Gottfried Mayerhofer [G.M. 13.6.1872]

'Die wahre Heilmethode' oder 'Über Diätetik und rechtes Heilen'

Weibl. Unterleibsstörungen: verunreinigtes Blut als Krankheitsursache; naturgemäße Blutreinigung als nachhaltige Therapie

aus 'Heil-, Diät- und Lebenslehr-Winke', Sammlung neu-theosophischer Schriften, Nr. 48, S.052-054, 1895, Neu-Theosophischer Verlag (J. Busch Nachf.), Bietigheim

(Zunächst an C.F. in D. - speziell fürs weibliche Geschlecht wegen der Bleichsucht)


Inhaltsübersicht:

    Ursachen und Therapie weiblicher Unterleibsstörungen

    • Mangel an gesunder, naturgemäßer Nahrung und Lebensweise wirkt sich aufs Blut und damit auf alle Organe aus. [GM.NT48.053,04]
    • Das in Organe einströmende unreine Blut ruft Störungen darin vor [GM.NT48.053,05]
    • Blut reinigen heißt, auf naturmäßige Lebensordnung zurückkommen und von allen reizbaren, verdorbenen Speisen ferne halten! [GM.NT48.053,07]
    • 'Gut genährt' zu sein, vieles und oft zu essen, ist nicht immer der Gesundheit zuträglich! Der menschliche Körper braucht bei weitem weniger zu seiner Erhaltung als man allgemein glaubt [GM.NT48.054,01]
    • Naturmäßige Lebensart, weitgehender Verzicht auf Fleisch, ohne reizende Gewürze, Kaffee, Wein oder Bier (= alles Säurebildner) würde die Menschen bei weitem gesünder erhalten GM.NT48.054,02]
    • Blutreinigung, Blutbelebung durch naturmäßige Diät, Verzicht auf alles sogenannte Nahrhafte (d.h. Fleischspeisen) und Aufreizende. Stattdessen Schwarzbrot, reife Früchte, häufiger Aufenthalt im Freien an frischer Luft (durch Sonnenlicht geläutert) und mäßige Bewegung darin, beschleunigen und erleichtern die Ausscheidungen, stärken die Organe und beleben das Blut. [GM.NT48.054,03]


GM.NT48.052,03] Mein lieber Sohn, du hast dich mittelst schriftlicher Bitte an Mich gewendet, um Hilfe und Rat zu erfahren, wegen deiner kranken Pflegetochter. Um deinen Glauben zu bestärken, will Ich dir auch antworten, und so wisse denn, wenn man auf einer Seite schadhafte Stellen ausbessert, und auf der andern Seite Schaden verursacht, nicht Gutes herauskommen kann.

GM.NT48.052,04] Der Arzt, welcher deine Pflegetochter behandelte, und mittelst Eisenpräparaten ihre gestörten Unterleibsfunktionen regeln wollte und diese auch teilweise in Ordnung gebracht hat, erreichte so wohl öfters seinen Zweck; alein, indem er dieses Übel nur untergrub, und ihm die Stütze raubte, damit hat er dasselbe nicht vertilgt; und sobald die Natur oder der ganze Organismus von der Schwächung durch Arzneimittel sich erholt hatte, so zeigte sich das Übel wieder.

GM.NT48.052,05] Um nun diesem Übel gänzlich den Garaus zu machen, so muß Ich ein wenig mit dir in weitere Details eingehen, damit du auch meine Heilmethode (d.h. die wahre) richtige auffassen kannst.

GM.NT48.052,06] Sieh, Mein Kind, das weibliche Geschlecht hat drei Hauptphasen in seinem Leben durchzumachen, welche Veränderungen aber (zumal in den jetzigen Zuständen) nie so unbemerkbar vor sich gehen, und manchmal sogar von andern organischen Fehlern unterstützt, dem leiblichen Körper verhängnisvoll werden können.

GM.NT48.052,07] Von der Geburt an bis zur Entwicklung des jungfräulichen Alters ist das Mädchen, obwohl schon mit allen Apparaten für ihren zukünftigen Beruf ausgerüstet, doch eigentlich geschlechtslos, d.h. es schlafen alle Triebe für spätere Zwecke (im normalen Zustande physisch und moralisch), und auch die dazu bestimmten Organe verhalten sich leidend oder passiv, während der übrige Teil des Körpers sich entwickelt.

GM.NT48.052,08] Sobald also der Zustand des jungfräulichen Lebens herannaht, so tritt eine Veränderung aller Funktionen im weiblichen Körper ein, um das aufblühende Mädchen zu dem geeignet zu machen, zu was sie von Mir bestimmt war, da Ich das Weib als Fortpflanzungsorgan der Menschheit in die Welt setzte.

GM.NT48.053,01] Die gänzliche Umwandlung bringt die zweite Phase im weiblichen Körper- und Seelen-Komplexe.

GM.NT48.053,02] Wenn dann die Jungfrau als Weib ihre Mission erfüllt hat, so tritt im vorgerückten Alter die dritte Phase ein, nämlich das Weib als Mutter geht wieder, wenigstens in ihren inneren Funktionen in die erste Phase, der Geschlechtslosigkeit, oder wie hier besser gesagt, in die fernere Unempfänglichkeit zurück!

GM.NT48.053,03] So wie das Eintreten in den Jungfrauenstand, und auch das Austreten aus dem Mutter- oder gebärungsfähigen Zustande durch eine gänzliche Umwandlung in den bis dorthin tätig gewesenen Funktionen bedingt ist, so treten dabei häufig Störungen, krankhafte Erscheinungen und andere mißliche Symptome auf, je nachdem das Individuum naturmäßig gelebt hat oder nicht (wobei natürlich auch Konstitutionen und Veranlagungen mitwirken); denn diese Störungen beim vorgerückten Alter, meistens von eigenen Fehlern herrührend, sind bei dem ersten Eintreten in die empfängliche Zeit oft auch Schuld angeerbter, oder von Mutter auf Kind übertragene Fehler, sind aber ebendeswegen nur durch eine gänzliche Umwandlung der bisher geführten Lebensart gründlich zu heilen.

GM.NT48.053,04] Denn siehe, mein Sohn, alles was den menschlichen Körper erhält, ihn aufbaut, von ihm eingesogen und ausgeschieden wird, alles dieses ist Produkt der Lebenskraft des Blutes; wenn nun das Blut von verdorbenen Säften angefüllt, dieselben an gesunde Organe abführt, was kann anders entstehen, als daß das Organ selbst dann krank wird, und seine Funktionen nicht in dem Maße erfüllen kann, als es der ganze menschliche Organismus von ihm erheischt; in den Organen aber tritt der Mangel an gesunder, naturgemäßer Nahrung und Lebensweise sichtbar auf.

GM.NT48.053,05] Nun der gewöhnliche Arzt will das Organ zumeist dadurch heilen, indem er es zu größerer Tätigkeit reizt, er vergißt aber dabei ganz, daß im Grunde nicht das Organ, sondern das in selbes einströmende Blut es ist, welches diese Störung hervorbringt; und so gleicht er einem Manne, der in einem Kruge die Löcher verstopfen will, die ein dahin einfließendes zerstörendes Element verursacht, während er statt dessen den Inhalt mit andern Flüssigkeiten austauschen sollte, wo dann sein Flicken wohl eher nachteilig sein würde!

GM.NT48.053,06] Nun, die Pflegetochter leidet eben an den Störungen der herannahenden Umwandlung zum nächsten, reiferen Zustande, und um selbe zu heilen, ihr dieses Eintreten zu erleichtern, und sie für den nächsten Zustand geeignet herzustellen, mußt du auch daran denken, ihr Blut von unreinen Elementen zu reinigen; denn was sich an ihr zeigt, sind ja so nur die Ausscheidungen, unreine Substanzen, die die Natur ausstoßen will!

GM.NT48.053,07] Das Blut aber zu reinigen, heißt nicht medizinische Reinigungsmittel zu gebrauchen, sondern das Kind (respektive den Patienten) auf naturmäßige Lebensordnung zurückführen, von allen reizbaren, verdorbenen Speisen ferne halten!

GM.NT48.053,08] So wird dann das Blut nach und nach von den schlechten Stoffen gereinigt, führt den Organen bessere Betriebsmittel zu, und die Ausscheidungen gehen natürlicher und auf geregeltere Weise vor sich, das Organ wird selbst wieder gesund (zwar langsam aber solid), und mit ihm alle anderen mitverbundenen des ganzen Organismus.

GM.NT48.054,01] Nun jetzt kommt, wie du es anfangen sollst, daß diese Reinigung sich bewerkstelligen läßt. Auch hier will Ich dir deutlichen Aufschluß geben, um deine längst angewöhnten Vorurteile, teilweise zu bekämpfen; siehe, 'gut genährt' zu sein, vieles und oft zu essen, ist nicht immer der Gesundheit zuträglich! Der menschliche Körper braucht bei weitem weniger zu seiner Erhaltung als ihr im allgemeinen wähnet, daß in selben hineingeschoben werden muß.

GM.NT48.054,02] Die naturmäßige Lebensart, ohne (vorwiegend) Fleisch von getöteten Tieren, ohne reizende Gewürze, ohne Kaffee, Wein oder Bier würde die Menschen bei weitem gesünder erhalten, als wie nun bei üblicher Lebensart die meiste Zeit eures Lebens mit (Kochen), Essen und Trinken zuzubringen.

GM.NT48.054,03] Deswegen befolge du bei deinem Pflegekind eine naturmäßige Diät, lasse alles sogenannte Nahrhafte (d.h. Fleischspeisen), Reizbare hinweg, gebe ihr schwarzes Brot, und reife Früchte zu essen, und das Übel wird sich verringern, und mit der ganzen Folge von Unterleibsstörungen mit der Zeit ganz verschwinden. Führe sie oft ins Freie, frische Luft (durch Sonnenlicht geläutert) und mäßige Bewegung in derselben, beschleunigen und erleichtern die Ausscheidungen, stärken die Organe und beleben das Blut.

GM.NT48.054,04] Dieses sind Meine Medikamente, welche Ich für die Menschen schon seit undenklichen Zeiten geschaffen habe; und es ist nur dem verkehrtesten Begriffe von euch selbst zuzuschreiben, wenn ihr, statt Elementen und Ausflüssen der Liebe und Gnade (hier ist wohl auf die Sonnenheilmittel hingewiesen, d.H.) als Mittel aus geistigen Quellen, euch mit Arzneien aus der gröbsten Materie, mit Giften und Säuren, das Leben, statt es aufzubauen und zu erhalten, verkürzet und zu Grunde richtet, und dadurch euch dem frühen Tode überliefert!

GM.NT48.054,05] Folge Meinem Rat, und du wirst bald sehen, wer Recht hat, eure Doktoren oder Ich, der Allerwelts-Heiland! Amen!


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