unter meinem Szepter lebten, ihr eigener Wille ward geknechtet, nicht frei zur Gotterkenntnis." (LuzB.S. 16)

Auch in dieser Argumentation will Satan wohl vor allem seinen furchterregende Macht herausstellen.

Jesu Offenbarungen durch Lorber stützen seine Aussage der Willensversklavung seiner Geschöpfe jedenfalls nicht: a  »Eine Unzahl (Geister) hat sich durch den Mißbrauch ihrer Freiheit von Mir getrennt; aber auch eine Unzahl hat sich mit Mir auf ewig vereinigt...« (a jl.him2.135,04)

Folglich besaßen auch die Rebellen Luzifers Willensfreiheit! Ohne deren Mißbrauch hätten sie sich nicht von Gott getrennt.

Auch die Aussage Satans, er blieb 'König nur von eignen Gnaden' stellt eine Lüge dar. Wenn Gott nicht will, kann sich kein Herrscher halten. Luzifer machte davon keine Ausnahme!

Es mag ja sein, daß Luzifer auch Gewaltmittel anwandte, um Geistwesen an sich zu binden. Sicher ist nach Jesu Offenbarungen jedoch, daß Satan seine Geschöpfe wohl vor allem durch geschickte Lügen und falsche Verheissungen täuschte und irreführte. Mithelfer beim Kampf gegen Gott gewann er dadurch, dass er sie über seine angeblich alles übertreffende Macht und Intelligenz belog: »Außer uns trägt der endlose Raum, der nun von uns erfüllt ist, keine höhere Macht und Intelligenz mehr, als da ist die unsrige; wer sollte uns dann den Vorteil streitig zu machen imstande sein!?" Seht, so dachte und sprach der Lichtgeist zu sich selbst und dadurch zu seiner ihm unterstehenden Sondergeisterschar.« (a jl.ev02.231,05

Demzufolge lügt Satan also auch in seinen Aussagen bezüglich der Willensfreiheit seiner Geschöpfe.

Waren Luzifers Geschöpfe schlimmer als er selbst?

Zwar gesteht Satan in seinen 'Bekenntnissen' zu, daß er auf seine Geschöpfe Einfluß ausübte: "Was nun aus meinem Inneren entströmte, ein falsches Denken, falsche Taten, fand Widerhall in meiner Schar. - Auf nahm sie, was in meinem Hirne gärte, und so ward ich der Zeuger auch von dem, was in dem Lauf der Zeit sich widerspiegelt - als Satans Bild." (LuzB.S. 13)

Daß diese Aussage keine wirkliche Schuldanerkenntnis als Ausgang und Antriebskraft des Bösen darstellt, ergibt die nächste Aussage:

"Der Zeuger lebt in den Gezeugten und diese bilden aus, was ihnen ward. Bald übertrifft der Sohn den besseren Vater in dessen Fehlern, falschem Tun, wenn nicht das Licht der Wahrheit ihn erhellt. Versteht, - es ward durch mich das Samenkorn der Zwietracht ausgestreuet, doch übertroffen ist mein falsches Wollen worden von jener Schar, die mich als Vater kennt.

So schiebt Satan seinen Geschöpfen die eigentliche Schuld zu!

Stammt das Böse aus Gott oder Satan?

Satan wehrt sich gegen die Ansicht, daß er Ausgang und Urheber des Bösen und Falschen im Menschen sei. Er behauptet: "Wahrheit will der Welt ich geben, die mich als Schild vor ihre Sünden stellt." (LuzB.S. 14)

Satan suggeriert, wenn Böses in ihm gewesen sei, müsse es auch zuvor in Gott vorhanden gewesen sein: "Prinzip des Bösen soll ich sein, der Gegenpol der Gottheit, die das Gute, ja höchste Lieb' und Weisheit in sich fasst, und doch Erzeuger dann des Bösen ist???!

Sagt nicht der einfachste Verstand, sobald er nur begriff, daß der Erzeuger nur das vergeben kann, was in ihm selbst, daß dann in Gott das Böse gleichfalls ruhte? Wie hätte er mich sonst erschaffen können?

Im höchsten Wesen wohnt dann neben Gott - der Teufel, und, wenn sie sich getrennt, bin ich so ewig als es Gott, bin ich nicht Untertan, bin Herr wie Gott! - " Zunächst setzt Satan diesen Zweifel in die Welt, widerruft dann aber (scheinbar) "Wer will das glauben? ... Wer's glauben will, der glaub' es. (LuzB.S. 14)

Näheres zum Thema 'Polaritäten'

Fiel Luzifer nur durch Irrtum?

Satan suggeriert, er sei eher aus Unwissenheit und durch Irrtum als durch seine Machtgier von Gott abgefallen: "Ich glaubte, recht zu tun, vermied es sorglich, mich mit dem Vater zu verbinden und lehnte ab die erste leise Mahnung, die mir ins Herz gegeben wurde." (LuzB.S. 16)

Satan suggeriert, er habe nur eine einzige leise Mahnung erhalten und rückt damit erneut Gott als miserablen Vater ins falsche Licht.

Satans diesbezüglich Aussage dient dazu, glauben zu machen, daß er im Grund schuldlos an seinem Sturz sei, weil er ja Gottes Wille und Gebote nicht gekannt habe, denn: a »Wäre Satan Gottes Wille nicht bekannt, hätte er ewig keine Sünde.« (a jl.bmar.119,02; jl.ev02.152,10)

Doch Satan war und ist keinesfalls ohne Kenntnis der göttl. Ordnung: a »Der Erzfeind Gottes kennt Gott gar wohl; aber statt Ihn zu lieben und allein anzubeten, verachtet er Ihn und feindet Ihn allwegs an.« (a jl.erde.072,16)

Wenn sich Luzifer zwecks Bagatellisierung seiner Schuld oder Ablenkung von seinen Hauptmotiven (Egoismus, Machtgier, Eitelkeit) des Argumentes bedient, seine Rebellion habe vor allem aus Unwissenheit um Gottes Gebote stattgefunden und er habe sich lediglich geirrt, lügt er!

Als Motiv ist seine Freude zu erkennen, Gottes Macht dank der Willensfreiheit widerstehen zu können: a »Bei dir ist es nur eine hartnäckigste Bosheit, aus der heraus du selbst dich ewig nie bekehren willst, weil es dir eine Art höllischer Freude macht, Gott dem Herrn trotzen zu können infolge deines freien Willens.« (a jl.ev02.152,08)

Satan gefällt sich a »fortwährend als der allerschroffste Gegensatz des Gotteswillens... Er will lieber in der gräßlichsten Qual für ewig verharren, als zum Herrn, seinem Gott und Vater, sich wenden, und als solch ein zurückgekehrter verlorener Sohn ein endloses Unmaß der ewigen Vaterliebe genießen in aller Freiheit und höchsten Machtvollkommenheit!« (a jl.bmar.117,03)

Es mangel Satan auch nicht an Einsicht. Er äußerte zu Johannes: a »Ich sehe alles ein, so ich's will. Aber ich will manches geflissentlich nicht einsehen, und das bloß darum, weil es mir als einem Herrn der Herrlichkeit nicht beliebt!« (a jl.bmar.199,07)

Satans Problem ist nicht der Irrtum, sondern sein Starrsinn und Trotz. Beides erfolgt aus bewußter Uneinsichtigkeit und Stolz: a »Ich sehe alles ein, so ich's will. Aber ich will manches geflissentlich nicht einsehen, und das bloß darum, weil es mir als einem Herrn der Herrlichkeit nicht beliebt!« (a jl.bmar.199,07)

Wer aus Trotz im Falschen und Bösen verharrt, kennt folglich auch das, was er ablehnt, sehr genau!

Wenn sich Luzifer zwecks Bagatellisierung seiner Schuld oder Ablenkung von seinen Hauptmotiven (Egoismus, Machtgier, Eitelkeit) des Argumentes bedient, seine Rebellion habe vor allem aus Unwissenheit um Gottes Gebote stattgefunden und er habe sich lediglich geirrt, lügt er!

Als Motiv ist seine Freude zu erkennen, Gottes Macht dank der Willensfreiheit widerstehen zu können: a »Bei dir ist es nur eine hartnäckigste Bosheit, aus der heraus du selbst dich ewig nie bekehren willst, weil es dir eine Art höllischer Freude macht, Gott dem Herrn trotzen zu können infolge deines freien Willens.« (a jl.ev02.152,08)

Satan gefällt sich a »fortwährend als der allerschroffste Gegensatz des Gotteswillens... Er will lieber in der gräßlichsten Qual für ewig verharren, als zum Herrn, seinem Gott und Vater, sich wenden, und als solch ein zurückgekehrter verlorener Sohn ein endloses Unmaß der ewigen Vaterliebe genießen in aller Freiheit und höchsten Machtvollkommenheit!« (a jl.bmar.117,03)

Wer aus Trotz im Falschen und Bösen verharrt, kennt folglich auch das, was er ablehnt, sehr genau!

Welche Macht besaß Luzifer einst?

Im sog. 11. Band des 'Großen Evangeliums Johannes' (11. GEJ) von Leopold Engel wird Luzifers Macht und Kraft angeblich aus Jesu Perspektive so dargestellt: (jl.ev11.016,08) 'Die Fülle Meines Geistes wirkt mit dir und in dir... Ich will dir geben einen Teil Meiner Kraft, so daß ein jeder herrsche von der innersten Begrenzung aus, die da bildet einen innersten Punkt, herströmend aus der Unendlichkeit von zwei Seiten. Und so kannst du, als endliches Wesen ausgegangen von Mir, dennoch wirken unendlich mit Mir als Gegenpol, der da gerecht stehet zu Mir.'

Im Widerspruch dazu besagt eine weitere Stelle im sog. 11. GEJ: (jl.ev11.017,06) "Und es ward ein Geist (Luzifer) erschaffen, der ausgerüstet wurde mit aller Kraft aus Mir, Meine in Mir ruhenden Kräfte beschaulich der Gottheit vorzuführen.

An anderer Stelle wird sogar von 'Allmacht' Luzifers gesprochen - angeblich von Jesus: (jl.ev11.017,10) "Ich schuf ein Wesen, das Ich... ausrüstete mit Meiner Allmacht" und erneut: (jl.ev11.017,12) "Er war ausgerüstet mit Meiner völligen Macht"...

'Allmacht Gottes' aber besagt, daß Gott restlos alle Macht besitzt. Hätte er also die 'Allmacht' an Luzifer abgegeben, dann hätte Gott logischerweise keine Allmacht mehr, sondern nur noch eine Teilmacht gehabt!

Diese in sich widersprüchlichen und in sich unstimmigen - angeblichen - Aussagen Jesu über Macht und Kraft Luzifers zeigen, daß auch der sog. 11. Band 'Großes Evangelium Johannes' durch Leopold Engel wohl kaum aus derselben Quelle wie die Werke Lorbers stammen, sondern der 'Vater jeder Lüge', Satan dieses Werk inspirierte und zum Wegbereiter von 'Luzifers Bekenntnissen' aufbaute.

Glaubte Luzifer, nur er allein sei mächtig?

Auf dieser türöffnenden 'Allmachts'-Lüge im sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' Leopold Engels baut sich wohl die nächste Lüge in 'Luzifers Bekenntnisse' auf, daß Satan vorgibt, er habe geglaubt, die einzige Macht im Universum zu sein: "Im weiten Weltall allein zu herrschen war mein Traum, nicht glaubte ich, daß außer mir ein zweiter Mächtiger noch sei. (LuzB.S. 18)

Daß Gott mächtiger als er sei, wußte Luzifer aber sehr wohl!

Hätte Luzifer Gott entmachten können?

Statt seine Eigenherrlichkeit als Rebellionsursache einzugestehen, schiebt Satan einen weiteren angeblichen Irrtum vor: "Ich hoffte, daß ich die Gottheit selbst gefangen nehmen, sie festen könnte mit der Kraft des Willens, die ja mein ganzes Sein erfüllte, daß ich nicht nur ein Teil der Gotteskraft, nein, ganz sie in mein Sein einsaugen und sie dann untertan mir machen könne, wie ich die Schar mir untertan gemacht, die von mir ausgeboren durch meines mächt'gen Wortes Ruf. (LuzB.S. 17) So ganz verblendet, ging tiefem Sturz ich unaufhaltsam zu - mußt' die Geduld des Höchsten unterliegen und mir entzogen werden, war mir einstens ward. (LuzB.S. 18)

Anmerkung: Auch die angeblich mangelnde Geduld mit Satan ist eine dicke Lüge! Hätte Gott diese Geduld und Langmut mit ihm bis heute nicht, sähe es mit Satan anders aus!

Achtung! Diese Gott-aufsaugen-Theorie in 'Luzifers Bekenntnissen' geht ebenfalls wohl unmittelbar auf folgende - angebliche - Aussage Jesu im sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' durch Leopold Engel zurück: (jl.ev11.017,14) "Luzifer... vermeinte nun zu ermöglichen, die Gottheit gewisserart in sich aufsaugen zu können, und verfiel in den Irrtum, als geschaffenes und damit endliches Wesen die Unendlichkeit in sich aufnehmen zu können..."

Die inhaltliche und verbal weitgehende Übereinstimmung zwischen Leopold Engels sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' und 'Luzifers Bekenntnisse' des selben Schriftstellers spricht dafür, daß mit großer Wahrscheinlichkeit bereits der sog. 11. Band 'Großes Evangelium Johannes' schon von Satan inspiriert war.

Ganz offensichtlich kennt Satan die Offenbarungen Jesu durch Jakob Lorber, greift dortige Aussagen auf und verändert ihren Sinn zu seinen eigenen, lügnerischen Plänen zunächst im sog. 11. Band 'Das große Evangelium Johannes' und später in 'Luzifers Bekenntnissen'.

Jesus nennt bei Lorber folgende Ursachen der Rebellion Luzifers: (jl.erde.056,04) "Ein Rangstreit war das erste, was eben dieser Geist gegen die Gottheit verbrochen hatte. Da er aber die Gottheit nicht dahin stimmen konnte, ihm den Vorrang zu erteilen und sich ihm selbst vollends unterwürfig zu machen, so erbrannte er in seinem Grimme und wollte die Gottheit förmlich vernichten, zu welcher Tat es ihm an der Kraft wirklich nicht gemangelt hätte, wenn die Gottheit nach ihrer ewigen Weisheit nicht zeitgerecht diesen Meuterer in all seinen Teilen hart gefangen hätte. Es klingt freilich etwas rätselhaft, daß in diesem Geiste eine solche Kraft solle vorhanden gewesen sein, um der ewigen Gottheit dahin zu trotzen, daß diese seiner Kraft endlich nachgeben, sich endlich völlig gefangennehmen lassen und dadurch für alle Ewigkeiten untüchtig werden müßte, was so gut wäre als: vernichtet sein; aber die Sache wird begreiflich, wenn man bedenkt, daß die Gottheit in eben diesen Geist sozusagen ein vollkommenes zweites Ich hineingestellt hat, welches, wennschon gewisserart zeitgemäß geschaffen, aber dennoch in allen Räumen der Unendlichkeit gleich kräftig der Gottheit gegenübergestellt ward.

05] Dieser Geist, in dem die Gottheit selbst ihr Licht konzentriert hatte, war durch die ganze Unendlichkeit gleich der Gottheit ausgebreitet, daher es ihm auch wohl möglich gewesen wäre, vice versa (umgekehrt) die Gottheit allenthalben zu ergreifen und untüchtig zu machen; allein in diesem Gedanken der Selbstsucht erwachte in ihm die große Eitelkeit und das Selbstwohlgefallen an seinem Lichte und an seiner endlosen Erhabenheit und Kraft. In dieser Selbstsucht und in diesem Wohlgefallen an sich selbst vergaß er der alten, ewigen Gottheit, entbrannte in seiner Eitelkeit und festete sich selbst. Da ergriff die Gottheit in allen Teilen sein Wesen, nahm ihm alle spezifische Wesenheit, bildete daraus Weltkörper durch die ganze Unendlichkeit, umhüllte den Geist dieser endlosen Wesenseele mit den allermächtigsten Banden und band ihn in die Tiefe der Materie."

Im Vergleich zu Gott ist Satans Macht gering, auch wenn er noch sehr viel Macht und Stärke nach seinem Sturz behalten durfte: a »Es würden für dich Ewigkeiten nicht auslangen, um zu erforschen die Größe seiner Macht und Stärke; aber dessenungeachtet ist er ein endlich erschaffener Geist, und wo alle seine Macht für ewig aufhört, fängt erst Meine unendliche an.« (a jl.hag2.025,10)

Mahnte Gott oder ein Engel Satan zur Umkehr?

Zur Taktik, die fürsorgliche väterliche Rolle Gottes zu leugnen, gehört auch Satans Aussage, es sei lediglich einmal ein ihm bis dahin unbekanntes Geistwesen (vermutlich spielt er auf Michael an) aufgetaucht, das ihn zur Umkehr zur göttl. Ordnung gemahnt habe. (LuzB.S. 19).


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