Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


KapitelinhaltLeiden des Herrn, Fasten, Armut, Liebe - Vier Fragen im geistigen Lichte (09.04.1841)

01] Wenn ihr also fragt, so fragt ihr recht! Denn in solchen Fragen liegt dasjenige zugrunde, was jedem Menschen am meisten not tut.

02] Ihr habt zwar euer leichtes Anliegen nicht in der Form einer Frage gegeben, dessenungeachtet sind aber die gegebenen Worte nichts als Fragen aus eurem Herzen, deren sonderheitliche Beantwortung euch jetzt gegeben wird. Die große Antwort aber (wird euch) erst dann, wenn ihr sie durch die Beachtung der sonderheitlichen in euch finden werdet. Das heißt, die sonderheitliche Beantwortung ist ein Wegweiser, der euch zeigt, wie das menschliche Leben beschaffen sein soll im Geiste und in der Wahrheit, voll Liebe und lebendigen Glaubens, um durch dieses Leben dann sicher gelangen zu können zum inneren Leben des Geistes und endlich durch dieses erst zu Mir. - Wer aber zu Mir gelangen wird, der wird dadurch auch gelangen zur allgemeinen Beantwortung nicht nur dieser von euch gegebenen Fragen, sondern auch jener unendlichen, die in diesen vieren enthalten sind.

03] Denn wahrlich, verstündet ihr in eurem Herzen das große Geheimnis Meines Leidens, alle Engel des Himmels würden ehrfurchtsvoll und in allerhöchster Freude ewig zu euch in die Schule gehen und allezeit nach beendigter Schulzeit mit unermeßlichen Wundern bereichert zurückkehren.

04] Verstündet ihr in euren Herzen gerecht zu fasten, wahrlich, ihr möchtet nimmer darnach fragen! Denn durch solches Fasten wäre Ich euch schon lange ein sichtbarer Vater geworden, allda Ich euch dann mit dem leisesten Hauche mehr geben könnte, denn sonst mit tausend Worten.

05] Verstündet ihr in euren Herzen, was die wahre Armut ist, wahrlich, schon jetzt wärt ihr reicher als manche Fürsten des Himmels. Denn es liegt in der wahren Armut ein gar großer Schatz, welcher mit keinem irdischen Maßstabe zu ermessen ist! Die wahre Armut ist es, die da ewig gespeist wird mit Meinem Worte - wie ihr ja auch leset, daß das Evangelium den Armen gepredigt werden soll. Auch wird die wahre Armut verstanden also, daß sie gleich ist den »Hungrigen« und »Durstigen«, die da ebenfalls aus Meinen Worten vollauf gesättigt werden.



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