Jakob Lorber: 'Himmelsgaben', Band 1, Seite 65


16] Nun seht, da habt ihr nun einen Baum, oder soviele ihr wollt, in seinem ganzen Bestehen - nun muß Ich euch noch die Entstehung sowie das Ende desselben zeigen.

17] Die Entstehung eines solchen Baumes ist an und für sich sehr einfach. Nämlich ein solches Samenkörnchen fällt oder wird gelegt in die Erde. Wie es sich nun in der Erde befindet, ruft es einen in die Materie gebannten Geist (Naturgeist) zu und in sich. Dadurch nun bekommt ein solcher Geist die erste Lebensregung und die allereinfachste Intelligenz seines Wesens. Da er im Grunde böse ist, so will er sich alsogleich jenes (aus der Barmliebe Gottes dem Samenkorn eingehauchten) Lebensfünkchens mörderisch bemächtigen, allein dieses Lebensfünkchen entweicht immerwährend seiner Nachstrebung. Daher sucht dann dieser Geist immer ihm ähnliche Teile oder ihm ähnliche Geister in der Erde auf und vergrößert sich und vermehrt sich dadurch sichtlich, wie ihr euch an einem emporgewachsenen Baume überzeugen könnt. Denn dieses Emporwachsen des Baumes geschieht eben durch die mörderische Nachstrebung dieses entbundenen Geistes - oder wenn ihr wollt - einer ganzen Legion solcher Geister.

18] Das Lebensfünkchen aber entflieht immer höher und höher aus dem Bereiche solcher bösartigen Nachstrebung. In ihrem Grimme erhärten viele Millionen und Millionen solcher (vom Lebensfünkchen angezogener) Geister wieder zur stummen, toten Materie, was ihr am Holze und der Rinde eines Baumes wohl bemerken könnt. Durch solche, oft viele Jahre hindurch fortgesetzte Nachstrebungen werden solche Geister (schließlich) doch wieder gedemütigt und gelangen dann zur entsprechenden nützlichen Freiheit und werden endlich eins mit dem Lebensfünkchen.

19] Ein solcher Geist, der auf diese Weise sich an den Ansätzen liebend vereinigt hat mit dem Lebensfünkchen, wird nach der Vollreife der Frucht ätherisch frei und in eine, Meiner ewigen Ordnung gemäße höhere, intelligentere Wesenheit geführt, und so fort bis endlich zu euch Menschen selbst.

20] Sind (nämlich) durch einen solchen Baum, als eine materielle Erlösungs-Anstalt, eine möglichst hinreichende Anzahl der (Natur-)Geister erlöst worden, und haben diese erlösten Geister in ihrer ätherischen Freiheit aus den verschiedenartigsten Bäumen und Gewächsen sich liebend vereinigt, so daß sie einen Geist in höherer Intelligenz darstellen, so werden dann solche Geister in die tierische Welt übertragen und daselbst zur zweiten Stufe gebracht.



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