Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 5, Kapitel 110


Die zukünftige Heimsuchung der Erde. Das Geborgensein der Gotteskinder.

01] Sagt Cyrenius: ”Verstanden hätten wir es sicher; aber dies Verständnis hat sehr wenig Tröstendes für die Menschen dieser Erde! Was nützt da die beste Lehre, so die Menschen mit der Zeit von ihr wieder abfallen können und dann beitragen zum Verderben der ganzen Erde! Ja, hätten wir, als nun Deine Zeugen, ein wenigstens tausend Jahre langes Leben und unsere jüngsten Jünger dann abermals ein so langes, so genügete das, um die Lehre rein zu erhalten; aber so Du Selbst erstens, nach Deiner nicht unklaren Andeutung, diese Erde körperlich verläßt und zweitens die Zeichen auch seltener werden, - ja, dann weiß ich nicht, wer dann daran Schuld tragen wird, so die Erde durch die pure Dummheit der Menschen am Ende ganz und gar zugrunde gerichtet wird! Was nützt das, so sie auch von jetzt an mit genauer Not noch ein paar Tausende von Jahren erhalten, dann aber dennoch offenbar zugrunde gerichtet wird?!“

02] Sage Ich: ”Freund, wirst du in jener Zeit auch nicht also grobmateriell fortleben, wie du jetzt lebst, denkst und sprichst, so wirst du aber doch als Geist, deiner um sehr vieles heller bewußt, kräftiger und mächtiger für ewig fortleben und wirst Augen- und Ohrenzeuge sein von allem, was da geschehen und von Mir notgedrungen zugelassen wird; aber es wird dir dann sicher alles recht sein, und du wirst noch selbst dazu so manches beitragen zur Züchtigung der Menschen und wirst Mich mit Millionen anderen Geistern gar viele Male angehen, der Erde eine neue Einrichtung und Gestalt zu geben! Aber Ich werde euch dann allzeit zur Geduld und Liebe ermahnen.

03] Und wenn es auf der Erde einmal so recht toll durcheinanderzugehen anfangen wird, so wirst du in Meinem Reiche eine große Freude haben und sagen: "Na, endlich läßt der Herr einmal wieder der schreiendsten Ungerechtigkeit der Menschen auch auf der materiellen Erde Seine Zuchtrute fühlen!" Denke du nur auch daran, daß Ich es an von Meinem Geiste erfüllten Männern nie habe mangeln lassen, auch unter den finstersten Heiden nicht! Es durften nie fünfzig Jahre vergehen, - und es standen schon wieder Männer da, die den Menschen den rechten Weg zeigten! Jetzt kam Ich Selbst als Mensch auf diese großbestimmungsvollste Erde; nach Mir werden gleichfort Männer bis ans Ende der Welt zu den Kindern der Welt gesandt werden und werden stets auch viele bekehren zum wahren Lichte.

04] Es wird von dieser euch nun gegebenen Lehre kein Häkchen verlorengehen, und dennoch wird das für die große Weltallgemeinheit von keinem großen Belange sein; denn diese wird, solange es eine Materie gibt und geben muß, mit dem rein geistigen Elemente in stetem Kampfe stehen. Aber es sei darum niemand bange; denn allzeit werden viele Berufene sein, aber darunter auch stets wenige Erwählte!

05] Die sich nach den Erwählten richten werden, für die wird die Erde noch immer ein sicheres Plätzchen haben; aber die zu sehr Tauben und Blinden im Herzen werden von Zeit zu Zeit stets wie das Unkraut vom reinen Weizen gesondert werden.

06] Die Erde wird darum also fortbestehen, wie sie nach Noah fortbestanden ist, und wird tragen Meine helleren Kinder; nur der zu sehr überhandgenommen habende Unflat wird von ihr entfernt werden und in eine andere Reinigungsanstalt kommen, an denen es in Meinem ewig großen Reiche wahrlich keinen Mangel hat und auch ewig nie einen Mangel haben wird. Aber Meine Kinder werden solche Wesen nimmer; denn dazu gehört, daß man Mich wohl erkennt und über alles liebt.

07] Denn nun rede Ich nicht als der Wunderarzt Jesus aus Nazareth, sondern als Der, der in Mir wohnt von Ewigkeit, - als der Vater voll Liebe und Erbarmung rede Ich zu euch und als der einige Gott, der da spricht: "Ich bin das Alpha und das Omega, der ewige Anfang und das endlose, ewige Endziel der ganzen Unendlichkeit; außer Mir gibt es keinen Gott irgend mehr!"“



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