Jakob Lorber: 'Die Haushaltung Gottes', Band 3


Kapitelinhalt 166. Kapitel: Salbung Ohlads zum König und der zehn Boten zu seinen Ministern. (21.11.1843)

01] Im Vordergrunde des Altars, allda die zehn standen, angelangt, sprach der Herr zu einem von den zehn: »Gehe hinaus; am Tore des Vorhofes wirst du einen Menschen treffen! Dieser hat eine Kürbisflasche voll Öl. Laß es dir darreichen, und bringe es hierher, auf daß Ich damit den Ohlad natürlich wie geistig salbe zum Könige über alles Volk in der Tiefe und dann auch euch salbe zu seinen Ministern und Räten und zur Verwahrung der Feuermacht aus Mir; denn nun sollet ihr nicht wieder auf die Höhe ziehen, da das Volk sich wieder zu Mir kehrt! Und so gehe, und bringe Mir das Öl!«

02] Und dieser ging und fand am Tore den bezeichneten Menschen mit der Kürbisflasche voll des köstlichsten Nardusöles.

03] Und der Bote sprach zum Ölinhaber: »Dich hat der Herr, der allmächtige Gott Himmels und der Erde, bezeichnet, daß du eine Flasche köstlichen Salböles bei dir hast! Eben dieser Gott aber will, daß du das Öl sogleich mir übergebest, auf daß ich es in den Tempel trage und darin Gott der Herr persönlich und eigenhändig Selbst salbe den ehemaligen Rat Ohlad zum Könige über alles Volk.«

04] Und der Ölinhaber gab alsogleich das Öl her und sagte zu dem Boten mit der allerhöchsten Ehrfurcht: »O großer Machthaber über alles Feuer in und auf der Erde und in der Luft! Mir hat es heute in der Nacht geträumt, daß da jemand ganz in hellen Flammen zu mir kam und zu mir sagte: 'Deine Flasche Öl vergiß morgen nicht zu Hause, so du dich von großer Furcht getrieben dem Tempel Gottes nahen wirst; denn Der, dem der Tempel gilt, wird das Ö1 von dir verlangen lassen durch mich!' Und so habe ich denn auch das Öl darum mitgenommen; und siehe, nun geht mein Gesicht in die Erfüllung!

05] Gott, dem Allmächtigen, dessen Name überheilig in diesem Tempel geschrieben steht, sei all mein Lob, alle meine Liebe und Anbetung für diese unendliche Gnade und Erbarmung, die Er mir allerärmstem Sünder dadurch erwies, da Er meiner und meines Öles also gnädigst gedacht hat!«

06] Hier fiel der Ölinhaber auf sein Angesicht nieder und betete Gott an in der größten Zerknirschung seines Herzens.

07] Der Bote aber begab sich mit dem Öle sogleich in den Tempel und übergab es dort mit der größten Liebe und Ehrfurcht dem Herrn.

08] Und der Herr nahm das Öl und salbte damit das Haupt des Ohlad. Und als Er dem Ohlad das Haupt gesalbt hatte sprach Er zu ihm: »Nun bist du ein wahrer König von deines Gottes, deines Herrn und deines Vaters Gnaden! Empfange nun auch Meinen Geist, und leite mit Hilfe dieser zehn, die Ich dir nun auch zu Ministern salbe und lasse, das Volk in Meinem Namen!

09] Solltest du irgendwann höhern Rates benötigen, so begib dich hierher, wo Ich dich nun gesalbt habe, da auch soll dir allzeit der höhere Rat werden!

10] Nun aber wollen wir hinaustreten und allem Volke den neu gesalbten König vorstellen! Also geschehe es!«



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