Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


04] Was werdet ihr denn aber sagen, so Ich nun zu euch sage: Ihr seid Mir gegenüber alle von unten her, und nur Ich allein bin von oben! - Höre Ich aber darum nur etwa auf, euer Schöpfer und alleiniger, ewig heiliger Vater zu sein?! Oder habe Ich nicht dich, Adam, aus der Erde Lehm, wie dein Weib, die Eva, aus deiner ,Rippe' erschaffen?!

05] Da ihr aber alle wisst, daß der ,Lehm' Meine Liebe und die ,Rippe' Meine Gnade und Erbarmung bezeichnen, da Meine Gnade und Erbarmung eben also euer Leben einschließt, wie da einschließt und verwahrt des Leibes Leben dessen festes Gerippe, so müsst ihr euch ja doch selbst als überblind erkennen, wenn ihr da einen untröstlichen Unterschied findet, wo ihr einen nur übertröstlichen finden sollt!

06] Sagt Mir, was wohl lobenswerter ist: die leuchtende Sonne selbst, oder ihr ausgehendes Licht? Was haltet ihr da für höher?

07] Ihr sagt in euch: »O Herr, da ist ja das eine so notwendig und gut wie das andere!« - Gut, sage Ich; so die Sonne als die gesetzte Höhe in sich zu betrachten ist, was ist aber da mit ihrem ausgehenden Lichte für ein Standverhältnis dann?

08] Ihr sagt: »Das muß dann ja notwendig allenthalben unter der Sonne sein!« - Gut, sage Ich; so aber die Sonne an und für sich keinen höhern Wert hat denn ihr ausgehendes Licht, indem doch die Sonne ohne das ausgehende Licht so gut wie gar keine Sonne wäre und auch gar keinen Wert hätte, so wird das ja dem Weibe doch sicher auch nichts schaden und seinen Wert nicht im geringsten beeinträchtigen, wenn es dem Manne gegenüber notwendigerweise ,unten' steht.

09] Ich aber sage: Wenn das Weib ist, wie es sein soll, so hat es vor Mir den Wert des gerechten Mannes und ist ebensogut ein liebes Kindlein von Mir wie der Mann; verirrt sich aber das Weib, so werde Ich es so gut suchen wie den Mann. - Ein arges Weib aber ist ebensogut arg, als wie arg da ist der Mann; denn der Strahl aus der Sonne ist wie die Sonne selbst.

10] Es wird aber eine Zeit kommen, da Ich den Strahl sammeln werde im Weibe, um die erloschene Sonne im Manne zu erleuchten! - Versteht solches, und laßt einmal ab von eurer alten Torheit! Liebt eure Weiber gerecht, aber macht aus ihnen nicht mehr oder weniger, als sie von Mir aus sind! Es ist genug, so ihr sie euch gleich achtet; darüber wie darunter soll eine Sünde sein! Amen.«



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