Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


05] Das ist also der Zustand dieses Geistes jenseits! - Wahrlich, er ist traurig und sehr leidend. - Aber noch ums Tausendfache elender wird der des Weibes sein, wenn es sich nicht bei Lebzeiten ernstlich zu Mir wenden und nicht zwei Drittel ihres Einkommens jährlich der notleidenden Menschheit zukommen lassen wird - und das aus reiner Liebe zu Mir und zu den Armen!

06] Wahrlich, wahrlich, wer ein großes Vermögen auf der Welt hat und verteilt es nicht bei seinen Lebzeiten unter die armen Brüder und erquicket damit die Herzen derselben, sondern tut das erst an seinem Weltende, der soll als ein Geiziger angesehen werden, und es wird ihm sein Vermächtnis nimmer zugute kommen!

07] Wer da auf der Welt Kinder hat und ist nur für ihre Versorgung bedacht, auf daß sie nach seinem Ableben selbständig als gleichfalls reiche Menschen auf der Welt bestehen mögen und gute Heiraten machen können - wahrlich, wahrlich - so viel Pfennige der Vater oder die Mutter den Kindern erspart hat über das ohnehin unrechtmäßige Stammvermögen, so viele Jahre sollen sie (die Eltern) jenseits in obbezeichneter Nacht, Armut und Kälte gehalten werden und sollen daraus nicht eher gehoben werden, als bis irgend ein letzter Nachkomme ihres Stammes vor Armut den Bettelstab tragen wird!

08] Hätte besagter Geist bei Lebzeiten einen »ungerechten Haushalter« gegen sein dummes Weib gemacht und hätte mit dem großen Vermögen für die Armen gewirtschaftet und nicht für sein dummes Weib und für seine Kinder, so stünde es nun besser mit ihm. Denn darum ward er des reichen Weibes Mann, daß er ihr Vermögen hätte für den Himmel verwenden sollen. Er aber vergaß Meiner und arbeitete nur für sein Weib! - Also sucht er nun auch die Hilfe dort, wofür er gearbeitet hat! - Für Mich aber hat er nie gearbeitet, da er nur ein Widersacher zu Mir war. Darum erkennt er Mich auch nicht und sucht auch nicht Hilfe bei Mir, der Ich ihm doch nur ganz allein helfen kann.

09] Was Hartes wäre es denn, so ein Reicher mit zwei Dritteln seines Einkommens armer Eltern Kindern eine Aussteuer gäbe, daß auch diese heiraten könnten und nicht der Unzucht preisgegeben würden zur Zeit ihrer fleischlichen Reife und der Not? - Wahrlich, wer das gar leicht täte, der würde sich dadurch Untertanen für den Himmel züchten, die ihm da eine bessere Lebensernte abwerfen würden, als so er auf der Welt sorgt, daß seine Kinder Herrschaftsbesitzer und darum stolze und unbändige Menschen werden, die sich von Meinem Geiste nimmer wollen strafen lassen, der doch so sanft mahnt und aller Kreatur das Leben gibt!



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