Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 233


01] Und somit kannst du mit Meiner Benennung der Orte von ganz Palästina beruhigt sein; denn Ich habe sie eben der schon vorausgesehenen Abgötterei wegen aus dem Dasein darart völlig hinweggewischt, daß in dieser Zeit keine nur annähernde Spur mehr von ihnen vorhanden ist.

Veränderungen im Kisjontal, Ebahlbai, Ebahltal, Genezareth, Jordanabfluss, Jordan, Totes Meer

02] Das richtigste ist noch die Benennung des Kisjontales an der Karawanenstraße, die einst von Damaskus über Kapernaum nach Tyrus und Sidon führte. Aber dieses Tal, das sich einst knapp am galiläischen Meere befand, befindet sich jetzt mindestens drei bis vier Stunden davon entfernt und ist eine gänzlich unfruchtbare Sandsteppe.

03] Ebenso steht es mit der Ebahlbai und dem Ebahltale, wo sich dereinst der Flecken Genezareth befunden hat. Es ist nun eine ziemlich weit gedehnte Sandwüste, und vom Spiegel des galiläischen Meeres nahe zwei Stunden entlegen. Zu Meiner Zeit hatte dieses Meer dort einen Abfluß, und zu den Zeiten der Kanaaniter war das ein Hauptabfluß des Jordans, wo er jetzt abfließt, war in jener alten Zeit nur ein Bach. In den späteren Zeiten wurde dieses alte Jordantal derart durch die Erdrevolutionen, die in dieser Gegend sehr häufig vorkamen, verlegt und verrammt, daß es in der Jetztzeit wohl keinem Reisenden und Forscher nur im entferntesten Sinne beifallen könnte, daß da einstens der Jordan sein Bett hatte. Zu Meiner Zeit war dieses Tal noch mehr frei, und es ging ein Arm des Jordans durch dasselbe. Allein durch die großen Erdbeben und Erdrevolutionen nach Mir ging jede Spur davon verloren.

04] Durch solche Erdrevolutionen aber hat namentlich in der Gegend des galiläischen Meeres, und zwar das Becken dieses Meeres selbst, an manchen Stellen eine mehr als 200 Klafter tiefere Senkung erfahren, und so ist der See denn auch seiner Oberfläche nach kleiner geworden und der Jordan mußte sich dort seinen Hauptabfluß schaffen, wo ihm die Erdrevolutionen ein weiteres Tor aufgemacht haben. In den ungefähr tausend Jahren nach Mir ist das ganze Jordantal bis zu seiner Ausmündung ins tote Meer im ganzen bei hundert Fuß eingesunken, und das auch das Tote Meer selbst, und man kann nicht leichtlich mehr sanften Ufers zu diesem Meere gelangen, welches jetzt von sehr hohen und steilen Felsenklipppen ordentlich strotzt, so daß man nur an sehr wenigen Stellen zur Betrachtung dieses leblosen Meeres, das ungefähr die dreifache Größe des Bodensees hat, gelangen kann.

05] Was Ich dir nun hierüber gesagt habe, das ist Wahrheit, alles andere ist zum allergrößten Teile menschliche Dichtung und Mutmaßung. Übrigens liegt in dem dir von Mir diktierten Evangelium Johannes wenig oder gar nichts daran, wie die Orte geheißen und wie sie gelegen haben; sondern alles liegt da an der Lebenslehre und Wahrheit, die darin enthalten ist. -



Home  |    Index Supplemente   |   Werke Lorbers