Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 5, Kapitel 200


Der Unterschied zwischen den Menschen dieser Erde und denen der anderen Welten.

01] (Der Herr:) ”Du wirst zwar überall Tiere nach ungefähr der Art wie auf dieser Erde finden, also auch Menschen, - aber nirgends in solcher Reichhaltigkeit in der Mannigfaltigkeit; sondern da gibt es überall nur wenigere Gattungen, sowohl im Reiche der Pflanzen, wie auch im Reiche der Tiere, und die Menschen leben in keiner freien, sondern mehr in einer gerichteten Ordnung und handeln nach einer mehr instinktartigen als nach irgendeiner freien, aus sich selbst und aus den Erfahrungen geschöpften Erkenntnis.

02] In den weiten, großen Sonnenerdkörpern ist im Grunde gürtel- oder flächenweise wohl alles entsprechend vertreten, was dann speziell auf den sie umkreisenden Planeten vorkommt, - auch gibt es da viel Weisheit unter deren verschiedenen sprachfähigen Menschen; aber es ist dort auch die Sprache und die oft höchst bedeutende Weisheit nur mehr eine instinktartige und gegebene, als eine freie und irgend durch die Mühe der freien, eigenen Tätigkeit erworbene. (vgl. J. Lorber: "Die natürliche Sonne")

03] Darum ist aber dort auch kein Verdienst, wie es auch hier auf der Erde für die Biene kein Verdienst ist, sich die kunstvolle Zelle zu erbauen und sich dazu den Stoff aus den Blumen zu holen und zu bereiten; denn die Biene erscheint doch sicher jedem Denker nur mehr als Werkzeug einer jenseitigen geistigen Intelligenz denn als ein irgend sich selbst bestimmendes, freitätiges Wesen. Und nahe also geht es auf allen andern Weltkörpern mit den geschöpflichen Menschen, wenn ihre äußeren Formen auch oft um das unvergleichbare schöner und edler sind denn auf dieser Erde.

04] Wohl aber haben alle die anderwärtigen, geschöpflichen Menschen, die die verschiedenen andern Weltkörper bewohnen, dennoch viel voraus vor dem Instinkt der Tiere dieser Erde; denn sie haben danebst doch auch ein gewisses Lebenskämmerlein, in welchem sie eine Art freier Erkenntnis haben und dadurch einen höchsten Gottgeist erkennen und auch nach ihrer Art verehren, die aber natürlich auf den sehr verschiedenen Erd- und Weltkörpern auch sehr verschieden ist.

05] Es haben wohl nahezu die meisten Tiere dieser Erde auch mehr oder weniger so eine Art Freiheitsspurkämmerlein in ihren Seelen, aus welchem Grunde sie auch gezähmt und zu manchen Arbeiten abgerichtet werden können, - sie stehen aber dennoch in keinem Vergleiche mit jenen anderweltlichen Menschen, - und es ist das Tierlebensfreiheitsspurkämmerlein sonach nicht zu vergleichen mit dem Freierkenntniskämmerlein der Menschen anderer Weltkörper. - Und nun meine Ich, dir deine Hauptfrage für deine Erkenntnis zur Genüge beantwortet zu haben. Seid ihr beide nun wohl so ziemlich im klaren?“



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