Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 3, Seite 053


13] Denkt, daß ohne Meine Zulassung nichts geschieht und ewig nichts geschehen kann, so wird euch augenblicklich alles ganz anders vorkommen! Jeder Mensch hat zwar die volle Freiheit seines Willens; aber die Führung der Völker ist Mein Werk. - Dieses habe Ich euch gesagt, damit ihr volle Ruhe haben mögt in eurem Herzen, ohne welche ihr zu nichts Höherem tüchtig werden mögt. Die Ruhe des Sabbats sei euch der höchste Segen; denn die wahre Liebe ist ein schwangeres Weib, die Ruhe nötig hat in ihrer Entbindung! - Darum sage Ich euch dieses, damit ihr die volle Ruhe habt in Mir, eurem Vater, der da allzeit heilig, heilig, heilig ist in alle Ewigkeiten der Ewigkeiten Amen. -

14] Viertens: Ein ferneres Verhältnis ist das Lesen der sogenannten verbotenen Bücher. Hier sage Ich nicht, ihr sollt sie gar nicht lesen, so sie euch in die Hände kommen, sowenig Ich jemandem untersage, den Namen des Lügenfürsten auszusprechen und wo es not tut, seiner warnend zu erwähnen. Aber nun fragt euch selbst, wozu euch all das schon Gelesene dient! Was steht in den Büchern die vom stolzen Menschenverstande herrühren? Ich sage euch, nichts als Unsinn und über Hals und Kopf tolles Faselzeug, und hat kein mütze, sondern hat euren Kopf angestopft mit allerlei Irrlicht und euer Herz mit allerlei Unrat und euch dadurch vielfältig verschlossen und finster gemacht euren Geist. Oder sagt: Tut der recht, wenn Ich ihm zurufe: Komme zu Mir, so du mühselig und beladen bist, Ich will dich erquicken; bitte, so wird es dir gegeben; suche, so wirst du es finden, und klopfe an, so wird dir aufgetan; wenn Ich ihm noch ferner zurufe: Was du immer den Vater in Meinem Namen bitten wirst, wird Er dir geben unverzüglich, und suche vor allem Mein Reich, alles andere wird dir eine freie Zugabe werden! -

15] Wie ist's denn aber, so ihr dieses wisst und doch nicht zu Mir kommet, damit ihr es von Mir empfangen mögt und lernen von Mir die großen Wege Meiner Gnade und das ewige Leben empfangen aus Meiner Hand, - es ist denn, daß ihr Mich, gleich euch, für einen baren Lügner haltet, oder haltet Mich für so harthörig und hartherzig, euch zu geben Mein lebendiges Wort, und lasst euch lieber von der Welt etwas vorlügen und verhungern in ihrer Tollheit, als daß ihr im Vertrauen aus wahrer Liebe zu Mir kämet und empfingt da die Wahrheit alles Lebens und Seins aus dem Urborne, statt zu suchen das Leben im Tode. O ihr Narren, Ich gebe euch das Brot des Lebens, und ihr wollt beißen in die harten toten Steine; Ich rufe euch laut zu, zu Mir zu kommen, und ihr rennet tollen Hunden nach und gebärdet euch wie sie. Ich schreie über einen Nachtwächter (lauter als ein Nachtwächter, d.Hg.) euch Tag und Nacht eure Ohren voll, allein ihr verlegt euer Ohr mit ganzen Ballen von unratvollen Büchern, damit ihr ja von Meiner Stimme nichts vernehmen möchtet, und suchet gleich Schlaftrunkenen das Lœben auf den geschwärzten gereimten Lumpen! Welcher Ausdruck sollte da wohl bezeichnen solche Narrheit? O Ich sage, ihr werdet in Ewigkeit über eure Tollheit weinen, daß ihr, das Gold mißachtend, das Blei erwählt habt, während euch so viel des Edlen geboten wird! - -



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