Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 3, Kapitel 9


Die Vorteile der Selbstverleugnung.

01] Sage Ich: ”Das macht ja aber auch nichts; Ich zwinge ja niemanden! Wer Mir folgen will, der folge; wer aber nicht will und nicht kann, der bleibe daheim!

02] Aber in diesen Tagen leidet das Reich Gottes Gewalt; und die es nicht mit Gewalt an sich reißen, die werden es nicht besitzen. (vgl. Matthäus.11,12; Lukas.16,16;  ⇒ jl.ev01.144,16*;  jl.ev01.201,05jl.ev02.059,09-14;  jl.ev02.159,16-17;  jl.ev03.009,02jl.ev05.090,03jl.ev08.104,01-08;  jl.ev08.105jl.ev07.126,13jl.ev07.127,01-06;  jl.ev07.140,01jl.ev08.016,03jl.ev08.104,08jl.ev08.105,01 ff.;  jl.ev09.038,07jl.ev09.144,13jl.ev10.017,13jl.ev10.110,05-06;  jl.ev10.117,12-14;  jl.ev10.167,03jl.gso2.071,19-20;  jl.hag2.085,14jl.him1.013,04-06;  jl.him1.205,16 jl.him1.223,04jl.him1.279,18jl.him3.210,02 f.jl.rbl2.196,06jl.bmar.015,03gm.pred.002, S. 16 gm.sgeh.094)

03] Ich aber meine in Hinsicht Meiner euch gestellten, allerdings etwas schweren Bedingungen: So du einen alten und schon sehr zerlumpten Rock hast, mit dem es eine barste Schande ist, mehr unter die Menschen zu treten, und es kommt ein Mensch zu dir mit einem neuen, guten Rocke und spricht zu dir: 'Freund, ziehe aus deinen alten Rock und vertilge ihn ganz, weil er für eine weitere Zukunft durchaus nicht mehr zu gebrauchen ist, und ich gebe dir hier darum einen neuen, der für alle Zeiten taugen wird, weil er aus einem Stoffe gewebt ist, dem keiner Zeit Stürme etwas anhaben können!' - wirst du bei solch einem Antrage wohl noch der Narr sein und behalten den alten, morschen Lumpenrock?

04] Weiter weißt du, so wie deine Gefährten, dass dies irdische Schul- und Probeleben nur eine äußerst kurze Zeit dauert und hinter demselben gleich die endloseste Ewigkeit beginnt. Weißt du wohl, wie und ob du nach des Leibes Tode noch irgendein Fortleben haben wirst? - Ich aber bin nun allein in der Lage, dir wie jedermann für dieses kurze und armselige Leben mit der höchsten Bestimmtheit das ewige, vollkommenste Leben eines Engels zu geben.

05] Wirst du da auch irgend noch ein Bedenken tragen, Meinen Antrag anzunehmen, zumal Ich der einzige bin, der dir das ewige Leben bereiten und ganz zu eigen geben kann? Wahrlich, Ich verlange nur sehr Geringes - und gebe aber darum überaus vieles!

06] Meinst du denn, die Erde würde wüste und leer werden, so da mit der Zeit, was auch einstens geschehen wird, alle Menschen den Anforderungen Meiner Lehre nachkämen? Oh, du kurzsichtiger Pharisäer!

07] Da siehe diesen Meinen Engel! Er allein hat so viel Macht und Kraft aus Mir, dass er, so Ich es wollte, diese ganze Erde, die große Sonne, den Mond und alle die andern dir sichtbaren Sterne, gegen deren Weltgröße diese ganze Erde kaum ein kleinstes Sandkörnchen zu nennen ist, in einem Augenblick ebensoschnell zunichte machen könnte, als wie er zuvor den Stein zunichte gemacht hat. Wenn du aber glaubst, dass die Kultur des Erdbodens nur von den Menschen abhängt, so irrst du dich gewaltig!

08] Ich will dir ein Stück Feldes geben, aber es zuvor belegen mit Meinem Fluche, und du magst dann darauf arbeiten, wie du willst, und es wird dir auch nicht einmal Dornen und Disteln zum Fraße deiner Würmer tragen! Wohl legt der Sämann das Korn in die gefurchte Erde; aber es müssen bei der Aussaat auch Meine Engel mitarbeiten und also segnen den Acker, ansonst er dir ewig keine Früchte tragen wird! - Verstehst du das?

09] Wenn aber die Hauptbearbeiter des Erdbodens zur Tragung irgendeiner Nährfrucht gleichfort Meine Engel sind, so könnten sie im günstigen Notfalle schon auch das Aussäen auf sich nehmen, so wie sie solches auch an Stellen dieser Erde tun, die noch keines Menschen Fuß betreten hat.

10] Aber weil die Menschen im alten Fluche leiden und selbst für ihren Leib mit aller Gewalt arbeiten wollen, - nun, so haben Meine Engel dabei stets gut den gleichen alten Feiertag halten!“



Home  |    Inhaltsverzeichnis Band 3  |   Werke Lorbers