Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 75


27] Nichts als nur ihre eigene schlechte Hoffnung zwingt sie, nach solchen Teilen in Massen und Massen hinauszurennen. Und wenn nun das Lebensfünkchen gewahr wird, daß da eine hinreichende Masse hinausgeströmt ist, so schnürt es ihre Kanäle bis auf einen mittleren in eben der Schnelligkeit zusammen, von welcher schon früher Erwähnung geschehen ist. Das Lebensfünkchen selbst aber bricht oft gerade in der Mitte solcher nachstrebender Horden aus, allwo dann der schon bekannte Prozeß vor sich gebt.

28] Auf gleiche Weise geschieht dann eine solche Handlung, so oft ihr ein Glied an einer solchen Rebe bemerkt.

29] Diese Blätter aber läßt das Lebensfünkchen aus der Ursache entstehen, damit es erstens seine Fortbildung unter einem sanften Schatten vornehmen kann, und fürs zweite saugt es dann selbst für die Ausbildung des ihren Kern umgebenden Saftes aus dem Lichtmeere, welches da in Fülle entströmt aus Meiner Gnadensonne, den ätherischen Stoff in sich, in welchem eigentlich der vierfache Segen besteht.

30] Dieser vierfache Segen wird dann, wenn die Traube ausgepreßt worden ist, das Geistige im Weine. Jedoch nicht eher, als bis der Saft alles Unreine aus sich geworfen hat, tritt das Geistige in dem Safte hervor.

31] Seht, auch hierin liegt ebenfalls wieder ein kleines Evangelium - wie die innere Kraft des Lebens erst dann wirksam und fühlbar in die gereinigte Materie übergeht, wenn diese selbsttätig, freilich auch nur durch Meine gar starke Mithilfe, die Schmarotzer des Todes hinausgeschafft hat. Dann wird die Materie selbst verklärt und rein, wie der Saft der Traube im Fasse oder Schlauche.

32] Durch eine ähnliche Zurückgezogenheit von der Welt in das schützende und haltbare Gefäß der Demut wird auch euer materielles Wesen durch die Wirkung des hervortretenden Geistes gereinigt. In dieser Demut geschieht dann eine ähnliche Gärung, wodurch alles Unreine und Tote der Welt wieder zurückgegeben wird. Das Leben aber, vereint mit seiner geheiligten Materie, bleibt, wie ein guter Wein, im Gefässe der Demut ewig in aller Kraft beisammen.



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