Der Zustand des Weltreiches Hanoch (= Atlantis?) vor der Sintflut

Offenbarungen zur Frühgeschichte durch Jakob Lorber (1800-64)


Inhaltsübersicht:


Welchen Stand der Technik hatte Hanoch (Atlantis?) vor der Flut?

In den Mythen über die Atlanter wird immer wieder behauptet, die Atlanter hätten bereits eine so hohe Kultur und Technik gehabt, daß sie der heutigen Technik teils überlegen gewesen sein sollen. Vieles spricht dafür, daß die Hanochiten, über die in Lorbers 3. Band der 'Haushaltung Gottes' sehr viel geoffenbart wurde, das Volk der sog. 'Atlanter' sein könnte.

In den Offenbarungsberichten über die Atlanter heißt es, daß sie Dutzende Jahre vor Ausbruch der Sintflut bereits ein sehr große Zahl von technischen Erfindungen besaßen.

Unter König Kinkar entfaltete das Hanochitenreich innerhalb weniger Jahre einen kaum vorstellbaren technischen Aufschwung, der in vielen Erfindungen sogar die heutige Zeit übertroffen zu haben schien:

(jl.hag3.194,02: König Kinkar selbst "war von sehr erfinderischem Geiste und war durch das Zusammenschreiben der beiden Bücher (alle Gesetze Gottes (jl.hag3.192,03 .06 .12) und über die Wundertaten Gottes und seine Führungen (jl.hag3.192,14)) voll eingelernter Weisheit; daher war es ihm auch ein leichtes, allerlei Dinge hervorzubringen und zu erfinden allerlei Künste.

03] Im Verlaufe von wenigen Jahren strotzte Hanoch von Erfindungen und Künsten aller Art; denn der Eifer des Königs belebte alle anderen Menschen. Alles dachte jetzt nur, um etwas zu erfinden und dann eine solche neue Erfindung dem Könige zu Füßen zu legen.

04] Maschinen aller erdenklichen Art, von denen die späte Nachwelt jetzt (1843/44 Zeitpunkt der Niederschrift durch Lorber, d. Hrsg.) noch keinen Begriff hat, wurden in Hanoch, wie auch in den anderen Städten, ausgeheckt.

05] So hat man besonders Zug- Trieb-, Wurf- und Druck- und Hebmaschinen von einer solchen Art dar gestellt, durch welche dann Dinge geleistet wurden, von denen die gegenwärtige Welt durchaus keinen Begriff hat - und es auch besser ist, daß sie davon keinen hat.

06] So hatten sie Wurfmaschinen, mit denen sie Lasten von tausend Zentnern meilenweit mit der furchtbarsten Heftigkeit zu schleudern vermochten, wobei aber freilich die Erfindung der gebundenen Elektrizität die Hauptrolle spielte, welche sie dergestalt zu intensivieren (verstärken) verstanden, daß sie damit wahrhaft Schreckliches leisteten.

07] Sie erfanden auch das Pulver und Schießgewehre, Pergament, Papier; auch die Gewalt der Wasserdämpfe war ihnen bekannt, und sie wußten sie vielfach zu benützen.

08] Kurz und gut, in allem und jedem, was immer an Erfindungen und Künsten die gegenwärtige Welt (1843/44, d. Hrsg.) besitzt, war Hanoch, wie auch die andern Städte, um volle fleißige eintausend Erfindungsjahre voraus, und das in kurzer Zeit!"

Diese Angabe über den techn. Stand der damaligen Erfindungen würde bedeuten, daß sie teilweise sogar der heutigen Technik überlegen waren!

An techn. Errungenschaften wird z.B. aufgeführt: 09] "So gehört etwa die Optik nicht dieser Zeit allein an; in Hanoch verstand man auch, große Sehwerkzeuge zu konstruieren. Also wußte man auch mit der Aerostatik (Lehre von den Gleichgewichtszuständen der atmosphärischen Luft) viel besser umzugehen als jetzt (im Jahre 1844, d. Hrsg.). Die Musik ward überaus kultiviert, welche aber wohl schon seit den Zeiten Lamechs gang und gäbe war.

10] Mit nichts konnte man dem Kinkar eine größere Freude machen als mit einer neuen Erfindung; daher aber regnete es in Hanoch auch täglich von neuen Erfindungen und von Verbesserungen der schon erfundenen.

11] Also wurden auch die bildenden Künste sehr kultiviert; und so sah Hanoch bald aus wie ein ungeheurer Zauberpalast, und Kinkar sah sich schon beinahe als einen Gott an, wozu sein noch lebender Vater wohl das meiste beitrug."

Auch Japell, der Nachfolger dieses Erfinder-Königs Kinkar stand ihm diesbezüglich wohl nicht viel nach:

jl.hag3.196,02: "König Japell, der Nachfolge des erfindungsfreudigen Königs Kinkar errichtete ... mehrere hundert allerlei Gymnasien, in denen noch allerlei Künste öffentlich gelehrt wurden, als zum Beispiel Tanzen, Musik, Bildhauerei, Malerei, Schwimmen; Fliegen mittels aerostatischer Mittel, Reiten der Pferde, der Esel, der Kamele, der Elefanten; Fechten, Bogenschießen; dann auch das Schießen mittels der von Kinkar erfundenen Feuergewehre.

Handel und Reichtum im Hanochiterreich (Atlantis)

Hanoch hatte einen sehr ausgedehnten Handel praktisch mit allen bewohnten und ihnen bekannten Ländern:

(jl.hag3.195,01: "Daß durch derlei tausendfache Erfindungen auch der Handel mit den auswärtigen Völkern sehr begünstigt ward, braucht kaum erwähnt zu werden; daß aber auch natürlicherweise dadurch die Stadt Hanoch an irdischen Gütern überaus reich wurde, wird wohl auch jedermann begreiflich sein.

02] Aber welche Folgen dieser große Reichtum nach sich zog, das dürfte nicht so leicht sein, sie von vornherein zu finden und kundzugeben.

03] Was hat aber der Reichtum überhaupt für Folgen? - Wir wollen das sehen!

04] Die natürlichen Folgen des Reichtums sind: Herrschlust, Gefühllosigkeit gegen Arme und Dürftige, stets mächtiger erwachender Trieb nach der sinnlichen Befriedigung des Fleisches, der da Geilheit heißt, ebenso auch Wucher, Geiz, Neid, Haß, Zorn, Gottvergessenheit, Fraß, Völlerei, Abgötterei, Dieberei, Raub und Mord. Das sind die ganz natürlichen Folgen des Reichtums.

05] Kamen sie denn auch in Hanoch zum Vorschein? - Solange Kinkar lebte und herrschte, waren diese Laster noch verschleiert; als aber nach einer dreiundvierzigjährigen Regierung der Kinkar in einer Maschinerie einen gewaltsamen Tod fand und dann sein Sohn Japell die Regierung antrat, da fing bald alles drunter und drüber zu gehen an.

Welche politischen und wirtschaftlichen Methoden machten die Hanochitenherrscher reich?

Einige Beispiele zeigen, welche politischen Tricks dem König Japell enorme Reichtümer verschafften: 06] Ebensosehr wie sein Vater (König Kinkar, d. Hrsg.) voll tätigen Erfindungsgeistes war, ebensosehr war (Hanochitenkönig) Japell ein Ausbund von einem Politiker. Was aber kann ein feiner Politiker nicht alles zu seinen Zwecken gebrauchen?!

07] Er, Japell nämlich, duldete daher alles, aber unter gewissen Gesetzen. So durfte man unter ihm stehlen, - aber nur bis zu einem gewissen Betrage! Doch mußte man beim Akte des Stehlens pfiffig zu Werke gehen; denn so sich der Dieb erwischen ließ, so hatte da der Bestohlene das Strafrecht und konnte den Dieb strafen nach seinem Belieben.

08] Dieses Gesetz war ganz tauglich, um in kurzer Zeit die allerraffiniertesten Diebe zu bilden, zugleich aber auch die Bewohner der Städte wie des Landes in steter Wachsamkeit zu erhalten; es war aber dennoch Todesstrafe darauf gesetzt, so sich ein Dieb am Reichtume der Priester, der Staatsbeamten und etwa gar am Schatze des Königs vergreifen möchte.

09] Unter solchen Umständen war auch der Straßenraub gesetzlich erlaubt; aber nur hatte da die zu beraubende Partei ihr eigenes Wehrrecht. Der Räuber aber war verpflichtet, allzeit ein Dritteil des Geraubten an die Staatskasse zu liefern, widrigenfalls er sich seines Raubrechtes auf immer verlustig gemacht hätte. Denn der Räuber war vom Könige selbst proskribiert (gesetzlich berechtigt) und war vermöge dieser Prokription gewisserart vom Adel, ungefähr also, wie in den früheren Zeiten... die Raubritter waren; Diebe aber waren nicht proskribiert, und darum hatte ein jeder das Recht, zu stehlen.

10] Dann gab dieser König auch ein Gesetz, vermöge dessen alle Mädchen vom Bürgerstande frei waren. Jeder Mann hatte demnach das Recht, eine Bürgerstochter wo immer zu beschlafen. Doch hatte der Vater das Recht sich einen Jahresadel zu erkaufen; dann war seine Tochter geschützt, - aber nur ein Jahr! Darauf aber war sie wieder frei, und es mußte ein neuer Adel gekauft werden, so der Vater seine Töchter fürder geschützt wissen wollte. Dieses Monopol trug dem Könige enorme Summen.

11] Wer sich zehn Jahre hintereinander den kleinen Adel gekauft hatte, der konnte im elften Jahre um den großen Adel kompetieren (sich bewerben); aber dieser kostete auch das Zehnfache des kleinen.

12] Wer mit dem Könige reden wollte, der mußte sich kurz fassen, denn nur zehn Worte waren frei gestattet; ein Wort darüber machte, daß da vom Anfange an ein jedes Wort mit einem Pfunde Goldes bezahlt werden mußte.

Wie waren die Bildungseinrichtungen, Kultur und Sozialeinrichtungen in Hanoch vor der Sintflut?

Auch die sozialen, kulturellen, künstlerischen und bildungsmäßigen Einrichtungen in Hanoch in der letzten Zeit vor der Sintflut dienten in erster Linie dem Erwerb von Reichtum, Einfluß und Macht der Herrscher. Auch dazu einige Hinweise:

(jl.hag3.196,01: "Es bestanden zwar in Hanoch seit (König) Ohlad schon öffentliche Schulen, welche sein Sohn Dronel sehr vervollkommnete und der Kinkar sehr erweiterte und in andere Städte ausdehnte.

02] Aber der Japell errichtete dazu noch mehrere hundert allerlei Gymnasien, in denen noch allerlei Künste öffentlich gelehrt wurden, als zum Beispiel Tanzen, Musik, Bildhauerei, Malerei, Schwimmen; Fliegen mittels aerostatischer Mittel, Reiten der Pferde, der Esel, der Kamele, der Elefanten; Fechten, Bogenschießen; dann auch das Schießen mittels der von Kinkar erfundenen Feuergewehre.

03] Für alle diese genannten und noch eine Menge ungenannten Künste und Fächer hatte Japell Lehranstalten errichtet und Lehrer eingesetzt in allen Orten seines großen Reiches. Daraus gingen bald allerlei Volksbelustiger hervor und produzierten sich vor demselben in den verschiedenen Theatern ums Geld, wovon sie aber allzeit ein Drittel an die Staatskasse zu entrichten hatten, und das aus dem Grunde, weil der König derlei nützliche Anstalten, in denen solche Künste gelehrt wurden, vom Volke erbauen ließ und dadurch der Jugend die Gelegenheit verschaffte, so nützliche Dinge zu erlernen, - für welches Erlernen aber freilich wieder die lernende Jugend ihre Lehrer bezahlen mußte.

04] Dadurch gewann der Japell schon wieder große Summen und gewann in politischer Hinsicht das, daß das Volk ob der immerwährend neuen Spektakel (Schauspiele) des Druckes vergaß; und den König noch obendarauf rühmte über alles Gold.

05] Um ein Volk so dumm als möglich zu machen und unempfindlich gegen jeden Druck, ist kein Mittel tauglicher als tausenderlei Spektakel und Zeremonien. Dadurch wird die allerauswendigste Gafflust erweckt, durch welche der Mensch in den rein tierischen Zustand zurücksinkt und dann in der Welt dasteht wie eine dumme Kuh vor einem neuen Tore.

06] Das waren demnach wieder ergiebige Früchte der ausgezeichneten Politik des Japell.

Wie König Japell mit wahren Gottesgläubigen umging, wird so geschildert: 07] Es gab freilich in Hanoch, wie auch in den anderen Städten und Ortschaften, noch so manche nüchterne Denker, die Gottes Wort noch nicht vergessen hatten; aber fürs erste durften sie nicht reden, weil der Japell das Reich mit Spionen gehörig versehen hatte, und fürs zweite aber fanden sie am Ende selbst Geschmack an den allerlei wirklich ausgebildetsten Kunstproduktionen und konnten dabei nicht oft genug ausrufen, wie dies und jenes dem menschlichen Verstande zur Ehre gereiche."

Die Künste dienten in beträchtlichem Maße der Untergrabung der Sittlichkeit und reizten zu sexuellen Verfehlungen an, durch die der König bzw. später die Priesterkaste sehr große finanzielle Profite erwirtschaftete:

08] "Von allen den Künsten wirkten der Tanz, die Musik und ganz besonders aber die sogenarteten ästhetischen Vorstellungen auf das Volk.

09] Die ästhetischen Vorstellungen bestanden darin, daß die schönsten Mädchen und auch die schönsten Jünglinge in allerlei reizenden Kostümen den lockendsten Stellungen auf eine prachtvollen Bühne auftraten, und natürlich unter der Begleitung von Musik. (Ballett, d. Hrsg.)

10] Die jungen Künstler und Künstlerinnen waren aber nach jeder Vorstellung für die Lüsternen - freilich um tüchtiges Geld - zu haben, und zwar die Jünglinge für lüsterne Weiber und die Mädchen für lüsterne Männer.

11] Diese Kunstanstalt trug dem Könige ungeheure Summen und trug zur Verdummung des Volkes am meisten bei.

Besonders raffiniert wurde die äusserliche Armut verborgen und ein florierender Sozial- und Wohlstandsstaat nach aussen präsentiert, hinter dessen Kulissen freilich der pure Egoismus und Willkür ihr Regiment hatten.

12] "Was aber den König Japell beim Volk in ganz besonderer Gunst erhielt, bestand darin, daß er für die Armen mittels Hospitälern sorgte, in die sie aufgenommen wurden, und man sah daher nirgends Bettler, sondern nur den Wohlstand.

13] Daß die Armen in den Hospitälern gerade nicht am besten versorgt waren und dabei arbeiten mußten, um sich darin (in den Hospitälern nämlich) die ziemlich magere Kost womöglich zu verdienen, ist sicher aus dem Umstande zu ersehen, daß alle die Einrichtungen nur Früchte der Politik Japells waren; denn Liebe und Politik sind die entgegengesetztesten Pole, indem Liebe ein Angehör des obersten Himmels, Politik aber ein Angehör der untersten Hölle ist, wenn sie die Habsucht und Herrschgier zum Grunde hat."

Wie erweiterten die Hanochiter ihren Machtbereich ohne Kriege?

Die Hanochiten setzten unter König Japell ihre technische überlegenheit und kulturelle Blüte dazu ein, um sich den restlichen ihnen bekannten Völkern anziehend zu machen. Durch Ausbildung der Eliten fremder Völker banden sie diese Völker letztlich an sich und konnten ohne Kriege ihre Herrschaft bis an die Grenzen Chinas ausdehnen. Zu dieser Eroberungstaktik rieten ihm die Priester.

jl.hag3.197,01: König "Japells Geist entdeckte gar bald, daß es auf der Erde noch so manche Völkerschaften gebe, die ihm nicht untertänig seien. Er beriet sich darob bald mit seinen Ministern und Priestern, auf welche Weise solche Völker am leichtesten zu unterjochen wären.

02] Die Minister rieten die Anwendung militärischer Gewalt; die Priester aber rieten gar schlau, man solle Emissäre (Abgesandte) zu solchen Völkern senden.

03] »Diese sollen« (so sprachen die Priester) »solchen Völkern predigen von den großen Vorteilen Hanochs und sollen dann auf dem freundschaftlichsten Wege von Seite eines jeden Volkes Gesandte hierher senden! Diese wollen wir hier so freundlich als nur immer möglich aufnehmen, ihnen alle unsere Erfindungen und Kunstprodukte zeigen, und wenn sie dann einen großen Geschmack unseren Vorteilen werden abgewonnen haben, dann wollen wir sie einladen und sagen, daß sie sich uns einverleiben sollen; sodann werden sie mit uns zu einem Volke und somit Teilnehmer an allen unseren Vorteilen!

04] Wenn diese Gesandten der Völker dann wieder zu ihren Völkerschaften zurückkehren werden und ihnen erzählen werden von allen den Wundervorteilen Hanochs, da wird es sicher nicht ein Volk irgendwo geben, das sich mit uns nicht alsbald vereinen würde und anerkennen unsere Oberherrlichkeit!

05] Nur wäre es zu wünschen, daß solche Gesandte bei uns keine Schattenseiten entdecken möchten! Diese aber bestehen zumeist nun in der freien Dieberei und im Raubrechte. Diese beiden Eigentümlichkeiten müssen gegen Fremde im Anfange ganz aufgehoben sein, sonst werden sie abgeschreckt schon auf dem Wege und werden dann umkehren und uns verwünschen!«

06] Dieser feine priesterliche Rat gefiel dem Könige wohl, und er setzte ihn auch sogleich in Wirksamkeit.

07] In kurzer Zeit wurden tausend Emissäre nach allen Richtungen karawanenweise ausgesandt, auf daß sie aufsuchten alle verborgenen Völker, um den gefundenen dann zu verkünden die frohe Botschaft aus Hanoch.

08] Am leichtesten waren die Bewohner der Höhen aufgefunden, und zwar zuerst die Kinder Gottes, dann die Horadaliten und von dort aus noch eine Menge Völkerschaften.

09] Nur die Sihiniten (Chinesen (jl.hag1.034 .036), d. Hrsg.), die Meduhediten (Japaner lt. (jl.hag1.033 f.), d. Hrsg.) und Kahiniten (Auswanderungen per Schiff nach Afrika, Australien, Amerika lt. (jl.hag1.025 )), wie auch die zu Ohlads Zeiten nach Ägypten ausgewanderten Räte wurden nicht gefunden.

10] Durch die allerzuvorkommendste Artigkeit und durch eine überaus feine Beredsamkeit der Emissäre, die zumeist lauter Tausendkünstler waren und sich zugleich in den verschiedensten Künsten vor den vorgefundenen Völkern produzierten, wurden in kurzer Zeit alle die Völkerschaften für Hanoch gewonnen.

11] Selbst die Kinder der Höhe ergaben sich bis auf das Haus Lamech, der aber gerade um die Zeit starb, als Hanoch diese löblichen Emissäre aussandte. Und so war nur Noha mit seinen drei Brüdern, fünf Schwestern und mit seinem Weibe, das eine Tochter Muthaels und der Purista war, und mit seinen fünf Kindern allein mehr da, der sich von den Aposteln Hanochs nicht blenden ließ, sondern dem Herrn vollkommen treu verblieb.

12] Japell aber war über diesen Sieg überaus erfreut; und da ihm die Priester solch klugen Rat gegeben hatte so gab er ihnen das Privilegium der gänzlichen Freiheit und dazu die obligate Versicherung, daß er und jeder Nachkomme von ihm sich allzeit ihrer Anordnung fügen werde.

Hatten die Priester in Hanoch vor der Sintflut die eigentliche Macht?

Dieser Geniestreich der Priester, alle den Hanochiten bekannten Völker ohne kriegerische Eroberungen an sich zu binden, brachte der Priesterkaste die eigentliche Macht im ganzen Hanochiterreiche ein. Die Könige waren in den Jahrzehnten vor der Sintflut nur noch ihre Marionettenhandlanger und machtlosen Repräsentanten dem Volk gegenüber. Einige Beispiele dafür, wie die Priester ihre Macht nutzten, ausbauten und ihr Oberpriester sich zum 'Stellvertreter Gottes auf Erden' machte:

Die Errichtung eines festgefügten Kasten- und Standeswesen war eine der effektivsten Erfindungen und Einrichtungen der geld- und machthungrigen Priesterschaften Hanochs.

jl.hag3.197,13: "Im selben Jahre noch führten die Priester Kasten ein und alles Volk wurde in gewisse Klassen geteilt, in denen jeder Mensch bei Todesstrafe so lang zu verbleiben hatte, als er sich nicht durch Geld loskaufen konnte.

14] Danach war eine Sklavenkaste unter dem Namen 'Menschenlasttiere', eine Militärkaste, eine Bürgerkaste, eine Adelskaste, eine Künstlerkaste, eine Priesterkaste und so noch mehrere Kasten festgesetzt.

15] Die Sklavenkaste war die zahlreichste. jl.hag3.198,01: "Dem (König) Japell gefiel zwar die stets zunehmende Macht der Priester nicht; denn er sah es ein, daß er der bedungenen Vorteile wegen tanzen mußte, wie die Priester pfiffen. Aber was konnte er tun?

02] Die Priester hatten sich einerseits zu sehr in das Gewissen der niederen Menschen eingenistet, anderseits aber wußten sie den hellersehenden Adel so ausgezeichnet aufs Altarl (auf den Altar) zu setzen, daß es dem Könige weder durch die Macht der Volksmasse, noch durch die Autorität des Adels möglich war, dem Tun und Treiben der Priester entgegenzuwirken; denn als (so sehr) hielt das geringe Volk wie der Adel mit den Priestern, und der König hatte weder eins noch das andere für sich.

03] Wie handelten aber die Priester, daß ihnen ein solches Ansehen zuteil ward?

04] Die Priester gründeten das einmal mit der Genehmigung des Königs eingeführte Kastenwesen immer feste und fester.

05] Solange sie noch nicht der Schätze in übergroßen Haufen in ihren weiten Schatzkammern aufgeschichtet hatten, so lange auch war es möglich, sich durchs Geld in einer höheren Kaste einzukaufen.

06] Als aber die Priester einmal des Goldes in unabsehbarer Menge besaßen, da wurden mit der Kasterei (Kastenwesen) bald ganz andere Bestimmungen getroffen, und diese bestanden darin:

07] Nur aus der Sklavenkaste ward der Einkauf in die niedere Bürgerkaste noch möglich belassen; jede andere Kaste aber ward so festgestellt, daß sich niemand mehr in dieselbe auch durch alle Schätze der Welt einzukaufen vermochte.

08] Ganz besonders unerreichbar blieb für jedermann die geheimnisvollst tuende Priesterkaste; denn diese ließ auch nicht mehr den Satan hinter ihre Schliche blicken. Sie wußte ihre Pläne so schlau und feinstgesponnen anzulegen, daß es niemandem möglich war, dahinterzukommen und etwa zu erfahren, was sie im Sinne führte.

09] Daher war denn auch der König so mißtrauisch geworden vor der Priesterschaft, daß er sich am Ende ganz einsperrte und niemanden mehr vor sich kommen ließ.

10] Das aber war eben wieder ein gutes Wasser auf die Mühle der Priester; denn nun erst war ihre Herrschaft vollkommen.

11] Es wurde von Seite der Priester ein Gesetz nach dem andern wie vom Könige ausgehend dem Volke publiziert, wovon der König keine Silbe wußte. Eine Kette um die andere wurde um die Sklavenkaste geschmiedet.

12] Als aber diese zu sehr zu klagen anfing, da ward ihr von der priesterlichen Seite zur strengsten Buße sogar das Reden bei Todesstrafe untersagt und auch die Möglichkeit, sich in die geringe Bürgerkaste einzukaufen, äußerst eingeschränkt; wohl aber konnte durch ein ganz geringes Vergehen jeder Kleinbürger in die Sklavenkaste verdammt werden, und das darum, weil dann all seine Habe der Priesterschaft zufiel.

Es gibt detailreiche Schilderungen, mit welchen technischen Tricks die Priester ihre Tempel ausstatteten, um die Tempel fürs Volk attraktiv zu machen und welche Methoden sie anwandten, um maximale Profite aus Opfergaben zu ziehen und sich enorme Reichtümer zu verschaffen.

Detailreiche Beschreibungen solcher Tempel in:

Welche Rolle spielten Sklaven und der Sklavenhandel im vorsintflutlichen Hanochiterreich?

Besonderen Anteil am Scheffeln von Reichtum, Einfluss und Macht war die Art und Weise, wie die Priesterschaft Hanochs Sklaverei herbeiführte, sie ausbeutete und Sklavenhandel trieb. Dazu wird in Lorbers Offenbarungen zu den vorsintflutlichen Zuständen mitgeteilt:

jl.hag3.198,13: "Wie lebte aber dann die Sklavenkaste? - Gerade also wie das Vieh!

14] Die Adeligen und die Großbürger kauften von den Priestern die Sklaven (natürlich ganz nackt; denn ein Sklave durfte keine Kleider tragen) und bauten für sie Stallungen wie fürs Vieh.

15] Diese Sklaven wurden mittels eines Metallringes um ihre Lenden und mittels einer am Ringe wohlbefestigten Kette an den Futtertrog befestigt und wurden von da nur losgemacht, wenn sie zur Arbeit getrieben wurden.

16] Auf die Anzahl der Sklaven gründete sich das Ansehen des Adels und des Großbürgers; daher wurde diese Sklavenkaste auch so sehr vermehrt.

17] Jeder Adelige und Großbürger suchte daher so viele Sklaven als möglich zu kaufen, und die Priester hatten auch nichts eifriger zu tun, als nur immer Sklaven zu machen.

18] Um aber das so leicht als möglich zu bewerkstelligen, führten sie eine Art Beichte und Inquisition ein. Wer demnach zur Beichte berufen ward, dem half nichts mehr vom Sklaventume.

19] Mehr braucht nicht gesagt zu werden. Zwanzig Jahre nach der ersten Kastengründung ward Hanoch zur Hölle der armen Menschheit."

Wie leicht Fremde, die in die Millionenstadt Hanoch wollten, zu Sklaven wurden, wird anschaulich geschildert:

jl.hag3.200,03: "Der Fremde, der sich schon dadurch der Todesstrafe nach den neuen Gesetzen würdig gemacht hatte, so er sich der Stadt Hanoch auf tausend Schritte ohne Geld genähert hatte, ward sogleich von den Häschern aufgegriffen und vor das gestrenge Forum der Priester gebracht, in deren Brust auch nicht ein Atom groß Liebe zu finden war.

04] Diese fragten ihn um den Grund, warum er sich ohne Geld habe unterstanden, der heiligen Stadt Gottes und aller Götter zu nahen.

05] Wenn der unglückliche Inquisit etwa ganz aufrichtig bekannte, daß er ein sehr Armer sei und darum in diese große Stadt ginge, um etwa darinnen eine Unterstützung zu finden, da erklärten ihm die Priester, daß er sich dadurch der Todesstrafe würdig gemacht habe; doch hänge es von dem göttlichen Herrscher dieser Stadt, wie der ganzen Welt ab, ob er ihm das Leben schenken wolle oder nicht.

06] Darauf ward er durch einen unterirdischen Gang von zwei Häschern und zwei Unterpriestern zum Könige geführt. Vor dem Throne des Königs angelangt, mußte er sich aufs Angesicht niederlegen und kein Wort reden.

07] Der König aber wußte dann schon maschinenmäßig, was er zu tun hatte bei solchen Anlässen. Er mußte sich nämlich nach einer Weile vom Throne erheben, mußte dann die Armut dreimal verfluchen und dann den stummen Gnadefleher dreimal mit dem linken Fuße recht derb auf den Kopf treten, so daß dem Gnadesucher nicht selten das Blut aus dem Munde und aus der Nase hervorkam. Und dieser Akt war die glückliche Befreiung von der Todesstrafe.

08] Der also Begnadigte wurde dann denselben Weg wieder vor das Forum der Priester mit blutigem Angesichte gebracht. Die Priester lobten dann natürlich nur pro forma - die große Güte des allmächtigen Beherrschers der ganzen Welt und sagten dann zum Begnadigten:

09] »Da du allerelendestes Lasttier von dem großen allmächtigen Beherrscher dieser Stadt wie der ganzen Welt solche übergroße Gnade empfingst, so ist es auch nun deine allergewissenhafteste Pflicht, in dieser heiligen Stadt aus Dankbarkeit drei volle Jahre als wahres Zug- und Lasttier zu dienen! Du wirst daher auf drei Jahre verkauft an irgendeinen Kauflustigen, und der Erlös für dich sei ein kleines Dankopfer von Seite deiner übergroßen Niederträchtigkeit für die endlose Gnade, welche dir vom Könige zuteil ward!«

10] Nach diesem tröstlichen Vortrage wurden sogleich Boten ausgesandt, um kauflustige Großbürger zu holen. Wenn diese allzeit sicher kamen, da ward der Fremde sogleich an den Meistbietenden hintangegeben und mit der Instruktion versehen, wie er sich als Lasttier zu benehmen habe.

11] Die Instruktion bestand darin, daß so ein Lasttier bei Strafe blutiger Züchtigung nie ein Wort reden darf, weder mit seinesgleichen, noch mit seiner hohen Inhabung (Besitzer); dann darf es nie krank sein und noch weniger etwa gar klagen, so ihm irgend etwas fehlen sollte; ferner hat das Lasttier mit dem Futter zufrieden zu sein, das ihm gereicht wird, und bei der Arbeit unermüdet tätig zu sein; und wenn es von seiner Inhabung bei gewissen Anlässen noch so gezüchtigt wird, so darf es sich aber dennoch bei Todesstrafe nicht widersetzlich bezeigen und nie etwa gar weinen und klagen; dann darf es auch kein Gewand tragen, sondern muß allzeit nackt sein.

12] Nach dem Vortrage solcher sanften Instruktion ward der Fremde dann vom Käufer in Empfang genommen und sogleich in die Stallungen, in denen es nicht selten von Ratten und Mäusen wimmelte, unter die anderen Lasttiere eingereiht.

13] Das war gewöhnlich der Fall mit einem Armen, der sich der Stadt genähert hatte; nur ein Reicher durfte nach Aufweisung seines Schatzes sich in die Stadt begeben, mußte aber sehr auf seiner Hut sein, daß er nicht beraubt oder bestohlen wurde.

14] Kam aber etwa irgendeiner aus Neugier, um diese Stadt zu sehen, und hatte zu wenig Geld oder andere Schätze, so ward ihm alsbald alles abgenommen, und er ward als ein Spion entweder zu Tode geprügelt oder, falls er ein starker Mensch war, ohne Gnade und Pardon als Lasttier verkauft.

15] Ward ein armes Mädchen also attrappiert (erwischt), so ward es sogleich als Hure an den Meistbietenden verkauft und mußte da dann aus sich und mit sich machen lassen, was dem Käufer beliebte; weigerte es sich, so ward es mit scharfen Ruten dazu genötigt.

16] Also stand es in Hanoch und nicht viel besser in allen anderen Orten und Städten, die unter Hanoch standen!"

Mit solchen Methoden schufen sich die Priester im Hanochitenreich Millionen von Sklaven, die sie verkauften. Allein in der Hauptstadt Hanoch waren unter den 12 Millionen Einwohnern mehrere Millionen Sklaven, wie eine Bemerkung eines Oberpriesters erschließen lässt:

04] "Wir haben ja über zwei Millionen Kämpfer und im Notfalle über vier Millionen Sklaven, die wir zu Kämpfern machen können, wann wir wollen."

Da es sich bei Kämpfern um Männer jüngeren Alters gehandelt haben dürfte, kann man davon ausgehen, daß die Zahl von jungen und alten Sklaven beiderlei Geschlechtes nochmals zusätzlich einige Millionen betragen haben dürfte.

Wie wurde 'Ahnenforschung' und 'Rassenreinheit' als Macht- und Selektionsmittel eingesetzt?

Die Hanochitenpriester wandten in den Jahrzehnten vor der Sintflut bereits Praktiken an, die denen der späteren europäischen Kolonialistenvölkern auffallend ähneln. Auch diese Massnahmen standen im Zusammenhang mit der Schaffung von Sklaven = Reichtum:

jl.hag3.201,01: "Es sandten aber die Priester wieder ganze Karawanen aus Hanoch auf Entdeckungsreisen, damit diese ausgesandten Karawanen in den entferntesten Erdstrichen nachsuchen sollten, ob sich nirgends etwa ein Volk oder Schätze vorfänden, die für die großen Schatzkammern der mächtigen Priester Hanochs taugten."

Egal, ob die Hanochiten Menschen aus fernen Ländern zu verkäuflichen Sklaven machten oder ihre Schätze raubten, es vergrösserte ihren Reichtum.

Die 'Ahnenforschung' der Hanochiten diente wie bei den Nazis in Deutschland der Errichtung eines Herrenmenschentums und der Vernichtung des 'lebensunwerten Lebens'.

jl.hag3.201,02: "Und im gleichen sandten sie auch Geschlechtserforscher (Ahnenforscher, d. Hrsg.) aus, deren Geschäft es war, genau in allen Städten und Orten nachzuforschen, wer da ein Nachkomme Kahins und wer ein Nachkomme Seths aus der Höhe sei.

03] (Denn es waren die Priester, der Adel, wie der König lauter Nachkommen Seths aus der Höhe, die da mit den Töchtern der Tiefe sind gezeugt worden.)

04] Fünf Jahre dauerte diese Untersuchung, und es ergab sich, daß da in der Tiefe die Nachkommen Seths die Nachkommen Kahins um neun Zehntel übertrafen; es waren kaum mehr ein Zehntel reine Kahiniten unter den Sethiten anzutreffen. (Die Nachkommen Kains waren mit Schiffen nach Afrika, Amerika und Australien gezogen und daher für die Hanochiten grossenteils an unbekannten Orten s. jl.hag1.025, d. Hrsg.)

05] Der Erfolg dieser Untersuchung war, daß die Kahiniten dann alle einberufen und dann ohne Unterschied ihres bisherigen Standes zu ewigen Sklaven gemacht wurden; und alle ihre Besitztümer fielen natürlicherweise den Priestern zu.

06] Aus den Männern, die noch kräftig waren, wurden Lasttiere und aus den jungen und schönen Weibern und Mädchen Huren eines großen öffentlichen Serails, wo jeder Mann sich gegen bestimmte Taxen, die teils für die Erhaltung des Serails, teils aber auch für den Priesterfonds bestimmt waren, einer oder der andern bedienen konnte; die Alten und Schwachen aber wurden vertilgt, männlich wie weiblich."

Kurzum, diese kleine Auswahl an Fehlentwicklungen und Scheusslichkeiten in den letzten 120 Jahren der Sintflut beleuchten, was die Bibel aus Gottes Sicht mit wenigen Worten so umschreibt (1. Mose.06,05): "Der Menschen Bosheit auf Erden war groß und alles Dichten und Trachten ihres Herzens war nur böse immerdar".

Und: "die Erde war verderbt vor Gottes Augen und voller Frevel" (1. Mose.06,11)


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