Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1


13] Seht, das ist das Verwahren der edlen Frucht »in eisernen Kammern«! Und da dadurch dieses Ungeziefer keine Nahrung zu seiner Existenz finden wird und kann, da es ihm verzweifelt langweilig und hungrig zu Mute werden wird bei dem Nagen solchen Eisens, so wird es auch gar nicht zu lange da verweilen, allwo es nichts zu essen gibt, sondern es wird sich alsobald entfernen. Und da gleicht dann eine solche Handlungsweise der leiblichen strengen Diät, die bekanntlich gegen alle Übel des Lebens die beste Kur ist.

14] Seht, das ist somit das Gleichnis! - Nun hättet ihr noch die vielen Katzen übrig! - Diese vielen Katzen sind naturmäßig ein zu vielfältiges Medizinieren, wobei zwar das Übel abgeschafft wird. So aber das Übel weg ist und die Katzen oder die Medizinen nichts mehr zu fressen haben, dann machen sie sich über die Speisekammer oder über die Eingeweide, wie auch dadurch, die Gesundheit untergrabend, über den ganzen Leib her. Und es wird am Ende schwerer sein, die Katzen zu bändigen und wegzuschaffen, als das durch sie vertilgte Ungeziefer selbst.

15] In geistiger Hinsicht aber werden unter den Katzen verstanden die oft zu vielen und vielartigen Instruktoren und Lehrer der Jugend. Diese mögen auch einige Untugenden in den Seelen der Jugend zunichte machen - wenn aber die Seele auf diese Art gereinigt wurde und solche Lehrer dann nichts mehr zu reinigen finden, so gibt's da nicht selten Fälle (die Mir wohl bekannt sind), da solche »Katzen« dann Untugenden in die Seele der Jugend legen, damit es dann für sie neuerdings wieder etwas zu instruieren gibt.



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