Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 339


06] In Asien, namentlich in so manchen Grotten des hohen Indien, gibt es heutzutage noch eine eigentümliche Luftgattung, in welcher ein Mensch viele Wochen lang ohne Speise und Trank zubringen kann, man heißt sie daher auch die "Lebensgrotten". Sie haben eine so stärkende und nährende Ausdünstung, daß diese den menschlichen Leibesorganismus ebensogut ernährt und erhält wie eine magere Speise und verhältnismäßiger Trank.

07] Diese Grotten, wie auch das sie umgebende Erdreich auf eine ziemlich sie umgebende Strecke, wurden und werden zum Teile noch für heilig gehalten und dienen vielen armen Menschen, die dahin wallfahrten, zur oft monatelangen Unterkunft; denn fürs erste werden sie in solchen Grotten genährt und besonders Kranke auf eine eigentümliche Weise gestärkt und dadurch wieder geheilt. Wenn oft die vorfindbaren Grotten nicht hinreichen, so werden in das vorbesagte Erdreich Gräber gemacht und die Kranken und Hungrigen da hineingelegt, manche in einer Art von durchlöcherten Särgen, die meisten jedoch ganz nackt, bloß den Kopf in ein Tuch eingehüllt, und darauf mit etwa einem Schuh hoch Erde überdeckt, wo sie dann in solch einem Grabe ebenfalls mehrere Wochen lang aushalten können und darauf, wie von einem magnetischen Fluidum gestärkt und von ihren mannigfachen Krankheiten geheilt, sich in ihre Heimat begeben können - natürlich unter Hinterlassung etwelcher kleiner Opfer an die diese Grotten und Gräber bewachenden Priester. Und fürs zweite ziehen solche genährte und geheilte Pilger als lebendige Zeugen von diesem Wunder, das sie in sehr lebendigen Farben zu schildern verstehen, gar leicht viele Fremde also an, daß diese dann mit größeren Schätzen beladen zu diesen Wundergrotten und Gräbern hin wallfahrten und den dortigen Priestern für die vor ihnen ausgeführten Proben ganz erkleckliche Summen Goldes und Silbers hinterlassen.

08] Jetzt geschieht erst die Frage: Woher nehmen denn diese Grotten und das sie umgebende Erdreich solchen Nährstoff? - Die Antwort wird für einen wissenschaftlichen Forscher sicher nicht schwer zu verstehen sein.



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