Befreiung von Schuld durch Liebe zu Gott und den Nächsten

Jesu Christi Mitteilungen durch Prophet Jakob Lorber (1800-64)


Kurzfassung der Aussagen in Lorbers Werken

Die Liebe zu Gott = Jesus Christus zeigt sich u.a. darin, daß man freiwillig seine Gebote einhält. Dieser Gehorsam hat sündenvergebende Wirkung:

1) Liebe zu Gott und den Menschen ist sehr wichtig für die Vergebung der Sünden. Nur wer im höchsten Grad der Liebe und Demut ist, das Gesetz Gottes völlig annimmt und die Begierden von Kind an verleugnet, ist frei von Sünde und ist von Gottes Kraft erfüllt. (a jl.kjug.172,21; jl.erde.072,05)

2) Wer Gott vertrauensvoll liebt, statt ihn zu fürchten, bekommt zu ihm ein besseres Verhältnis und seine Bitten werden eher erhört. Furcht führt zur Entfernung von Gott und zu Abgötterei. Liebe führt zu Sehnsucht und Annäherung an Gott und zu Vertrauen. (a jl.ev09.129,02-06)


Originaltexte: Befreiung von Schuld durch Liebe zu Gott und den Nächsten

zu 1) Wer seine Fehler erkennt, bereut und Liebe übt, ist für Gott kein Sünder mehr: a »Der ist ein Sünder, der keine Liebe hat! Wenn Du aber Liebe hast, so bist du kein Sünder vor Mir; denn Ich habe sie, die Sünden, dir vergeben.« (a jl.kjug.172,21)

   Diese von Gott geforderte Liebe muß aber sehr groß und mit Demut begleitet sein, um kein Sünder mehr zu sein: a »Denn ohne Sünde sein heißt: sich im höchsten Grade der Demut und der Liebe befinden. Das Gesetz Gottes muß die eigene Natur eines solchen Menschen sein. Sein Fleisch muß von Kindheit an in allen seinen Begehrungen bis auf den tiefsten Grad verleugnet sein, auf daß Gottes Kraft vollends in demselben wohnen kann.« (a jl.erde.072,05)

zu 2) Vor allem die Liebe zu Gott - statt Furcht vor ihm - ist Gott wichtig: a »Laßt ab von der zu großen Ehrfurcht vor Mir, und nehmt dafür zu in der rechten und wahren Liebe zu Mir! Denn Gott den Herrn über alles lieben, ist und gilt um ein gar Großes mehr denn Gott über alles fürchten. Eine übertriebene Furcht vor Gott entfernt den Menschen von Gott stets mehr und mehr und ist am Ende das böse Samenkorn, aus dem mit den Zeiten das Heidentum erwächst mit all seinem Götzentum, Aberglauben und am Ende mit dem vollen Unglauben. (a jl.ev09.129,02)

   Mit der vollen Liebe aber nähert sich der ganze Mensch Gott stets mehr und mehr, wird vertraulich mit Ihm und sehnt sich nach Ihm und wird somit stets erfüllter mit dem Geiste Gottes; denn die stets zunehmende und zutraulicher werdende Liebe zu Gott ist ja eben der wahre und lebendige Geist Gottes im Menschen und der Geist des ewigen Lebens in der Seele. Darum ist denn auch ein Sünder, der sich aus Liebe zu Gott bekehrt, Gott näher und angenehmer denn neunundneunzig sehr gottesfürchtige Menschen, die sich noch nie an einem Gesetze versündigt und somit als Gerechte der Buße niemals bedurft haben. (jl.ev09.129,03)

   Seht euch ein Kind an, das eine zu große Furcht etwa darum vor seinen Eltern hat, weil sie es seiner kindlichen Ungezogenheit wegen ein paarmal abgestraft haben! Solch ein Kind wird dann seinen Eltern wohl gehorchen, aber nicht so sehr aus Liebe als vielmehr aus Furcht vor einer Strafe, die es zu gewärtigen hätte, so es sich wieder einmal gegen der Eltern Willen versündigte. Die Nähe der Eltern wird solch einem Kinde mit der Zeit auch widrig, und es sucht sich aus solch einer für es unangenehmen Lage dadurch zu befreien, daß es das elterliche Haus verläßt und in der weiten Fremde sein Glück und seine Ruhe und Behaglichkeit sucht, - und es kehrt von da unter Furcht und Zittern reuig erst dann zu den Eltern zurück, so es in der Fremde das Gegenteil von dem gefunden hat, was es zu finden wähnte. (jl.ev09.129,04)

   Dieselben Eltern aber haben noch ein Kind, das sie weniger fürchtet, aber dafür stets mehr und mehr liebt, sich aus einigen Zurechtweisungen wenig macht und seine Fehler demnach nicht aus der stets steigenden Furcht vor der Strenge der Eltern, sondern aus der eigenen stets wachsenden Liebe zu ihnen ablegt und ihren Willen tut. (jl.ev09.129,05)

   Was meint ihr wohl, welches der beiden Kinder der größere Liebling der Eltern sein wird?« (jl.ev09.129,06)


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