Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


06] Und so diene euch auch das gestrige Erleben zu einem starken Beweise! Denn obschon ihr Mich nicht um Rat gefragt, auch nicht eigens gebeten habt, daß Ich euch dahin begleiten soll, so habe Ich aber euch doch nicht aus Meiner allzeit beseligenden Acht gelassen.

07] Denn da Ich weiß, daß ihr hernach doch erkennen werdet, daß Ich jene nicht verlasse, die Mich zu suchen und zu lieben angefangen haben und sich treu bleiben in dieser Eigenschaft - so bin Ich auch stets bei solchen - ob gebeten oder nicht gebeten. Denn wer Mir freiwillig zugetan ist, dem bin auch Ich freiwillig zugetan.

08] Ferner aber möchte Ich noch das bemerken (jedoch den freien Willen nicht im geringsten beschränkend), daß es Mir in Hinsicht des verlassenen irdischen Weingartens, der noch dazu allen möglichen Elementar-Unannehmlichkeiten ausgesetzt ist, lieber wäre, wenn derselbe von Meinem Freund und Verehrer nicht angeschafft würde; sondern da soll dieser lieber zuerst Meinen Weingarten recht gut bearbeiten und zurichten. Und, so er will und Freude hat mit einem irdischen Weingarten, dann werde Ich ihm schon mit der Zeit einen anderen anzeigen, mit welchem er mehr Freude haben wird als mit diesem, der da angekauft würde mit einem Gelde, das Ich nicht näher bezeichnen will. - Und somit genug von dem!

09] So ihr aber wollt und könnt, so könnt ihr euch nach eurer Zeit und Muße auf einen anderen Ort verfügen, und das zwar sobald als möglich. Und sorgt euch dabei nicht, ob die Zeit schön und hell oder trübe ist. Denn da wird gerade eine solche Zeit sein, wie sie sein muß, um euch wieder um eine sehr bedeutende Stufe höher zu heben.

10] Und seid auch unbekümmert um die »Diätengebühr«, da Ich euch ja letzthin doch gewiß gut bezahlt habe, und zwar mit der allerechtesten und barsten Münze. War diese Münze nur eine blanke Silbermünze - so will Ich euch für dieses Mal eure Reise im Golde bezahlen. Und wie das Gold in seinem Adel über dem Silber steht, so wird auch diese Bezahlung über der für die Reise zur Kleinalpe sein.

11] Denn damals wart ihr beschieden gegen Abend, jetzt aber seid ihr beschieden gegen Morgen; und damals war es eine gleichgültige Zeit, jetzt aber feiert ihr die bedeutende Zeit Meiner Ankunft! Und es soll diese Zeit bei dieser Gelegenheit euch nicht mit der bloßen Benennung, sondern werktätig zukommen.



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