Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 2


07] Ich wollte wohl die Cholera nach Europa kommen lassen. Aber es »gereute« Mich; denn Ich entdeckte recht viele Wohltäter unter so manchem Volke. - Aber zugleich entdeckte Ich auch eine noch größere Masse Wucherer, unmittelbar der Hölle entsteigend, die in ihnen im Vollmaße ist. Diese Teufel in noch menschlichen Larven müssen Meine Strafrute fühlen nach dem Maße ihrer Frevel. Daher sollen allerlei Übel die Erde nun nach der Ordnung beschleichen. Bis diese Brut vertilgt ist und es auf der Erde lichter wird, will Ich den Erdboden nicht segnen, außer dort örtlich nur, wo irgend Menschen leben, die Mich wahrhaft in ihren Herzen tragen und glauben, daß Ich bei ihnen bin und sie auch mit wenigen Broten bestens erhalten und ernähren kann.

08] Fürchtet daher auch ihr diese Zeit nicht! So ihr auf Mich wahrhaft vertraut, wird euch nirgends hungern. Habt ihr wenig, so will Ich das Wenige segnen, und es wird für euch ein großer Überfluß vorhanden sein. - Aber so ihr, im Bewußtsein Meines Segens, euch noch sorgen und kümmern würdet und würdet fragen: »Was werden wir essen und womit werden wir uns kleiden?« - dann würde Ich euch sorgen lassen und würde Mich etwas zurückziehen und Meinen armen und doch wieder sehr reichen Knecht und Bruder von euch nehmen. Dann versorgt euch mit hundert Metzen Mehl und allerlei eßbaren Dingen - und ihr werdet dennoch hungern, als hättet ihr wochenlang nichts gegessen!

09] Denn wie überall, so ist auch hier an Meinem Segen alles gelegen! - Darum bleibt gleichfort ganz voll Vertrauen auf Mich; möge sich die Zeit gestalten, wie sie will, so werde Ich euch nimmer verlassen, und euch soll nicht hungern, weder geistig noch leiblich. Und wenn da schon der Knecht verreisete, so werde aber dennoch Ich stets gleich segnend bei euch sein so lange, als ihr euch nach diesem Wörtlein verhalten werdet.

10] Also wohlgemerkt: Nicht gesorgt, gefürchtet und gekümmert solange Ich bei euch bin; es wird euch nichts geschehen! Niedergedrückt, traurig und ängstlich dürft ihr nicht sein; denn das wäre ein Aushängeschild des Herzens, das da besagen würde: »Siehe, der Herr ist wohl da; aber Er schläft und mag uns nicht helfen!« - Weg also auch mit diesem Aushängeschild! Denn wo Ich bin, muß Freude und volle, seligste Ergebung in Meinen Willen und nicht Furcht, Kleinmut und Traurigkeit herrschen! Dann herrsche auch Ich kräftigst in solchem Herzen und in solchem Hause! Amen.

11] Das sage Ich, euer aller segnender Gott, Herr und Vater. Amen.



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