Jesus Christus: 'Himmelsgaben', Band 3, S. 246


04] H1 bezeichnet die Hölle als fleischliches Angehör der Seele; die Zahl 1 bedeutet die Hoffart, Herrschsucht und den Hochmut eben der Hölle in jedem Menschen und somit auch in euch. Die Hölle ist aber jedes irdischen Menschen innigster Freund, indem sie ihm alles verschafft, was seiner Natur schmeichelt und dieselbe mit allerlei fleischlich behaglichsten Reizen erfüllt.

05] Will Ich nun einen Menschen in Mein Reich aufnehmen und ihn erziehen zum ewigen Leben, so muß Ich auch seine Freundschaft aufnehmen, von der sich der Mensch, solange er auf der Erde lebt, nie völlig zu trennen imstande ist; darum auch die Sünde, als Angehör dieses Freundes, vor Meinen Augen als völlig getilgt erscheinen muß, ohne welche Erscheinlichkeit eine weitere Erziehung eures Geistes nicht denkbar ist und sein kann. Mit anderen Worten gesagt: So Ich euch erhalten will, muß Ich auch um eure Haushölle Meine heiligen Vaterhände schlingen und so euch samt eurer noch bis jetzt sehr intimen Freundin in Meinen Schoß erheben! - Da habt ihr nun den ersten Buchstaben, dessen Enthüllung Ich euch bisher verschwiegen habe, und das aus wohlweisen Gründen.

06] Das darauffolgende L bezeichnet alle möglichen Leidenschaften, die eben aus H hervorgehen. Daß die Leidenschaften auch Freunde des Menschen sind seiner fleischlichen Natur nach und alle von Mir ergriffen, erhoben und in Edles verkehrt werden müssen, wenn des Menschen Geist genesen solle zum ewigen Leben, das wird sich etwa doch wohl allerklarst von selbst verstehen?!

07] V1 bedeutet die Vernunft, gepaart mit dem Verstande, wie ihn die Welt oder die Hölle dem äußeren Naturmenschen gibt. - Daß dieses alle Welt beherrschende Ehepaar nebst der Hölle in jegliches Menschen größter freundschaftlicher Gunst steht, braucht kaum näher erwähnt zu werden, denn alles läßt ein Mensch eher fahren als diese seine besten und intimsten Hausfreunde. Ist ein Mensch manchmal auch mit seiner anderen inneren Weltfreundschaft eben nicht am zufriedensten, so hat er aber doch gegen diese zwei fast nie oder nur höchst selten etwas Kleinlichstes einzuwenden.

08] Will Ich aber den Menschen zu Mir erheben, so bleibt nichts anderes übrig, als auch diesen seinen intimsten Hausfreunden volle Amnestie zu geben. Ich meine, das dürfte wohl auch jedem von euch sehr einleuchtend sein, indem auch ihr noch bis heute sehr große Stücke auf diese eure alten Hausfreunde haltet, obschon ihr nebstbei wohl einseht, wie weit man mit ihnen im Lande des Geistes zu kommen imstande ist!



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