Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 265


08] So wenig wie Lilien und Rosen auf Brennesseln und Stechäpfeln wachsen, ebensowenig kann in einem mit allen Weltangelegenheiten vollgepfropften Gemüte das innere geistige Verständnis Meines Wortes je emporkommen und noch weniger zur Reife gelangen! - Und so kann sich ein solcher Weltweiser dann ja auch keineswegs darüber aufhalten, wenn er dem Geiste nach ein Esel verbleibt, zeitlich und gar leicht auch ewig.

09] Womit aber jemand umgeht, darin wird er mit der Zeit auch klug. Wer mit der Welt umgeht, der wird mit der Zeit weltklug; aber fürs Gottesreich bleibt er ein Tor voll Blindheit. - Wer mit Pferden umgeht, der wird ein kluger Stallmeister, wer mit der Malerei, der wird ein Maler, wer mit der Musik, der wird ein Musikmeister, und dergleichen mehr. - Wer aber vor allem mit Meinem Worte umgeht und danach tut, der wird klug in Meinem Reiche des ewigen Lebens, das da jedermann verkündet ist im Worte und was er zu tun hat, um selbes zu erlangen.

10] Aber so jemand nur sozusagen zu allen heiligen Zeiten einige Stellen aus der Bibel oder sonstigen Offenbarung liest wie ein beschriebenes Stück Papier, darin ein Stück Käse eingewickelt war, oder wie mancher am Abtritte halbzerrissene Intelligenzartikel aus Langerweile wie einen sogenannten Rebus (Bilderrätsel) entziffern will, da - wahrlich wahr, ist der heilige Geist wohl so hübsch ferne, etwa wie die zwei äußersten Pole der endlosen Schöpfung.

11] Bei Mir ist nichts mit einem Deus ex machina (einem hergezauberten Gott), sondern lediglich nur aus einer Diligentia des Geistes ausschließend in rebus divinis; - wo diese ausschließliche Diligentia (Fleiß) mangelt wegen allerlei machinis Mundi (maschinenmäßigen Weltgeschäften), da ist auch nichts oder nur sehr wenig mit dem Deus in nobis (Gott in uns) und daher auch ebensoviel mit dem wahren Verständnisse des alten oder neu geoffenbarten Wortes Gottes! -



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