Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 247


01] Haltet euch daher nur an den Evangelisten Johannes; denn dieses Evangelium, sowie seine Offenbarung, sind von seiner Hand geschrieben. Was aber die zwei andern Evangelisten betrifft, als den Matthäus und Lukas, so habe Ich euch schon gezeigt, welche Bewandtnis es mit diesen beiden Evangelisten hat. Nach Johannes ist Markus noch am meisten zu berücksichtigen, denn das, was er in aller Kürze gibt, hat er zumeist aus den Schriften und Lehren des Apostels Paulus geschöpft. Und somit in puncto des allerschrecklichsten am Ende aller Zeiten kommen sollenden jüngsten Gerichtstages - Amen!

Schrifterklärungen durch Jesus

Mt.04,01-11] Zum Verständnis der 40 Tage in der Wüste (=Lukas.04,01-13; =Markus. 01,12-13; jl.ev11.247,02-251,03)

02] Fortsetzung der Erklärung jener Verse, die schon seit lange her allen Gelehrten und auch vielen Theosophen, selbst vom besten Schrot und Korn, ein Stein des Anstoßes waren.

03] Unter diese Verse, deren es besonders bei Matthäus und Lukas eine Menge gibt, gehören auch diejenigen, in denen die Rede ist, wie Ich vom Geiste in die Wüste geführt wurde, daselbst vierzig volle Tage und Nächte fastete und Mich endlich vom Teufel dreimal versuchen ließ, da es Mich schon sehr gehungert habe.

04] In naturmäßiger Hinsicht ist die Erzählung ganz natürlich ein barster Unsinn, denn als ein purer Mensch (und in normalem Zustande) kann niemand so lange ohne Speise und Trank verbleiben, da ein Viertel von solcher Zeit für jeden Menschen hinreichend wäre, das physische Leben einzubüßen.

05] Ferner wird wohl jeder einsehen, ob man in einer wirklichen Wüste auch wirklich nur für den äußersten Notfall etwas zum Essen und zum Trinken bekommen könnte! Man müßte sich höchstens mit hie und da vorkommendem dürrem Moose, verdorrten Distelstauden und dergl. mehr begnügen, und stundenlang gehen, bis man irgendein faules Wasser anträfe, um sich den Durst zu stillen. Es ist daraus ersichtlich, daß ein solches Fasten in natürlicher Hinsicht höchstens nur bei jenen Tieren stattfinden kann, die dem Winterschlafe unterworfen sind, nie aber bei den Menschen, von denen niemand über acht Tage hinaus ohne Speise und Trank das physische Leben erhalten kann.



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