Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


12] Nun werdet ihr fragen: »Aber wohin sollen wir denn eigentlich gehen?« - Ich sage: Nicht gar weit! Denn seht, Ich habe zwei Punkte auserwählt, von denen der eine näher und der andere um drei Stunden weiter liegt. Doch wäre es mir billiger, so ihr ein größeres Opfer brächtet und möchtet hinfahren an den Ort, allda ein Berg steht unter dem Namen Kulm. - Jedoch so ihr dahin zu reisen, vermöge eurer Geschäfte, nicht hinreichend Zeit hättet, so könnt ihr euch auch verfügen auf einen Ort bei dem sogenannten Schlosse Lustbichel allda auf einem ziemlich bedeutenden Hügel in derselben Richtung ein anderes kleines Schlößchen sich befindet, bei welchem etwas mehr am Abhange noch eine Kapelle steht (Koppenhof über Haberbach bei Lustbichel).

13] Wo ihr nun demnach hin wollt, da gebet wohl acht auf alles, sei es auf der Erde oder in der Luft, sei es in der Nähe oder in der Ferne; vor allem aber auf eure Gefühle! Denn darinnen werdet ihr, so ihr an dem bestimmten Orte sein werdet, bei genauer Aufmerksamkeit wohl zu gewahren anfangen, was das heißt, in Meinem Namen etwas zu tun!

14] Und Ich sage euch: Himmel und Erde werden vergehen, aber Meine Worte werden ewig bestehen - und das, was durch sie bestimmt wird, wird bestehen über alle Schöpfung hinaus! Denn da Mein Wort ausgegangen ist von Meiner Liebe, wie sollte es vergehen, solange die Liebe besteht, die solche Worte aus Sich hat gehen lassen?!

15] Jedoch ganz anders verhält es sich mit all dem Geschaffenen, das da hervorgegangen ist aus Meinen Gerichten, die nun geschehen sind durch die Liebe, aber nicht aus der Liebe - und daher auch vergänglich sind wie die Gerichte, aus denen sie hervorgegangen.

16] Das Gericht dauert nur eine Zeit. Denn die Zeit selbst ist nur ein Gericht. Die Liebe aber besteht ewig. Denn die Ewigkeit ist ja die Liebe selbst, und (in ihr) ist alles voll Liebe.

17] In der Zeit wirkt die Liebe durch das Gericht und sänftet in selbem den Zorn(-eifer) Gottes. In der Ewigkeit aber ist die Liebe Siegerin über den Zorn(-eifer) und somit auch über alles Gericht. Und daher ist daselbst nichts als Liebe und die ihr entsprechende unendliche Seligkeit.



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