Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Supplemente S. 322


Drei beliebige Texte zusammenhängend erklärt (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10; jl.ev11.322,02-324,02)

Da sprach der Engel zu ihm: »Gürte dich und binde dir die Sohlen an!« Er tat es, und da sprach er zu ihm: «Lege dir dein Gewand an und folge mir!« (Apg.12,08)

»Und er trat zu ihnen in das Schiff, und der Wind legte sich, Und sie erstaunten über die Maßen.« (mk.06,51)

»Paulus stieg hinab zu ihm, legte sich über ihn, umfaßte ihn und sprach: 'Seid ruhig, seine Seele ist noch in ihm'« (Apg.20,10)

02] Also trägt manchmal - dem Auge der Menschen wie zufällig scheinend, - im Herbste ein kleiner Wirbelwind das Laub von verschiedenen Bäumen zu einem Häufchen zusammen, und ebenso auch kommen nicht selten sich ganz fremde Menschen zusammen, daß es dem Äußern nach den unbezweifelten Schein des Zufalls an sich trägt. Auch hier hat es den Schein des Zufalls, daß diese drei verschiedenen Stellen, davon jede eines bei weitem andern Ursprungs ist, hier von euch, Meine lieben Kindlein, gewählt wurden. Aber es ist dem nicht also. Daß diese vorbenannten Blätter verschiedener Bäume durch den Wirbelwind genötigt nun ein Häufchen bilden, die drei sich gegenseitige fremden Menschen eine wohl freundliche Gesellschaft bilden, und also auch diese drei verschiedenen Stellen dem neuen Testamente entnommen wurden, liegt einer schon von Ewikeit her von Mir wohl überdachten und wohlgeordneten Ursache zugrunde. (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10)

03] Was ist wohl mehr, ein tauber Sperling auf dem Dache, ein schäbiges Haar auf dem Haupte oder drei mit ewigem Leben erfüllte Stellen aus Meinen Buche! - - (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10)

04] Wenn Ich Mich aber schon um einen tauben Sperling kümmere und die schalen Haare auf eines jeden Menschen Haupte in jedem Augenblicke genauest überzähle, damit ohne Meinen Willen auch nicht ein Sperling vom Dache fällt und auch nur ein Haar aus dem Haupte gerüttelt werde; um wieviel mehr wird es Mir daran gelegen sein, was euch frommt zum ewigen Leben! Und so lasset uns denn sehen, inwiefern diese drei verschiedenen von euch gewählten Stellen ganz vollkommen ordentlich zusammenhängen. (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10)

05] Sehet, als Mein Apostel ein Gefangener war und im Gefängnisse durch seinen lebendigen Glauben wie durch seine große Liebe als Gefangener Mich lobte und pries, und Meinen lebendigen Namen anrief, in welchem die größte Macht, Kraft und Gewalt verborgen liegt, da sandte Ich alsbald einen Boten des Himmels zu ihm, daß er ihn befreien solle aus dem Kerker. Nun merket wohl, in einem ähnlichen Kerker befindet sich mehr oder weniger jeder gute Christ, das heißt, ein vollständiger Bekenner Meines Wortes und Meines Namens in seinem Herzen. (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10)

06] Die Welt ist dieser Kerker; und in diesen finstern Kerker sende Ich auch unablässig erlösende Boten aus dem Himmel. Diese Boten haben noch bis auf diese Stunde ein und denselben Auftrag, daß sie allen den Gefangenen zurufen: Gürtet euch mit der Selbstverleugnung und bindet die Sohlen der Demut an eure Füße, leget dann an das Gewand der Unschuld und der Liebe, und endlich: folget Mir mutig und getrost auf dem schmalen Wege und durch die enge Pforte aus dem finsteren und todvollen Kerker der Welt! Diejenigen, welche gleich dem Apostel sobald in allem dem Rufe des himmlischen Boten folgen, werden auch alsbald an das Ufer des großen Meeres der Erbarmung und der Gnade geleitet werden. Sie werden große Wogen dieses Meeres an das Ufer schlagen sehen, wo das Schiff zur Überfahrt ins ewige Leben harrt. Und es wird sie freilich wohl noch eine große Furcht anwandeln, so sie sehen, wie sehr das für sie bestimmte Schiff noch wanket über den Wogen des heiligen endlosen Meeres Meiner Erbarmung und Gnade. Der brausende Wind über den Wogen wird nicht minder ihre Herzen erfüllen mit zitternder Furcht. (Apg.12,08; Markus.06,51; Apg.20,10)



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