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Kapitelinhalt 266. Kapitel: Bischöflicher Heiligenwahn. Gut ist Gott allein, alle andern Wesen sind Geschwister. Finstere Geister und arme kranke Seelen nahen sich und finden zweckvolle Behandlung. (Am 18. Okt. 1850)

Originaltext 1. Auflage 1898 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text nach 2. Auflage 1929 Lorber-Verlag
Versnummerierung nach 3. Aufl. 1963, Lorber-Verlag

01] Sagen die beiden Bischöfe zugleich wie aus Einem Munde: „O HErr! Da sind wir gegen ihn reine Nullen; denn uns ist es, außer in einer Krankheit, wohl nie schlecht gegangen auf der Erde. So dieser Sohn Deiner Liebe, o HErr, dieser Robert, aber ein großer Geist vor Dir ist, da wird er uns denn doch vergeben, so wir unwissendermaßen ihm viel zu wenig die ihm gebührende Ehre bezeigt haben. Wir werden das in der Zukunft schon allerreichlichst einholen, was wir bis jetzt in der kurzen Periode unseres Beisammenseins verabsäumt haben; nur begreifen wir nicht, wie wir solcher unendlichen Gnade haben würdig befunden werden können, in den Himmelsverein eines so großen Heiligen aufgenommen zu werden; denn wie groß muß Der sein, der stets so nahe an Deiner Seite wandelt, und handelt nach Deinem Willen, und wird stets in Allem von Dir belehret!"

02] Sage Ich: „Ihr waret doch recht achtbare Bischöfe auf der Erde, und redet nun gerade, als so ihr bei irgend einer griesgrämigen alten Betschwester wenigstens durch zehn Jahre in die Schule gegangen wäret. Wer ist denn ein Heiliger bei Mir? Wisset ihr denn nicht, daß es außer Gott Niemanden gibt, der da heilig wäre? Gott allein ist heilig und gut; alles Andere aber ist Bruder und Schwester, und der Geringste aber ist stets der Größte in Meinem Reiche. Die Ehre aber gebührt nur Gott allein, alles Andere hat sich zu erfassen und zu begreifen nur in und durch die Liebe.

03] Nun aber lassen wir das Weitere, denn wir haben eine ganze Ewigkeit vor uns, und in der wird sich noch so Manches aufklären lassen. Wir sind nun schon bei drei Stunden nach irdischem Maße hier auf dieser Höhe, und die 17 Prälaten liegen noch auf ihren Angesichtern. Nun muß ihnen geholfen werden, und wir müssen dann schnell wieder auf unseren Hügel eilen. Dort befinden sich nun einige unserer irdischen Freunde, und verlassen nun auch schon den Hügel, aber das macht nichts; unseren Segen, der an dem Hügel haftet, haben sie dennoch empfangen. Jetzt also an die Prälaten!

04] Stehet auf, ihr siebzehn Brüder des Stiftes Rain! Ihr habet nun neue Augen empfangen, zu schauen das rechte Licht, und zu begreifen die Wahrheit, darum kehret das neue Licht eurer Augen nicht in der Erde finsteren Boden, sondern beschauet mit euerem Lichte das Licht alles Lichtes, und verstehet Es und begreifet Es!"

05] Hier erheben sich die Siebzehn, und schauen ganz voll Staunens um sich herum; und der Primas als der Wortführer sagt: „HErr, Gott und Vater! Nun erst erkennen wir es ganz, daß Du es bist, von Dem alle Himmel und alle Erden voll Herrlichkeiten der Herrlichkeiten zeugen. O Vater! Was sollen wir denn nun thun, um Deiner über Alles heiligen Nähe würdiger zu sein?" - Sage Ich: „Von nun an Mich lieben über Alles, da euere Liebe zu Mir euer wahres ewiges Leben ist, und alle Brüder und Schwestern aber wie euch selbst! denn die gegenseitige Brüder- und Schwesterliebe bedingt euere Seligkeit. Je mehr ihr der wahren thätigen Liebe euch gegenseitig, gemäß Meiner ewigen Ordnung, erweisen werdet, desto seliger werdet ihr sein!

06] Alle Himmel mit allen ihren Seligkeiten ohne Zahl und Maß und Namen gehen aus der gegenseitigen wahren Nächstenliebe hervor, so wie im Gegenfalle auch alle Qualen und Martern der Hölle aus der Eigenliebe. Gäbe es keine Eigenliebe, so gäbe es auch keine Hölle, und auf der Erde keinen Krieg, keine Hungersnoth, und also auch durchaus keine Pest. Weil aber die Menschen voll Selbstsucht sind, und voll der allerverderblichsten Selbstliebe, aus der die Hölle gemacht ist durch die Menschen, und nicht etwa durch Mich, so müssen sich solche Menschen auch all' das Ueble gefallen lassen, was da hervorgeht aus der Eigenliebe und aus der Selbstsucht.

07] Wohl ist zwar noch der alte Satan der Schef der Hölle, wie er auch ihr erster Gründer war; aber er hat schon lange die Macht nicht mehr, die Menschen zu verderben; aber die Menschen sind nun schon seine Meister geworden. Seit die Menschen allein von ihrem höchsteigenen freiesten Willen abhängen, gibt es recht Viele unter ihnen, zu denen der alte Satan in die Schule gehen könnte; besonders unter dem hohen römischen Klerus, und unter den Jesuiten, wo sie noch irgend einen Bestand haben. Ich kenne welche, vor denen sogar der Satan einen solchen Respekt hat, als wie eine nervenschwache furchtsame Jungfrau vor einer Klapperschlange. Solche Wesen aber nennen sich auch „Diener Gottes". Wie gefällt euch das?"

08] Sagt der Primas: „HErr! Erschrecklich, erschrecklich ist so 'was aus Deinem Munde zu vernehmen!" Sage Ich: „Ja wohl, aber es ist einmal also, und es läßt sich dagegen vor der Hand nicht viel thun. Nun aber wird es halb 6 Uhr; darum kehren wir wieder auf unseren Hügel zurück.

09] Es sei! Es geschehe! Und sehet, da sind wir nun schon wieder (auf dem Rainerkogel); aber nun erhebt sich über der Stadt eine dichte Wolke, und aus allen Friedhöfen dieser Stadt erheben sich leichtere Nebel. Was meinet ihr, was das zu bedeuten hat?" - Alles sagt: „HErr, wir wissen es nicht; deute uns das!"

10] Sage Ich: „Das schwarze Gewölk über der Stadt ist ein Gremium von wenigstens 10.000 Mönchen und anderen Pfaffen, die seit 400 Jahren hier in dieser Gegend sich aufhielten, und zufolge ihrer groben Blindheit auch nirgends einen Ausweg finden konnten; darunter gibt es auch einige Bischöfe, Prälaten und Pröbste. Diesen werden wir nun Flöße geben, und sie samt und sämtlich stromabwärts in die Gebiete des schwarzen Meeres expediren; denn hier würden sie mit der Weile gar manches Unheil zu stiften beginnen, indem sie nun bei dieser besonderen Gelegenheit Meiner persönlichen Anwesenheit etwas wacher und sehender geworden sind. Im Meere werden sie nach etlichen hundert Jahren wohl ganz zu sich selbst kommen, und es wird dann mit ihnen schon etwas zu machen sein. Die leichten Nebelchen über den Friedhöfen aber enthalten ganz arme kranke Seelen, die nach Heilung dürsten, denen solle auch in dieser irdischen Nacht vom Mittwoch bis zum Donnerstag völlig geholfen werden. Ich will, daß sie sich uns nahen sollen; und sehet, sie fangen an sich gegen uns her zu bewegen!"

01] Sagen die beiden Bischöfe zugleich wie aus einem Munde: "O Herr, da sind wir freilich gegen ihn reine Nullen! Denn uns ist es, außer in einer Krankheit, wohl nie schlecht gegangen auf der Erde. So dieser Sohn Deiner Liebe, o Herr, dieser Robert, aber ein großer Geist vor Dir ist, da wird er uns denn doch vergeben, so wir unwissendermaßen ihm viel zuwenig die ihm gebührende Ehre bezeigt haben. Wir werden das in der Zukunft schon allerreichlichst einholen, was wir bis jetzt in der kurzen Zeit unseres Beisammenseins verabsäumt haben. Nur begreifen wir nicht, wie wir solcher unendlichen Gnade haben würdig befunden werden können, in den Himmelsverein eines so großen Heiligen aufgenommen zu werden. Denn wie groß muß der sein, der stets so nahe an Deiner Seite wandelt und handelt nach Deinem Willen und stets in allem von Dir belehrt wird!"

02] Sage Ich: "Ihr waret doch recht achtbare Bischöfe auf der Erde und redet nun gerade, als so ihr bei irgendeiner griesgrämigen alten Betschwester wenigstens zehn Jahre hindurch in die Schule gegangen wäret. Wer ist denn ein Heiliger bei Mir? Wisset ihr denn nicht, daß es außer Gott niemanden gibt, der da heilig wäre. Gott allein ist heilig und gut; alles andere aber ist Bruder und Schwester, und der Geringste ist stets der Größte in Meinem Reiche. Die Ehre aber gebührt nur Gott allein; alles andere hat sich zu begreifen und zu erfassen nur in und durch die Liebe!

03] Nun aber lassen wir das Weitere; denn wir haben eine ganze Ewigkeit vor uns, und in der wird sich noch so manches aufklären lassen. Wir sind nach irdischem Maße nun schon bei drei Stunden hier auf dieser Höhe, und die siebzehn Prälaten liegen noch auf ihren Angesichtern. Nun muß ihnen geholfen werden, und wir müssen dann schnell wieder auf unseren Hügel eilen. Dort befinden sich einige unserer irdischen Freunde und verlassen nun auch schon den Hügel; aber das macht nichts; unseren Segen, der an dem Hügel haftet, haben sie dennoch empfangen. Jetzt also an die Prälaten!

04] Stehet auf, ihr siebzehn Brüder des Stiftes Rein! Ihr habet nun neue Augen empfangen, zu schauen das rechte Licht und zu begreifen die Wahrheit. Darum kehret das neue Licht eurer Augen nicht in der Erde finsteren Boden, sondern beschauet mit eurem Lichte das Licht alles Lichtes und verstehet und begreifet es!"

05] Hier erheben sich die siebzehn und schauen ganz voll Staunens um sich herum. Und der Primas als der Wortführer sagt: "Herr, Gott und Vater! Nun erst erkennen wir es ganz, daß Du es bist, von dem alle Himmel und alle Erden voll Herrlichkeiten der Herrlichkeiten zeugen. O Vater! Was sollen wir denn nun tun, um Deiner über alles heiligen Nähe würdiger zu sein?" - Sage Ich: "Von nun an Mich lieben über alles - da euere Liebe zu Mir euer wahres ewiges Leben ist - und alle Brüder und Schwestern wie euch selbst; denn die gegenseitige Bruder- und Schwesternliebe bedingt eure Seligkeit. Je mehr ihr der wahren tätigen Liebe euch gegenseitig gemäß Meiner ewigen Ordnung erweisen werdet, desto seliger werdet ihr sein!

06] Alle Himmel mit allen ihren Seligkeiten ohne Zahl und Maß und Namen gehen aus der gegenseitigen wahren Nächstenliebe hervor - so wie im Gegenfalle auch alle Qualen und Martern der Hölle aus der Eigenliebe. Gäbe es keine Eigenliebe, so gäbe es auch keine Hölle und auf der Erde keinen Krieg, keine Hungersnot und also auch keine Pest, weil aber die Menschen voll Selbstsucht sind und voll der aller verderblichsten Selbstliebe, aus der die Hölle gemacht ist durch die Menschen und nicht etwa durch Mich, so müssen sich solche Menschen auch all das Üble gefallen lassen, was da hervorgeht aus der Eigenliebe und aus der Selbstsucht.


07] Wohl ist zwar noch der alte Satan Fürst der Hölle, wie er auch ihr erster Gründer war; aber er hat schon lange die Macht nicht mehr, die Menschen zu verderben; und die Menschen sind nun schon seine Meister geworden. Seit die Menschen allein von ihrem höchsteigenen, freiesten Willen abhängen, gibt es recht viele unter ihnen, zu denen der alte Satan in die Schule gehen könnte; besonders unter dem hohen römischen Klerus und unter den Jesuiten, wo sie noch irgendeinen Bestand haben. Ich kenne welche, vor denen sogar der Satan einen solchen Respekt hat, als wie eine nervenschwache furchtsame Jungfrau vor einer Klapperschlange. Solche Wesen aber nennen sich auch ,Diener Gottes'. - Wie gefällt euch das?"

08] Sagt der Primas: "Herr! Erschrecklich; erschrecklich ist, so etwas aus Deinem Munde zu vernehmen!" - Sage Ich: "Ja wohl, aber es ist einmal also, und es läßt sich dagegen vorderhand nicht viel tun. - Nun aber wird es halb sechs Uhr; darum kehren wir wieder auf unseren Hügel zurück.

09] Es sei! Es geschehe! Und sehet, da sind wir nun schon wieder. (auf dem Reinerkogel) - Aber nun erhebt sich über der Stadt eine dichte Wolke, und aus allen Friedhöfen dieser Stadt erheben sich leichtere Nebel. - Was meinet ihr, was das zu bedeuten hat?" - Alle sagen: "Herr, wir wissen es nicht. Deute uns das!"

10] Sage Ich: "Das schwarze Gewölk über der Stadt ist ein Gremium (eine Gesellschaft) von wenigstens zehntausend Mönchen und anderen Pfaffen, die seit 400 Jahren sich hier in dieser Gegend aufhalten und zufolge ihrer groben Blindheit auch nirgends einen Ausweg finden konnten. Darunter gibt es auch einige Bischöfe, Prälaten und Pröbste. Diesen werden wir nun Flöße geben und sie samt und sämtlich stromabwärts in die Gebiete des Schwarzen Meeres befördern; denn hier würden sie mit der Weile gar manches Unheil zu stiften beginnen, da sie nun bei dieser besonderen Gelegenheit Meiner persönlichen Anwesenheit etwas wacher und sehender geworden sind. Im Meere werden sie nach etlichen hundert Jahren wohl ganz zu sich selbst kommen, und es wird dann mit ihnen schon etwas zu machen sein. - Die leichten Nebelchen über den Friedhöfen aber enthalten ganz arme, kranke Seelen, die nach Heilung dürsten. Denen soll auch in dieser irdischen Nacht vom Mittwoch bis zum Donnerstag völlig geholfen werden. Ich will, daß sie sich uns nahen sollen. Und sehet, sie fangen an, sich gegen uns her zu bewegen!"

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