Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


171. Kapitel: Verhaltenswinke des Herrn an Martin. Von der Zornkur, und wie Satan zu behandeln ist. Martins Vorsicht vor Beginn der Predigt. Gewaltige Drohungen Satans in Gestalt einer Sturmflut. Martins beruhigende Worte an die geängstigte Menge. Jesu tröstliche Worte.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Rede Ich: „Gut, gilt, lieber Martin! das Predigtlied naht dem Ende, daher mache dich nun nur sehr gefaßt; denn Ich sage dir, es wird hier sehr hitzig zugehen; denn wir sind nicht sicher vor dem Besuche unseres Feindes!

02] Daher, Ich sage dir, nehme dich zusammen, und lasse dich nicht vom Zorne gefangen nehmen; dem Zornigen darfst du nicht mit dem Gegenzorne begegnen, sondern mit sanftmüthigem Ernste nur, dann wirst du über ihn den schlagendsten Sieg erbeuten! denn der Zorn will wieder Zorn erwecken, um ihn dann durch seine vermeinte Uebermacht zu tödten. Findet aber der Zorn nichts, daran er sich vergreifen könnte, so kehrt er dann auf sich selbst zurück und zerfleischet sich selbst. Daher, sei auf alles gefaßt, und sei ernst und sanft, so wirst du siegen!"

03] Spricht Martin: „O Herr, so etwa jener Feind kommen solle, mit dem ich schon einmal in meinem Hause zu thun die Ehre gehabt habe, da bitte ich Dich wohl um die Verleihung von etwas mehr Kraft; denn dieser Bestie möchte ich denn doch gerne so einen Merkstölpel für die ganze Ewigkeit beibringen, als schuldigen Dank für das viele Gute, was er an mir gethan hat!"

04] Rede Ich: „Nicht so, Mein lieber Martin, denn du weißt es, daß Böses mit Bösem vergelten noch nie eine gesegnete Frucht getragen hat. Daher lasse du solche Gedanken also wieder von dir gehen, als wie sie zu dir gekommen sind, und handle, wie Ich dir ehedem gerathen habe, so wirst du des entschiedensten Sieges sicher sein; würdest du aber zerstörend auf den Feind einwirken, da würde er wohl fliehen, aber nicht, um nicht wiederzukehren, sondern um neue Kräfte zu sammeln, um dir darnach vermeintlich mehr schaden zu können!

05] Ich sage dir: Zerstört wäre er bald, so er allein zerstöret werden könnte; aber da das nicht möglich ist, zufolge der also gestellten Ordnung, so muß man ganz anders handeln, und ihn ganz anders gefangen nehmen, um durch seine Erhaltung die ganze materielle Schöpfung nicht unbestehend zu machen! Ihn möglichst beschränken, das ist die Loosung; aber ferne sei von Jedem ihn zu zerstören, oder gar zu vernichten!

06] Nun aber geht auch das Predigtlied zu Ende; daher mache dich gefaßt; an Meinem Beistande wird es dir nicht fehlen, so du nach Meinem Rathe handeln wirst." (Den 5. August 1848.)

07] Als Ich solches ausrede, verstummt auch die Musik, und Uhron der Weise tritt zum Martin hin und spricht: „Nun Freund, wie ichs vernommen habe, daß du das erste Wort an uns richten werdest, kannst du auch schon beginnen, denn es ist alles bereitet; die Völker sind beisammen, die Fernsprecher auf ihren Plätzen; alle Ohren und Augen sind auf dich gerichtet, und so, wenn es dir, und vor allem dem Einen wohlgefällig wäre, könntest du wohl anfangen!"

08] Spricht der Martin: „Ja Freund, sogleich werde ich beginnen; aber nur das sage mir zuvor, ob du alle Gäste, die nun in gedrängten Massen hier in diesem großen Hause versammelt sind, wohl also gut kennest, daß du mir kund geben kannst, ob sich unter ihnen kein völlig fremder und dir auch völlig unbekannter Gast befindet?

09] Ist durchaus kein Fremdling hier, so werde ich mit euch ganz gerade und ganz kurz reden; ist aber irgend ein Ungeladener hier, der sich herein nur etwa wie ein Räuber, Dieb und Mörder geschlichen hat, um hier während meiner Rede an euch Alle die Gemüther aller dieser überaus vielen Zuhörer zu trüben und aufzuregen, so zeige mir ihn, auf daß ich ihn hierher vor mich stellen werde, vor euer aller Augen!"

10] Der Weise durchsucht mit seinen Augen fleißig die Menge der Gäste, die in der schönsten Ordnung aufgestellet sind, entdeckt aber Niemanden, der da fremd wäre, und spricht zum Martin: „Freund! so weit meine Augen reichen, entdecke ich durchaus nichts Fremdes; aber ich will auch an die, welche draußen in großen Mengen stehen, ein Zeichen in dieser Beziehung ergehen lassen; und es wird sich sogleich zeigen, ob irgend jemand Fremder unter ihnen ist?"

11] „Gut, gut," spricht Martin, „thue das, ich will darum ein wenig innehalten noch."

12] Der Weise läßt schnell darob ein solches Fragezeichen hinaus in die Ferne ergehen; und in kurzer Zeit kommt von allen Seiten die Antwort zurück, und lautet also:

13] „Nein, nein, nein! Niemand Fremder ist unter uns; aber etwas Anderes zeigt sich an der Fläche des nahen, großen Meeres; die Fläche wird sehr unruhig, und schwankt gewaltig; wir sind in banger Erwartung, daß da eine große Geschwulst aufgetrieben wird, und wir Alle werden die Flucht ergreifen müssen, bevor die erhabensten, heiligen Gäste ihre heiligen Worte an uns werden beendet haben!

14] Während wir dir, Uhron, dieses künden, zeigt sich in nicht großer Ferne auch schon ein Flachbauch von einer ungeheueren Ausdehnung! Großer Gott-Geist! wenn der zur Vollhöhe aufgetrieben wird, so wird er das Gewässer wohl bis über deine höchsten Wohnungen treiben. O bitte Ihn, den Allmächtigsten, Der nun heilig, über alles heilig in deinem Urstammhause Sich befinden solle sichtlich, Er möchte solche allerdrohendste Gefahr von uns Allen abwenden, und uns nicht so elend zu Grunde gehen lassen!"

15] Der Weise zeigt das dem Martin ganz verlegen an, und bittet ihn, daß er doch den Herrn bitten möchte, daß solch eine Gefahr von ihnen gnädigst möchte abgewendet werden.

16] Spricht der Martin: „Freund! sage und zeige nur schnell Allen an, daß sie sich darob nicht im Geringsten fürchten sollen, und daß da Niemanden auch nur ein Härchen gekrümmt werde! Denn solches thue jener ohnmächtige böse Geist, der sich die große Keckheit genommen - früher einmal als ein falscher Lichtengel ihnen Allen neue Gottesgesetze vorzuschreiben, die aber nur seine eigenen waren, und durch die er sie Alle aus dem Grunde des Grundes gänzlich verderben wollte. Damit aber solch fein arger Plan für ewig als vollkommen vereitelt würde, sind wir nun da, und wollen, und werden sie Alle erretten, durch die Macht und Kraft Dessen, Der nun unter uns weilet, als ein ewiger, heiligster Vater unter Seinen Kindern! Das gebe sogleich Allen kund!"

17] Der Weise thut das sogleich, und bekommt aber wieder in kurzer Zeit darauf die Antwort:

18] „Dem höchsten Gottgeiste alle Ehre und Anbetung! Das ist wohl ein höchster Trost; aber dennoch steigt das Wasser in unglaublicher Raschheit, und wird uns binnen 10 Pendelschlägen des großen Zeitmessers erreichen! Bittet, daß der Herr das ändere, sonst ist zur Flucht wohl die allerhöchste Zeit vor den Augen Aller."

19] Der Weise zeigt solches abermals eiligst dem Martin an, und dieser spricht:

20] „So zeige nur schnell Allen an, daß sie trotz allen diesen Erscheinungen aber dennoch nicht die allergeringste Furcht haben sollen; sie sollen ja nicht fliehen, und wenn schon das Wasser ihre Füße bespülen sollte; denn der Herr wird dein Feinde nur bis dahin durch die Finger sehen; ihn sodann aber mit aller seiner allerhöchsten Gerichtsstrenge ergreifen, und wird ihn auf das gewaltigste züchtigen vor ihren Augen!"

21] Der Weise zeigt solches wieder schnell an, und es kommt die Antwort:

22] „Auf das Wort des Heiligen wollen wir die Gefahr auch an unsere Füße kommen lassen und wollen dann frohlocken, und den Gottgeist loben und preisen über alle Maßen, so Er uns solch eine unerhörte Gnade erzeigen wird! Aber das Wasser steigt fortwährend, und der unübersehbare große Bauch wächst mit bisher nie gesehener Raschheit. Das wird einen allergräßlichsten und verheerendsten Ausbruch abgeben, so ihm durch Gottes Allmacht kein Einhalt gemacht wird."

23] Der Weise berichtet solche Antwort schnell dem Martin, und dieser spricht in großer Erregung:

24] „Höre Freund! das ist ein elendster Wurm, und hat vor Gott seinem ewigen Herrn keine Achtung, da er weiß, daß der Herr zu gut, ja zu unendlich gut ist; aber obschon beim Herrn gewisserart alles den Charakter der Unendlichkeit annimmt, so wird sich aber der Satan hier sehr verrechnen; denn diesmal wird dem Herrn Seine ohnehin schon nahe ewig dauernde Geduld sicher zu kurz werden, und wird den ruchlosen, ältesten Bösewicht gehörig zu knebeln wissen!"

25] Rede Ich: „Martin, lasse dich nun nur nicht stören; mit dem Wühler werde schon Ich gar bald zu rechnen anfangen; du aber beginne nur deinen Vortrag, auf daß wir endlich einmal zu einem Ziele kommen. Lassen wir dem Satan seine Freude; Ich sage dir, sie wird sehr kurz sein. Und damit du desto ruhiger sein kannst, so sage Ich dir noch hinzu: diesmal wird der Feind an Meiner Geduld sich sehr verrechnen, und hat sich schon verrechnet!"

26] Spricht Martin: „O Herr, Du bester, heiligster Vater! Nun ist von meinem armen Herzen eine Dreißigtausend-Zentner-Last hinweg gewälzet! Oh, oh, Dir alle meine Liebe und tiefste Anbetung ewig!"

01] Rede Ich: »Gut, gut, lieber Martin! Das Predigtlied naht dem Ende, daher mache dich nun sehr gefaßt! Ich sage dir, es wird hier sehr hitzig zugehen, denn wir sind nicht sicher vor dem Besuche unseres Feindes!

02] Daher nimm dich zusammen und laß dich nicht vom Zorn gefangennehmen. Dem Zornigen darfst du nicht mit Gegenzorn begegnen, sondern nur mit sanftmütigem Ernst, dann wirst du über ihn den schlagendsten Sieg erbeuten! Denn der Zorn will wieder Zorn erwecken, um ihn dann durch seine vermeinte Übermacht zu töten. Findet aber der Zorn nichts, daran er sich vergreifen könnte, so kehrt er auf sich selbst zurück und zerfleischt sich selbst. Daher sei auf alles gefaßt; sei ernst und sanft, so wirst du siegen!«

03] Spricht Martin?« O Herr, so etwa jener Feind kommen sollte, mit dem ich schon einmal in meinem Hause zu tun die Ehre hatte, da bitte ich Dich wohl um die Verleihung von etwas mehr Kraft. Denn dieser Bestie möchte ich denn doch gerne einen Merkstölpel für die ganze Ewigkeit beibringen als Dank für das viele Gute, das sie an mir getan hat!«

04] Rede Ich: »Nicht so, Mein lieber Martin, du weißt doch, daß Böses mit Bösem vergelten noch nie eine gesegnete Frucht getragen hat! Daher laß solche Gedanken wieder so von dir gehen, wie sie zu dir gekommen sind. Handle, wie Ich dir ehedem geraten habe, so wirst du des entschiedensten Sieges sicher sein. Würdest du aber zerstörend auf den Feind einwirken, da würde er wohl fliehen. Aber nicht, um nicht wiederzukehren, sondern um neue Kräfte zu sammeln und dir danach vermeintlich mehr schaden zu können.

05] Ich sage dir: Zerstört wäre er bald, so er nur zerstört werden könnte. Da aber das nicht möglich ist zufolge der so gestellten Ordnung, muß man anders handeln und ihn ganz anders gefangennehmen, um durch seine Erhaltung die ganz materielle Schöpfung in Bestand zu erhalten. Ihn möglichst beschränken, das ist die Losung; aber ferne sei von jedem, ihn zu zerstören oder gar zu vernichten!

06] Nun geht auch das Predigtlied zu Ende, daher mache dich gefaßt. An Meinem Beistand wird es dir nicht fehlen, so du nach Meinem Rate handeln wirst!«

07] Als Ich solches rede, verstummt die Musik. Uhron der Weise tritt zu Martin hin und spricht: »Nun, Freund, wie ich's vernommen habe, daß du das erste Wort an uns richten wirst, kannst du auch schon beginnen, es ist alles bereitet. Die Völker sind beisammen, die Fernsprecher auf ihren Plätzen. Alle Ohren und Augen sind auf dich gerichtet, und so - wenn es dir und vor allem dem Einen wohlgefällig wäre - könntest du wohl anfangen!«


08] Spricht Martin: »Ja Freund, sogleich werde ich beginnen. Nur sage mir zuvor, ob du alle Gäste, die nun in gedrängten Massen hier in diesem großen Hause versammelt sind, wohl so gut kennst, daß du mir kundgeben kannst, ob sich unter ihnen kein völlig fremder, dir völlig unbekannter Gast befindet?

09] Ist kein Fremdling hier, werde ich mit euch ganz gerade und kurz reden. Ist aber irgendein Ungeladener hier, der sich etwa wie ein Räuber, Dieb und Mörder eingeschlichen hat, um hier während meiner Rede die Gemüter dieser überaus vielen Zuhörer zu trüben und aufzuregen, so zeige mir ihn, daß ich ihn hierher vor mich stelle vor euer aller Augen!«

10] Der Weise durchsucht mit seinen Augen fleißig die Menge der Gäste, die in der schönsten Ordnung aufgestellt sind. Er entdeckt aber niemanden, der da fremd wäre, und spricht zu Martin: »Freund, so weit meine Augen reichen, entdecke ich durchaus nichts Fremdes. Aber ich will auch an die, welche draußen in großen Mengen stehen, ein Zeichen in dieser Beziehung ergehen lassen, dann wird sich sogleich zeigen, ob irgend jemand Fremder unter ihnen ist!«

11] »Gut«, spricht Martin, »tue das; ich will darum noch ein wenig innehalten!«

12] Der Weise läßt schnell ein solches Fragezeichen hinaus in die Ferne ergehen. In kurzer Zeit kommt von allen Seiten die Antwort zurück und lautet:

13] »Nein, nein, nein! Niemand Fremder ist unter uns! Aber etwas anderes zeigt sich an der Fläche des nahen, großen Meeres; die Oberfläche wird sehr unruhig und schwankt gewaltig! Wir sind in banger Erwartung, daß da eine große Geschwulst aufgetrieben wird und wir alle werden eher die Flucht ergreifen müssen, als bis die erhabensten Gäste ihre heiligen Worte an uns werden beendet haben!

14] Während wir dir, Uhron, dieses künden, zeigt sich in nicht großer Ferne auch schon ein Flachbauch von ungeheurer Ausdehnung! Großer Gottgeist, wenn der zur Vollhöhe aufgetrieben wird, so wird er das Gewässer wohl bis über deine höchsten Wohnungen treiben! O bitte Ihn, den Allmächtigsten, der nun über alles heilig in deinem Urstammhause Sich sichtlich befinden soll, Er möchte solche drohende Gefahr von uns allen abwenden und uns nicht elend zugrunde gehen lassen!«

15] Der Weise zeigt das dem Martin verlegen an und bittet ihn, daß er doch den Herrn bitten möchte, solch eine Gefahr von ihnen gnädigst abzuwenden.

16] Spricht Martin: »Freund, zeige nur schnell allen an, daß sie sich darob nicht im geringsten fürchten sollen, und daß niemandem auch nur ein Härchen gekrümmt werde! Denn solches tue jener ohnmächtige böse Geist, der sich die große Keckheit genommen, früher einmal als ein falscher Lichtengel ihnen allen neue Gottesgesetze vorzuschreiben. Die waren aber nur seine eigenen, und durch sie wollte er alle aus dem Grunde gänzlich verderben. Damit aber sein arger Plan für ewig vollkommen vereitelt würde, sind wir nun da und werden sie alle erretten durch die Macht und Kraft Dessen, der nun unter uns weilt als ewiger, heiligster Vater unter Seinen Kindern! Gib das sogleich allen kund!«

17] Der Weise tut das sogleich, bekommt aber wieder kurze Zeit darauf die Antwort:

18] »Dem höchsten Gottgeiste alle Ehre und Anbetung!« Das ist wohl ein höchster Trost! Aber dennoch steigt das Wasser in unglaublicher Raschheit und wird uns binnen zehn Pendelschlägen des großen Zeitmessers erreichen. Bittet, daß der Herr das ändere, sonst ist zur Flucht wohl die allerhöchste Zeit!«

19] Der Weise berichtet solches eiligst Martin und dieser spricht:

20] »So zeige nur schnell allen an, daß sie trotz aller dieser Erscheinungen dennoch nicht die geringste Furcht haben sollen! Sie sollen nicht fliehen, selbst wenn schon das Wasser ihre Füße bespülen sollte. Denn der Herr wird dem Feinde nur bis dahin durch die Finger sehen, ihn sodann aber mit seiner allerhöchsten Gerichtsstrenge ergreifen und auf das gewaltigste züchtigen vor ihren Augen!«

21] Der Weise zeigt solches wieder schnell an, und es kommt die Antwort:

22] »Auf das Wort des Heiligen wollen wir die Gefahr auch an unsere Füße kommen lassen und wollen dann frohlocken und den Gottgeist loben und preisen, so Er uns solch eine unerhörte Gnade erzeigen wird! Aber das Wasser steigt fortwährend, und der unübersehbare große Bauch wächst mit bisher nie gesehener Raschheit. Das wird einen allergräßlichsten verheerenden Ausbruch abgeben, so ihm durch Gottes Allmacht kein Einhalt gemacht wird!«

23] Der Weise berichtet solche Antwort schnell dem Martin. Dieser spricht in großer Erregung:

24] »Höre, Freund, das ist ein elendster Wurm und hat vor Gott, seinem ewigen Herrn, keine Achtung, da er weiß, daß der Herr zu gut, ja zu unendlich gut ist! Aber obschon beim Herrn gewissermaßen alles den Charakter der Unendlichkeit annimmt, so wird sich aber Satan hier sehr verrechnen. Diesmal wird dem Herrn Seine schon nahezu ewig dauernde Geduld sicher zu kurz werden und wird den ruchlosen ältesten Bösewicht gehörig zu knebeln wissen!«

25] Rede Ich: »Martin, laß dich nun nur nicht stören! Mit dem Wühler werde Ich gar bald zu rechnen anfangen. Du aber beginne nur deinen Vortrag, daß wir endlich einmal zu einem Ziel kommen! Lassen wir Satan seine Freude; Ich sage dir, sie wird sehr kurz sein! Damit du desto ruhiger sein kannst, so sage Ich dir noch hinzu: Diesmal wird der Feind an Meiner Geduld sich sehr verrechnen und hat sich schon verrechnet!«

26] Spricht Martin: »O Herr! Du bester, heiligster Vater! Nun ist von meinem armen Herzen eine Dreißigtausend-Zentner-Last hinweggewälzt! - Oh, Dir alle meine Liebe und tiefste Anbetung ewig!«

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