Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


11] Seht, dieses könnte gewiß nicht geschehen, wenn der Stein nicht inhalierte und respirierte (d.h. ein- und ausatmete). Aber eben diese Erscheinung muß ja auch jedem noch befangenen Forscher auffallen. Denn sie sagt ihm klar: der harte Stein, der weder Feuchtigkeit noch irgend etwas zum Pflanzlichen Wachstum in sich enthält, wie z.B. der blanke Gebirgskies, wie kann der wohl um seinen ganzen Umfang oft einen Zoll dick mit ganz fremdartigen Gebilden umgeben sein, welche auf irgend anderen Körpern nicht in der Art zu treffen sind wie um ihn, wenn er nicht durch das Einatmen der ihm zusagenden Teile eben das in der Luftregion zurückließe, was hernach durch einen anderen Prozeß zur Bildung der den Stein umgebenden fremdartigen Formen tauglich ist?

12] Denn es geschieht hier dasselbe, wie wenn ihr irgendeinen Körper eine Zeitlang in ein mineralisches Wasser legen würdet. Da würde dieser Körper ebenfalls alsobald das ihm Zusagende in sich ausnehmen, und das ihm nicht Zusagende, aber doch zunächst ihn Umgebende, würde sich dann in irgendeiner salzartigen Kruste um den Körper anlegen.

13] Dafür kann euch die sonderbare Erscheinung ein sichtliches Probestück liefern, so ihr ein Zinkstängelchen nehmen würdet und selbes hineinhängen möchtet in ein Glas, welches angefüllt wäre mit aufgelöstem Blei. Was wird hier geschehen? Das Zinkstängelchen wird jetzt begierig einzuatmen anfangen und wird aus der Flüssigkeit das ihm Zusagende einsaugen. Das Blei aber, welches durch diese Flüssigkeit aufgelöst wurde, wird wieder um das Zinkstängelchen kompakt ersichtlich, nachdem es sich alsobald unter allerlei, man könnte sagen zufälligen Gebilden um dasselbe angelegt hat. - Seht, was durch dieses euch gezeigte Experiment sichtlich vor sich gebt, das ist auch der Fall bei allen Mineralien!

14] Nun hätten wir denn auch gesehen, wie dieses Atmen geschieht. - Aber nebst diesem Ein- und Ausatmen gibt es noch ein zweites und ein drittes Atmen.



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