Jakob Lorber: 'Bischof Martin - Die Entwicklung einer Seele im Jenseits'


151. Kapitel: Frage der drei Schönen an Jesus, warum Er und die Seinen nicht in ihre Wohnungen gekommen seien. Seine weise Antwort.

Originaltext 1. Auflage 1896 durch Project True-blue Jakob Lorber

Text u. Versnummerierung nach 3. Auflage 1960 Lorber-Verlag

01] Als die Drei bei uns anlangen in derselben Bekleidung, wie sie ehedem vor dem Martin sich angekleidet hatten, sagen sie sogleich zu Mir: „O Du Erhabenster! wie lange wohl wirst Du uns mit all diesen Deinen harren lassen, bis Du uns für würdig erachten wirst, einzugehen in eine oder die andere unserer für Deinen Empfang sicher würdig bestellten Wohnungen?

02] Siehe, wir wissen durch unsere Weisen, und auch durch die Geister unserer großen Welt, wie auch eben so gut durch die Geister vieler anderer Welten, die - gleich wie ihr nun - uns zu öftern Malen besuchen, und wissen es auch aus dem Munde nicht selten zu uns kommender Engel des allerhöchsten Geistes, daß wir Bewohner dieser Welt nicht nur gestaltlich überaus schön, sondern auch sittlich so rein bestellet sind, daß an uns selbst die reinsten Lichtwesen keinen Makel entdecken können, und uns stets ihres Besuches werth finden, sich mit uns nach ihrem Geständnisse bestens in aller Reinheit erlustigen und Kunde geben, was für endlose Wunderwerke sich im endlosesten Engel- und Weltenreiche des allerhöchsten Geistes, den ihr euren Gott und Vater nennet, vorfinden, und noch immer stets größere und unbegreiflichere hiezu erschaffen werden, von Augenblick zu Augenblick!

03] Wenn aber alle Engel und Geister uns ein solches Zeugniß geben, und auch geben müssen, und vor uns gar nicht zurückhaltend sind, da begreifen wir nicht, was ihr doch an uns finden möget, darob ihr so wenig Neigung zu uns fühlet?! Wir bitten die andern Geister nie, daß sie zu uns kommen sollten; aber sie kommen doch gerne, weil sie stets an uns das finden, was ihnen eine große Lust und Freude macht; euch aber baten wir inständigst nach unserer besten Weise, und zwar auf dem reinsten Wege der Weisheit unserer höchsten Weisen; aber auf euch scheint das wenig, oder auch wohl gar keine Wirkung gemacht zu haben. O sage es uns, Du Erhabenster, was daran die wahre Schuld sein kann; o sage, sage es uns, warum ihr noch nicht gekommen seid in unsere Wohnungen, in denen Tausende eurer harren?!"

04] Rede Ich: „Daran ist sittlich niemand Schuld aus euch; denn Ich weiß es wohl am besten, wie ihr in allem bestellet seid, und kenne eure Gestalt, eure reinen Sitten, und eure Wohnungen; aber wie ihr, so sind auch wir frei, und thun, was wir wollen, und es hat Niemand das Recht, von uns Rechnung zu verlangen, und uns zu sagen: Warum thut ihr dies und jenes? denn wir sind vollkommen frei, und thun, was wir wollen!

05] Solches aber solltet ihr bei all' eurer Weisheit doch auch wissen, daß wir uns durch ledige Weisheit durchaus nicht anziehen lassen, sondern allein durch die gerechte lebendige Liebe! Werden wir recht geliebt, dann werden wir schon folgen dem Drange eurer Herzen; aber eure vermeintliche große Weisheit wird uns nie auch nur um einen halben Schritt weiter heben!

06] Ich aber habe wohl gemerkt, daß ihr eure ehedem an Mich gerichteten weisen Worte nur wie einen Deckmantel gebrauchtet, um vor Mir eure wirkliche Liebe zu verbergen! Ich aber bin kein Freund von solchen Verhüllungen, sondern nur der vollsten Offenheit des Herzens; wollet ihr demnach Mich und alle diese Meinen in eure Wohnungen bringen, da müsset ihr äußerlich nicht anders scheinen wollen, als ihr innerlich beschaffen seid; denn Ich durchschaue jede allergeheimste Fiber eures Lebens! was aber Ich sehe, das sehen alle diese Meinen, und noch zahllose Andere, die auch, wie diese hier, vollkommen Mein sind für ewig!"

01] Als die drei bei uns anlangen in derselben Bekleidung, wie sie ehedem vor Martin sich angekleidet hatten, sagen sie sogleich zu Mir: »O Erhabenster, wie lange wohl wirst du uns mit all diesen Deinen harren lassen, bis du uns für würdig erachtest, einzugehen in eine unserer für deinen Empfang würdig bestellten Wohnungen?


02] Siehe, wir wissen durch unsere Weisen und die Geister unserer großen Welt, ebenso wie durch die Geister vieler anderer Welten, die uns zu öfteren Malen besuchen, und wissen auch aus dem Munde nicht selten zu uns kommender Engel des allerhöchsten Geistes, daß wir Bewohner dieser Welt nicht nur gestaltlich überaus schön, sondern auch sittlich so rein bestellt sind, daß an uns selbst die reinsten Lichtwesen keinen Makel entdecken können. Und daß sie uns stets ihres Besuches wert finden, sich mit uns bestens in aller Reinheit erlustigen und Kunde geben, was für Wunderwerke sich im endlosesten Engel- und Weltenreiche des allerhöchsten Geistes, den ihr euren Gott und Vater nennt, vorfinden und noch immer stets größere und unbegreiflichere hinzugeschaffen werden von Augenblick zu Augenblick.


03] Wenn aber alle Engel und Geister uns ein solches Zeugnis geben und vor uns gar nicht zurückhaltend sind, da begreifen wir nicht, was ihr doch an uns finden möget, darob ihr so wenig Neigung zu uns fühlt! Wir bitten die anderen Geister nie, daß sie zu uns kommen sollen. Aber sie kommen dennoch gerne, weil sie an uns stets das finden, was ihnen große Lust und Freude macht. Euch aber baten wir inständigst nach unserer besten Weise auf dem reinsten Wege der Weisheit unserer höchsten Weisen. Aber auf euch scheint das wenig oder wohl gar keine Wirkung gemacht zu haben! O sage es uns, du Erhabenster, was daran die wahre Schuld sein kann! Sage uns, warum ihr noch nicht gekommen seid in unsere Wohnungen, in denen Tausende eurer harren!«


04] Rede Ich: »Daran ist sittlich niemand schuld von euch. Ich weiß wohl am besten, wie ihr in allem bestellt seid, und kenne eure Gestalt, eure reinen Sitten und eure Wohnungen. Aber wie ihr, so sind auch wir frei und tun, was wir wollen. Es hat niemand das Recht, von uns Rechnung zu verlangen und uns zu sagen: 'Warum tut ihr dies und jenes?'; denn wir sind vollkommen frei und tun, was wir wollen.

05] Solches aber sollt ihr bei all eurer Weisheit doch auch wissen, daß wir uns durch Weisheit allein durchaus nicht anziehen lassen, sondern nur durch die gerechte, lebendige Liebe! Werden wir recht geliebt, dann werden wir schon folgen dem Drange eurer Herzen. Aber eure vermeintliche große Weisheit wird uns nie auch nur um einen halben Schritt weiter heben!

06] Ich aber habe wohl gemerkt, daß ihr eure ehedem an Mich gerichteten weisen Worte nur wie einen Deckmantel gebrauchtet, um vor Mir eure wirkliche Liebe zu verbergen. Ich aber bin kein Freund von solchen Verhüllungen, sondern nur der vollsten Offenheit des Herzens! Wollt ihr demnach Mich und alle diese Meinen in eure Wohnungen bringen, müßt ihr äußerlich nicht anders scheinen wollen, als ihr innerlich beschaffen seid; denn Ich durchschaue jede allergeheimste Fiber eures Lebens! Was aber Ich sehe, das sehen alle diese Meinen und noch zahllose andere, die auch wie diese hier vollkommen Mein sind für ewig!

voriges Kapitel Home  |    Inhaltsverzeichnis  |   Werke Lorbers nächstes Kapitel