Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 8


Kapitelinhalt 051. Kapitel: Jesus Vorhersage über bevorstehenden Gerichte.

01] »Daher sei ein jeder voll Sanftmut und Demut, und ihr werdet euch dadurch gegenseitig die größte und wahrste Menschenehre erweisen und in Frieden und Ruhe miteinander leben und verkehren!

Ehrgeiz und Hochmut als Ursachen von Übeln, Revolutionen, Kriegen und anderen Strafgerichten

02] Ehrsucht und Hochmut aber erzeugen Missmut, Ärger, Verachtung, Groll, Zorn und am Ende Rache, Krieg und sein böses Gefolge. Der Hochmütige und Ehrgierige ist auch stets voll Selbstsucht und Habgier; und weil er alles nur für sich zur Erhöhung seiner Weltehre gewinnen will, so ist dann davon die traurige Folge, dass Hunderte und Tausende um ihn dann nichts haben und in der grössten Armut und Not leben müssen, wie das auch zu den Zeiten Noahs der Fall war und in der letzten Zeit des neuen Heidentums noch mehr der Fall sein wird.

03] Aber eben dieser böse und vollends höllische Zustand unter den Menschen wird das Gericht sein, das sie sich selbst schaffen werden. Die übergrosse Zahl der Armen und Gedrückten wird sich endlich über ihre überhochmütigen Bedrücker erheben und mit ihnen ein Garaus machen, und das wird sein eine zweite Sündflut durch das Zornfeuer der am Ende zu arg und mächtig gedrückten Armut.

04] Aber auch ein natürliches Feuer wird in jener Zeit viele Orte verwüsten; denn es werden in jener Zeit die Menschen aus zu hoch übertriebener irdischer Gewinnsucht gleich bösen Würmern in die Tiefen der Erde dringen und darin allerlei Schätze suchen und auch finden. Wenn sie aber an die mächtigen Lager begrabener Urwälder (Erdöl, Kohle, d. Vf.) der Erde kommen werden und sie zur Feuerung und Schmelzung der Metalle und noch zu vielen anderen Dingen gebrauchen werden, so wird auch das letzte Gericht, das sie sich selbst bereiten werden, vor der Türe sein. (a Matthäus.24,33*; Markus.13,29; = Lukas.21,31Jakobus.05,09jl.ev08.051,04jl.ev06.149,01jl.ev06.174,07-08;  jl.Erde.071,01-03;  ⇒ jl.ev09.070,01-03)

05] Am meisten aber werden die zu leiden haben, die da wohnen werden in den großen Städten der Könige und der dermaligen Mächtigen der Erde.

06] Darum bleibt alle stets in der Sanftmut und Demut und dadurch in der wahren Nächstenliebe, so wird kein Gericht unter euch erzeugt werden; denn wo in jener Zeit die Menschen in Meiner Ordnung leben werden, dort wird auch kein letztes Gericht zum Vorschein kommen. Ich habe euch das nun deshalb zum voraus gesagt, auf daß ihr es auch den andern Menschen sagen und verkünden sollt, damit sich am Ende niemand entschuldigen kann, daß er nicht vor der Gefahr gewarnt worden sei.«

07] Sagten alle: »Herr und Meister, an unserem Eifer für die gute und wahre Sache wird es uns mit Deiner Hilfe wahrlich nicht fehlen; aber es gibt der Menschen viele auf der Erde, die groß und weit ist, und wir werden nicht in alle ihre Orte kommen können, und so wird das Böse unter dem Guten und Wahren fortwuchern, und wir werden wohl nicht imstande sein, demselben vollen Einhalt zu tun!«

08] Sagte Ich: »Dafür werdet ihr, wie ein jeder wahrhaft Gute in Meinem Namen, auch zu keiner Verantwortung gezogen werden. Denn es genügt, daß den Menschen die Wahrheit verkündet wird; das Leben und Handeln danach ist ihre höchst eigene Sache. Wer danach leben und handeln wird, der wird in kein Gericht kommen, sondern das ewige Leben ernten und selig werden.«



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