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Spiritismus, Spiritualismus

Echte und falsche Propheten

Befragen Gottes auf verschiedenste Arten


Inhaltsübersicht:

Befragen Gottes in Volksangelegenheiten und Privatfragen

Verschiedene Arten des Befragens Gottes

Bedingungen für Antworten Gottes


Einstige Suche nach Wahrheit und Erkenntnis bei Gott

Das Alte Testament weist viele Beispiele für das Befragen Gottes auf. Nach heutigen Begriffen war dies teils Spiritualismus, teils Spiritismus.

Spiritismus/Spiritualismus war und ist auch weiterhin ein möglicher Weg für Suchende und Gottesgläubige, mit Gott in Verbindung zu kommen. Fromme Menschen suchten dadurch einst und auch heute noch die Wahrheit bei Gott. (JG.VGG.153,01a)

Auf dem Wege der Offenbarungen aus dem Jenseits können die wunderbaren Kräfte, die in der Materie ruhen, wahrheitsgemäß erkannt werden. (jl.FBot.017,02)

Äußere Hilfsmittel ersetzten inneren Kontakt mit Gott

Schon früh merkten die Menschen, daß für den Kontakt mit Gott bzw. Engeln auch bestimmte Methoden geeignet waren, ohne die innere Erleuchtung durch die geistige Wiedergeburt erlangt haben zu müssen:

Dieses Ziel kann auch unbewußt erlangt oder bewußt erstrebt werden durch Mittel und Methoden, welche die Frequenz der Hirnwellen absenken und dadurch eine Trance herbeizuführen imstande sind: z.B. Drogen, Yoga, Meditation, Alpha-Wellen erzeugende Geräte etc.

Im Trance-Zustand seelischer Öffnung erfolgt meist eine bewußte oder unbewußte Kontaktaufnahme zu bestimmten geistigen Ebenen und ihren Geistwesen. Wenn Menschen sich in Trance befinden, ist es für Geister meist sehr leicht möglich, auf die geistigen Sinne des Menschen einzuwirken oder in sich in seinen Körper zu begeben (Besessenheit) und von dort aus zu wirken.

In Trance können dann z.B. durch automatisches Schreiben, Reden, Hören und Sehen Botschaften und Sinneseindrücke aus verschiedensten geistigen Stufen und Örtlichkeiten empfangen werden.

Wo seelisch-geistige (mediale) Gaben fehlen oder ein Trancezustand nicht herstellbar ist, können auch materielle Hilfsmittel den Kontakt herstellen: z.B. Tischrücken, Gläserrücken, Schreibbrett, Pendel, Rutengehen oder auch die sog. Tonbandstimmenforschung. Schon a in alten Zeiten wurden menschliche Hilfsmittel zum Befragen Gottes und der Geister gebraucht. (a JG.VGG.153,01b)

Einwirken der Geistwesen telepathisch von außen oder durch Besetzung von innen

Die Antworten aus dem Jenseits gelangen entweder von außen oder von innen ins menschliche Bewußtsein. Um sich verständlich zu machen (über Gedankeneingaben, Worte, Bilder oder Gefühlseindrücke) bzw. um durch Menschen wirken zu können (z.B. beim medialen Malen, Musizieren, Dichten, Schreiben usw.), wirken die angesprochen Geistwesen meist auf zwei Wegen auf den Menschen:

Sie übermitteln entweder telepathisch ihre Botschaften über die feinstofflichen (seelisch-geistigen) Sinne des Menschen oder sie durchdringen und überlagern den Seelenkörper (Astralkörper) eines Menschen mit ihrem eigenen Seelenkörper (In-Besitznahme bzw. Besessenheit).

Die telepathische Übermittlung von Botschaften und Eindrücken bzw. Gefühlen auf den Menschen hat in der Regel eine vergleichbare Wirkung wie die sonstigen Informationen auf die physischen Sinne: Man kann eine Nachricht glauben, skeptisch beurteilen oder verwerfen. Wie man reagiert, hängt von vielen Faktoren ab, z.B. der Erfahrung, der Kritikfähigkeit, der Intelligenz, den bisherigen Erfahrungen auf einem Gebiet und vor allem dem Vertrauen, das der Informant genießt.

Wer allerdings telepathische Einflüsse auf seine Gedanken, Bedürfnisse und Gefühle für Impulse aus sich selbst hält, steht ihnen meist offener und nachgiebiger gegenüber, als wenn sie äußerlich hörbar vernommen worden wären. Insofern sind die telepathischen Wirkungen meist recht effektiv

Die Einwirkung aus der geistigen Welt ist intensiver und wirkungsvoller, sofern das entsprechende Wesen (Naturgeist, gut- oder bösartiger Verstorbener, Engel oder Teufel) den menschlichen Seelenkörper (Astralkörper) mit dem eigenen Seelenkörper durchdringen und überlagern kann (In-Besitznahme bzw. Besessenheit).

Wenn die Willenskräfte, die Empfindungen und der Energiezustand des Fremdwesens stärker als die des Menschen sind, überdecken sie den Willen, das Denken, Fühlen und Wollen eines Menschen teilweise oder ganz. Im Extremfall kann die Durchdringung und Überlagerung evtl. so stark sein, daß der betroffene Mensch nicht mehr Herr seiner Sinne, seines Willens und seiner Organe ist, sondern mehr oder weniger ausführendes Organ für den Fremdeinfluß sein kann. Dies ist z.B. bei allen Süchten oder Zwangsneurosen der Fall.

Unter Fremdeinflüssen sind z.B. Leistungen durch den Menschen möglich, die er alleine nie zustandebringen könnte. (s. Kennzeichen und Auswirkungen von Fremdeinflüssen)

Unter solcher Fremddurchdringung sind musische, künstlerische, intellektuelle oder auch physische Höchstleistungen (z.B. im Sport) möglich, die den Rahmen des Üblichen bei weitem sprengen. (Beispiele)

So kann dann z.B. ein Kind oder eine körperlich schwache Frau physische Kräfte zeigen, die die Kraft oder Ausdauer stärkster Männer übersteigt; oder wenig musikalische Menschen können genial komponieren oder Instrumente spielen (z.B. Rosemarie Brown in England); mittelmäßig begabte Maler können im Stil alter Meister in Minutenschnelle beidhändig bei völliger Dunkelheit verschiedene Bilder in perfekter Meisterart malen (Antonio Gasparetto in Brasilien). Die Reaktionsfähigkeit, z.B. beim Autofahren, kann die eines trainierten Rennfahrers übersteigen etc.

Ob nun im Zustand einer solchen geistigen Durchdringung (In-Besitznahme) sinnvolle oder sinnlose, hilfreiche oder schädliche, konstruktive oder zerstörerische Dinge oder Ereignisse geschehen, sie sind im Grunde in erster Linie ein Werk des fremden Geistwesens, das durch den sichtbaren Menschen wirkt und dessen Denken, Reden, Fühlen, Wollen und Handeln im Extremfalle wie eine Marionette benutzt - zum Guten und Wahren, Falschen und Bösen.

Gute Wesen, die nach göttlichen Regeln eine solche Durchdringung bzw. Besetzung vollziehen, werden sich jedoch nach Erledigung ihrer speziellen Aufgabe freiwillig zurückziehen und auch während ihrer Anwesenheit die Willensfreiheit des Menschen respektieren. Ebenso entziehen sie dem Menschen keine Energie, sondern vermitteln Energie und fördern eher seine Gesundheit, als ihn zu belasten.

Befragen Gottes war gleichbedeutend mit Befragen der Geister Gottes

Die Menschen früherer Zeiten "waren sich bewußt, daß die Gott dienende gute Geisterwelt die Vermittlerin des göttlichen Willens und der göttlichen Kundgebungen ist und daß ein Befragen Gottes gleichbedeutend war mit einem Befragen der Geistwesen des Reiches Gottes." (JG.VGG.153,02)

Wer nicht selbst direkt den Kontakt aufnehmen kann, hat hierzu die Möglichkeit durch Befragen von sog. Medien (Mittlern zur Geisterwelt). (s. Voraussetzungen für Medien nach göttl. Ordnung=

Befragen Gottes bzw. der 'Götter' und 'Toten' zu allen Zeiten

"Zu allen Zeiten des Alten Bundes und des ersten Christentums haben die gottsuchenden Menschen von dem Befragen Gottes reichlich Gebrauch gemacht. Die Schriften des Alten und Neuen Testamentes sind voll von Berichten, nach denen die Gottesgläubigen zur Erlangung der Wahrheit 'Gott befragten' und die durch die Geister Gottes übermittelten Antworten entgegennahmen." (JG.VGG.153,04)

Befragen Gottes erfolgte auf Geheiß Gottes

"Es wurde bei den a Israeliten feststehender Gebrauch, nichts von Bedeutung zu unternehmen, ohne Gott befragt zu haben. Gott hatte ja dem Moses verheißen: b 'Ich will dir alles mitteilen, was ich den Israeliten durch dich aufzutragen habe' (2.Mose.25,22). - c 'Ich will dort im Offenbarungszelt mit den Israeliten in Verkehr treten' (2.Mose.29,42 u. 43). - Bei dem Befragen Gottes handelte also das Volk ganz nach dem göttlichen Willen." (a JG.VGG.155,01; b 2.Mose.25,22; c 2.Mose.29,42 .43)

Jehova verlangte: "Es soll von Generation zu Generation ein immerwährendes Brandopfer am Eingang des Offenbarungszeltes vor dem Herrn sein, wo ich mich euch offenbare, um mit dir dort zu reden. Ich werde mich dort den Israeliten offenbaren und mich in meiner Herrlichkeit als heilig erweisen." (2.Mose.29,42.43)

Sowohl in Volksangelegenheiten als auch in Einzelangelegenheiten wurde Gott im Bundeszelt befragt

Nicht nur in allgemein bedeutsamen Fragen wurde Gott befragt, sondern auch in privaten Angelegenheiten kamen sie z.B. zu Moses:

(Nach dem Auszug aus Ägypten) "setzte sich Mose, um für das Volk Recht zu sprechen. Die Leute mußten vor Mose vom Morgen bis zum Abend anstehen. Als der Schwiegervater des Mose sah, was er alles für das Volk zu tun hatte, sagte er: Was soll das, was du da für das Volk tust? Warum sitzt du hier allein, und die vielen Leute müssen vom Morgen bis zum Abend vor dir anstehen? Mose antwortete seinem Schwiegervater: Die Leute kommen zu mir um Gott zu befragen. Wenn sie einen Streitfall haben, kommen sie zu mir. Ich entscheide dann ihren Fall und teile ihnen die Gesetze und Weisungen Gottes mit." (2.Mose.18,14-17)

"Nach dem Tod Josuas befragten die Israeliten den Herrn: Wer von uns soll zuerst gegen die Kanaaniter in den Kampf ziehen? Der Herr antwortete: Juda soll hinaufziehen; ich gebe das Land in seine Gewalt." (Ri.01,01-02)

"Mose aber nahm das Zelt und schlug es draußen auf, fern von dem Lager, und nannte es Stiftshütte. Und wer den Herrn befragen wollte, mußte herausgehen zur Stiftshütte vor das Lager." (2.Mose.33,07)

"Und wenn Mose zur Stiftshütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder und stand in der Tür der Stiftshütte, und der Herr redete mit Mose." (2.Mose.33,09)

"Der Herr aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann mit seinem Freunde redet. Dann kehrte er zum Lager zurück; aber sein Diener und Jünger Josua, der Sohn Nuns, wich nicht aus der Stiftshütte." (2.Mose.33,11)

"Doch die Gesetzestreuen unter den Israeliten machten nur im Notfall von dem privaten Befragen Gottes in ihren Familien Gebrauch. Bei wichtigen Dingen zogen sie es doch vor, an der Stelle bei Gott anzufragen, die Gott selbst zur Zeit des Mose bestimmt hatte. Sie gingen zum Offenbarungszelt und ließen den Hohen Priester durch das Orakelschild Gott befragen. So machten sich die Israeliten auf den Weg nach Bethel, um Gott zu befragen, wer von ihnen zuerst zum Kampfe mit den Benjaminiten ausziehen solle. Der Herr antwortete ihnen: b ,Juda soll den Anfang machen'. (JG.VGG.156,03; b Ri.01,01-12)

In privatem Rahmen wurde Gott in wichtigen Angelegenheiten ebenfalls befragt

. Die Privatperson Micha ließ ein Heiligtum einrichten nach dem Vorbild des Bundeszeltes. Für die mediale Befragung Gottes wurde eine Nachbildung des Efods und Terafims (Orakelschild) benutzt. Ein junger Levite fungierte als Priester und Medium.

Kundschafter aus Dan kehrten bei Micha ein und verlangten vom Leviten: "Befrag doch Gott für uns, damit wir erfahren, ob die Reise, die wir machen, Erfolg haben wird." (Ri.18,01-07)

Verschiedene Arten des Befragens Gottes

Gottes Antworten erfolgen auf unterschiedliche, menschlich wahrnehmbare Weise (JG.VGG.158,05)

Die Botschaften werden so übermittelt, wie es die jeweilige geistige Anlage des Mediums bzw. die Aufnahmefähigkeit des Empfängers zuläßt, z.B. über Hellsehen oder Hellhören. (JG.VGG.158,02)

Medialität als Voraussetzung für die Nutzung des Orakelschildes bzw. für den Empfang prophetischer Botschaften

Wie bei den 'modernen' technischen Kontaktmitteln (Pendel, Rute, Schreibbrett etc.) setzte auch die Verwendung der biblisch beschriebenen Befragungsmittel mediale Fähigkeiten voraus.

"Bei dem ,Orakelschild' (Ephod) erfolgten die Antworten Gottes unter Mitwirkung eines Mediums..." (JG.VGG.158,03a)

Träume, Propheten und Orakelschild waren die üblichen Kontaktmethoden im AT

"Verschieden war die Art, wie Gott seine Kundgebungen den gläubigen Menschen übermittelt, die sich in ihren Anliegen an ihn wandten. In der Geschichte des Saul wird erwähnt, auf welche Weise dieser erste König des israelitischen Volkes die Antworten Gotten empfing, solange er Gott treu blieb. b Am Tage vor der Schlacht von Gelboe fragt Saul, von dem der Geist Gottes wegen seines Ungehorsams gewichen war, bei Gott an. Aber der Herr gab ihm keine Antwort, weder durch 'Träume', noch durch das 'Orakelschild' noch durch die 'Propheten'."

Also hatte Saul bisher die Antworten Gottes entweder durch Träume oder durch das Orakelschild oder durch Propheten erhalten. Das, was eure Bibelübersetzer mit dem Wort ,Träume' bezeichnen, ist ein geistiges Schauen, eine Vision, ein Hellsehen oder Hellhören, wodurch dem Betreffenden eine Wahrheit mitgeteilt wird." (JG.VGG.158,01; b 1.Sam.28,06)

Die Methoden des Planchette-Befragens waren identisch beim Befragen von Gott und von Dämonen

"a Auch Gideon ließ aus den von den Midianitern erbeuteten Goldsachen ein ,Orakel' der eben geschilderten Art anfertigen und stellte es in seinem Wohnort Ophra auf. Jeder konnte es (das Brustschild als Planchette) zum 'Befragen Gottes' benutzen. Allein bald wurde es vom Volke auch zum 'Befragen der Bösen' gebraucht. b 'Ganz Israel trieb damit Abgötterei, so daß es für Gideon und sein Haus zum Fallstrick wurde'. Gideon beabsichtigte damit nur das 'Befragen Gottes', aber das Volk mißbrauchte es, um die 'Toten zu befragen', sich also mit der bösen Geisterwelt in Verbindung zu setzen. Und das war Abgötterei." (a JG.VGG.156,02b; b Ri.08,27)

Direkte Stimme aus der Wolke für Moses beim Befragen für das Volk

Meist wird nicht genauer beschrieben, wie das "Befragen Gottes" vor sich ging. Einen genaueren Hinweis erhalten wir in 2.Mose.33,07-11:

"Mose nahm das Zelt und schlug es für sich außerhalb des Lagers auf, in einiger Entfernung vom Lager. Er nannte es Offenbarungszelt. Wenn einer den Herrn aufsuchen wollte, ging er zum Offenbarungszelt vor das Lager hinaus. Wenn Mose zum Zelt hinausging, erhob sich das ganze Volk. Jeder trat vor sein Zelt, und sie schauten Mose nach, bis er in das Zelt eintrat. Sobald Mose das Zelt betrat, ließ sich die Wolkensäule herab und blieb am Zelteingang stehen. Dann redete der Herr mit Mose. Wenn das ganze Volk die Wolkensäule am Zelteingang stehen sah, erhoben sich alle und warfen sich vor ihren Zelten zu Boden. Der Herr und Mose redeten miteinander Auge in Auge, wie Menschen miteinander reden. Wenn Mose aber dann ins Lager zurückging, wich sein Diener Josua, der Sohn Nuns, ein junger Mann nicht vom Zelt." (2.Mose.33,07-11)

Unterschiede beim Befragen Gottes durch das Volk oder Einzelne

"Nun muß dir auffallen, daß ein Unterschied erkennbar ist zwischen der Art, wie Mose Gott befragte und der Art, wie das Volk es tat. Mose erhält bei dem hier geschilderten feierlichen Befragen Gottes als Vertreter des ganzen Volkes die Antwort des Herrn durch die Wolkensäule. (JG.VGG.154,02c)

Aber wenn Leute aus dem Volke Gott befragten, erhielten sie die Antwort Gottes nicht durch die Wolkensäule, sondern auf eine andere Weise. Sie ist zwar nicht klar ausgesprochen, aber doch hinreichend angedeutet, so daß der Kenner dieser Vorgänge darüber nicht im Unklaren ist. Es heißt nämlich, daß Josua, der Diener des Mose, das Offenbarungszelt nicht verlassen durfte. Sein Verbleiben im Zelt mußte doch einen Grund haben. Es hing mit dem Befragen Gottes zusammen. Und zwar diente Josua als Medium für die Leute aus dem Volke, die in ihren Privatangelegenheiten Gott befragen wollten. Es heißt ja ausdrücklich, daß ,jeder, der Gott befragen wollte, zum Offenbarungszelt hinausging'." (2.Mose.33,11)

Bestimmte Stunden zum Befragen Gottes waren nicht angesetzt. Deshalb mußte Josua stets im Zelte anwesend sein und den einzelnen Leuten aus dem Volk als Medium zur Vermittlung der Antworten Gottes zu jeder Zeit zur Verfügung stehen. Ihn benutzten die Geister Gottes als Werkzeug in derselben Weise, wie sie sich der heutigen Medien bedienen." (2.Mose.33,11)

Privatfragen wurden mit dem 'Ephod' beantwortet

Planchetten-Antworten im Zelt erfolgten durch seinen Diener Josua auf Privatfragen mit technischem Mittel, dem ,Ephod'

Priester-Medien befragten Gott durch eine Nachbildung des Hohenpriesterlichen Orakelschildes. 'Gottesbild' ist eine falsche Übersetzung für diese Planchette zur Privatbefragung. (JG.VGG.155)

Mit dem "Ephod" (Orakelschild), einer Art Planchette, wurde häufig gefragt

"Auch Gideon ließ aus den von den Midianitern erbeuteten Goldsachen ein Orakel der eben geschilderten Art anfertigen und stellte es in seinem Wohnort Ophra auf. Jeder konnte es zum Befragen Gottes benutzen." (JG.VGG.156,02b; Ri.08,27)

Gebrauch des Orakelschildes durch David

"David pflegte fast immer durch das Orakelschild Gott zu befragen. Sein Medium war der Priester Abjathar: 'David gewann neue Kraft durch sein Vertrauen auf den Herrn, seinen Gott, und befahl dem Priester Abjathar, dem Sohne Abimelechs: Bring das ,Ephod' (Orakelschid) zu mir! Als nun Abjathar das Ephod zu David gebracht hatte, richtete David die Frage an den Herrn: Soll ich diese Räuberschar verfolgen? Werde ich sie einholen? Da erhielt er die Antwort: Ja, verfolge sie, du wirst sie sicher einholen und die Gefangengen erretten." (JG.VGG.157,02; 1.Sam.30,07-08)


Bedingungen für Antworten Gottes

Volles Vertrauen auf Gott, Leben nach seinen Geboten

Um aus der göttl. Welt Antworten auf Fragen zu bekommen, waren bestimmte Grundvoraussetzungen zu erfüllen: "Nur von solchen läßt sich Gott befragen, die ihr volles Vertrauen auf ihn setzen und auf seine Hilfe bauen." (JG.VGG.157,03a)

Keine Kooperation mit 'fremden Göttern'

Es dürfen keine Hilfeleistungen von gefallenen und gottwidrigen Geistern (= 'fremden Göttern', Dämonen, Satan, 'aufgestiegenen Meistern' etc.) in Anspruch genommen werden. "a Wer sich jedoch mit dem Bösen abgibt und auch von der Verbindung mit den Geistern der Tiefe Hilfe erwartet, den weist Gott zurück. b ,Die Männer haben die Götzen in ihr Herz geschlossen, sie haben sie vor sich aufgestellt; das wurde für sie der Anlaß, in Schuld zu fallen. Und jetzt soll ich mich von ihnen befragen lassen?!'" (a JG.VGG.157,03b; b Hes.14,01-03)

Leben nach Gottes Geboten

Das Leben soll nach Gottes Geboten geführt werden. Ungehorsam bzw. Übertretung dieser Gebote führt zur Antwortverweigerung. "Als a Saul die Philister noch in der Nacht verfolgen und gänzlich vernichten wollte und seine Leute damit einverstanden waren, sagte der Priester zu ihm: Wir wollen zuerst hier vor Gott treten. b Als nun Saul bei Gott anfragte ,Soll ich zur Verfolgung der Philister ausziehen? Wirst du sie in die Hand Israels geben?', erteilte ihm der Herr an jenem Tage keine Antwort. Denn der Sohn Sauls hatte an diesem Tage gegen ein Verbot Gottes gehandelt. Gott wollte durch das Versagen der Antwort zu erkennen geben, daß Er nur denen antworten will, die seinen Weisungen auch nachkommen." (a JG.VGG.157,01; b 1.Sam.14,36-46)

Es ist also eine eindeutige Entscheidung für Gott und ein tatkräftiges Leben nach seinen Geboten ist nötig, wenn Kundgaben und Hilfe von Gott erwartet werden. (JG.VGG.157,04; Jes.58,01-09) "


Anhang: Originalzitate

Literaturquellen. Verwendete Abkürzungen:

  • KN.MS. = Karl Nowotny: 'Mediales Schriften', 6 Bände

  • JG.VGG. = Johannes Greber: 'Verkehr mit der Geisterwelt Gottes'

  • jl.FBot. = Jakob Lorber: aus 'Frohe Botschaft' (Nr. 25 der Neu-Salems-Schriften)


(JG.VGG.153,01a) "Gott ist die Quelle der Wahrheit. Wer aus dieser Quelle schöpft, wird die Wahrheit erlangen und vor Irrtum bewahrt bleiben. Diese Erkenntnis veranlaßte die Gottesgläubigen der alten Zeit, bei ihrem Suchen nach Wahrheit mit Gott in Verbindung zu kommen." "

(a jl.FBot.017,02) Jesus zeigt für Forscher einen Vorteil der geistigen Kommunikation auf: "In der tot scheinenden Materie schlummern noch ganz wunderbare Kräfte, zu deren Kenntnis die Welt nur auf diesem Wege gelangen kann und auf keinem andern." "

(JG.VGG.153,01b) "Es war nicht eine Verbindung auf dem Wege innerer Erleuchtung, die ihnen Gewißheit bringen sollte, sondern sie wählten den Weg der äußeren, mit den menschlichen Sinnen wahrnehmbaren Mitteilung der Wahrheit von Seiten Gottes. Sie befragten Gott durch menschliche Hilfsmittel und erhielten auf dieselbe Weise die Antwort Gottes."

(JG.VGG.158,05) "Wo immer euch in den Heiligen Schriften das 'Befragen Gottes' begegnet, da findet ihr die Wahrheit bestätigt, daß Gott den Menschen, die sich vertrauensvoll an ihn wenden und ihn befragen, seine Antwort auf irgendeine menschlich wahrnehmbare Weise zuteil werden läßt." "

(JG.VGG.158,02)"Ein solches Schauen kann nur dem zuteil werden, der die mediale Varanlagung dazu hat. Die Geisterwelt muß sich daher bei der Auswahl der Mittel für ihre Kundgebungen auch nach den Aufnahmefähigkeiten desjenigen richten, für den sie bestimmt sind." "

(JG.VGG.155)"An einer Stelle wird auch ausführlich erzählt, auf welche Weise das Befragen Gottes vor sich ging. Es wird berichtet, daß Micha sich von einem Goldschmied ein geschnitztes und gegossenes Gottesbild hatte anfertigen lassen. 'Gottesbild' nennen es eure Bibelübersetzer, die nicht wissen, was darunter zu verstehen ist, und sogar meinen, es sei ein 'Götzenbild' gewesen. In Wirklichkeit war es eine Nachbildung des Orakelschildes auf dem Kleide des Hohen Priesters, das bekanntlich zum Befragen Gottes diente und davon den Namen 'Orakelschild' führte." "

(JG.VGG.156) "Die Nachahmungen des hohenpriesterlichen Orakelschildes durch das israelitische Volk dienten dem Privatgebrauch zum Befragen Gottes. Es war dasselbe, wie die in euren spiritistischen Kreisen gebrauchte Planchette und bestand wie diese aus zwei Teilen: aus dem unteren, unbeweglichen Teil, der gewöhnlich als Platte gegossen und mit den Buchstaben des Alphabets und anderen Zeichen der Verständigung versehen war - und einem schön geschnitzten, leichten Holzbrettchen, an dem sich eine Spitze als Zeiger befand.

Die gegossene Platte wurde entweder auf einen Tisch gelegt oder auf einem festen Sockel oder einer Säule befestigt. Sie war glatt poliert, damit das Holzbrettchen leicht darüber hingleiten konnte. Beim Befragen Gottes wurde das Holzbrettchen auf die polierte Platte gelegt. Das Medium legte seine Hand auf das Holzbrettchen und wartete ab, ob sie mit Hilfe der medialen Odkraft von den Geistwesen zu den Buchstaben der 'Platte' hinbewegt wurde. Geschah dies, so zeigte die Spitze des Brettchens die Buchstaben nacheinander an, die zu Worten und Sätzen zusammengefaßt, die Antwort der Geisterwelt enthielten. Es war also im Wesentlichen dasselbe wie beim Brustschild des Hohen Priesters." "

(JG.VGG.157,04; Jes.58,01-09) "Nicht die Menschen mit geteiltem Herzen, die heute zu Gott und morgen zu Baal gehen, die heute die Kirche besuchen und danach die Werke des Bösen vollführen, erhalten von Gott Antwort, damals nicht und auch heute nicht. Gott hat diese Menschen nach ihrem wahren Wesen beim Propheten Jesaja gezeichnet: 'Zwar befragen sie mich Tag für Tag und tragen Verlangen nach der Kenntnis meiner Wege; als wäre es ein Volk, das Gerechtigkeit übt und das Recht seines Gottes nicht verlassen hat, fordern sie wohlverdiente Rechte von mir, erwarten ungeduldig eine Kundgebung Gottes. Warum fasten wir, sagen sie und du siehst es nicht? ... Das ist vielmehr das rechte Fasten, wie ich es liebe, daß man ungerechte Fesseln löst, daß man die Bande des Knechtschaftjoches sprengt, Vergewaltigte in Freiheit setzt und jegliches Joch zerbricht. Nicht wahr, wenn du dem Hungrigen dein Brot brichst und unglückliche Obdachlose in dein Haus nimmst, wenn du einen Nackten siehst, ihn kleidest und dich deinen Volksgenossen nicht entziehst: Dann wird dein Licht wie das Morgenrot hervorbrechen und deine Heilung schnelle Fortschritte machen... wenn du dann fragst, wird der Herr dir antworten'."


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