Jakob Lorber: 'Das große Evangelium Johannes', Band 01, Kapitel 139


Warum Jesu Lehre Unruhe erzeugen soll; ewiges Leben trotz Tod durch Bekenntnis zu Jesus. Kompromisslose Nachfolge Jesu.

01] Sage Ich: »Ich habe es dir schon gesagt, dass du allzeit redest nach deinem Weltverstande. Der Welt ihren Frieden geben, hieße ihr noch mehr Tod geben, als sie ihn nun ohnehin schon in aller Überfülle besitzt.

02] So du einem Blinden sollst zum Augenlichte verhelfen, wird er sehend, so du ihm die Augen ausreißest, oder wird der Lahme je gerade gehen, so du ihm den bösen Fuß abhaust, oder wird der Stumme je dadurch zum Reden kommen, wenn du ihm die Zunge ausschneiden lässest, oder kann die Pest mit noch mehr Pest geheilt und ein brennendes Haus mit noch mehr Feuer gelöscht werden?

03] Sieh, gerade also geht es mit den Weltmenschen nun in der Zeit! Sie sind geistig tot und haben außer dem tierischen Naturleben kein Leben in sich. Ihre Seelen sind pur Fleisch, und ihr Geist ist so gut wie tot und gleicht den Geistern, die in den Steinen rasten und durch ihre gerichtete Beharrlichkeit die sonst lockere Materie aneinanderketten, dass daraus dann Steine werden in aller Art und Form; weichere und härtere, manche durchsichtig, manche undurchsichtig, und von verschiedener Farbe nach der Beschaffenheit des innehaftenden Geistes.

04] Willst du aber die Geister in den Steinen von ihrer Materie losmachen, wirst du solches wohl mit einem lauen Wasser zuwege zu bringen imstande sein? Sicher nicht! Ich sage dir: Der Stein wird bei solch einer sanften und friedsamen Behandlung das fest verbleiben, was er war und ist. Da muß ein mächtiges Feuer kommen, dass darob die Geister im Steine in einen großen Kampf geraten; dann erst zerreißen sie selbst die Bande ihrer Materie und werden frei. Und sieh, also muß es nun auch hier sein!

05] Was die Geister im Steine losmacht, als Feuer, Kampf, mächtiger Druck und schwere, harte Schläge, das erweckt auch die Geister in den zu harten Steinen gewordenen Menschenherzen und macht sie frei, besonders die Herzen der Großen und Reichen, die diamantne Herzen haben, die kein irdisch Feuer zu erweichen imstande ist.

 

Warum Jesu Lehre Unruhe erzeugen soll; ewiges Leben trotz Tod durch Bekenntnis zu Jesus

06] Darum merkt, was Ich euch sage: a lasst fahren den lächerlich dummen Wahn, dass Ich etwa gekommen bin, durch euch, Meine Jünger und Knechte, den Weltmenschen den Frieden der Erde zu senden, sondern (ergänzt: Ich bringe) das Schwert! (a Lukas.12,51Micha.07,06jl.ev01.139,06*;  ⇒ jl.ev01.135,06jl.ev01.201,04jl.ev09.101,08;  V. 34-36: jl.ev05.157,10jl.ev09.101,08jl.ev11.257,03jl.him3.350gm.pred.021, S. 130))

07a] Versteht es wohl! a Ich bin gekommen, zu erregen den noch weicheren Sohn wider die oft nur zu unbeugsame Härte seines Vaters, die bescheidenere Tochter wider ihre herrschsüchtige Mutter und die sanftere Schnur gegen ihre geizige und neidische Schwieger! (a Matthäus.10,35*; = Lukas.12,53;  ⇒ jl.ev01.139,07a*;  jl.ev11.257,03pred.021) )

07b] a Ja, des Menschen ärgste Feinde sollen seine eigenen Hausgenossen sein! (a Matthäus.10,36*; = Lukas.12,52jl.ev11.257,04pred.021)

Kompromisslose Nachfolge Jesu

08a] Wahrlich, wahrlich sage Ich euch: a Wer seinen Vater und seine Mutter mehr liebt denn Mich, ist meiner nicht wert; und wer Söhne und Töchter hat und sie mehr liebt denn Mich, ist Meiner nicht wert! (a Matthäus.10,37*; 5. Mose.13,07-125. Mose.33,09; = Lukas.14,26;  ⇒ jl.ev01.139,08a*;  jl.ev01.045,08jl.ev08.099,02jl.ev08.125,07-08;  jl.ev09.043,03jl.kjug.188,29jl.hag1.090,06jl.hag3.037,12-13;  jl.hag3.125,07-10;  jl.gso1.034,18-30;  jl.gso1.040,10-13;  jl.rbl2.271,14jl.him3.183,01)

08b] a Wer seine Last, ob sie ihn schon drücke wie das römische Todeskreuz, nicht willig auf seine Schultern nimmt und Mir nachfolgt, der ist Meiner schon durchaus nicht wert, und er soll keinen Teil am Reiche Gottes haben. (a Matthäus.10,38*; = Markus.08,34; = Lukas.14,27Matthäus.16,24Matthäus.16,25;  ⇒ jl.ev01.139,08b*;  jl.him1.335,01-04;  jl.him1.373,11jl.him2.016,15-17;  jl.him3.310,03 )

09] Wahrlich sage Ich euch: a Wer immer das Leben dieser Welt sucht und es auch leicht findet, der wird das ewige Leben verlieren, und Ich werde ihn nicht erwecken am jüngsten Tage zum ewigen Leben alsbald nach dem Abfalle des Leibes, sondern ihn werfen in die Hölle zum ewigen Tode. (a Matthäus.10,39*; = Markus.08,35Lukas.09,24Lukas.17,33Matthäus.16,25Johannes.12,25;  ⇒ jl.ev01.139,09*;  jl.ev01.201,11jl.ev02.194,04jl.ev06.162,09jl.ev07.001,12jl.ev08.163,01jl.ev09.149,16jl.gso2.084,03jl.rbl1.103,12jl.nson.070,09jl.him1.335,04jl.him3.133)

10] a Wer aber das Weltleben nicht nur nicht sucht, sondern dasselbe aus wahrer, reiner Liebe zu Mir flieht und verachtet, der wird das ewige Leben finden; denn ich werde ihn sogleich auferwecken nach dem Tode seines Leibes als an dessen jüngstem Tage des neuen Leben in der Geisterwelt und werde ihn einführen in Mein ewiges Reich und sein Haupt zieren mit der Krone der ewigen, unvergänglichen Weisheit und Liebe, und er wird dann herrschen mit Mir und allen den Engeln des ewig endlosen Himmels über alle Sinnen- und Geisterwelt ewig!« (a = Markus.08,35Lukas.09,24Lukas.17,33Matthäus.16,25Johannes.12,25;  ⇒ jl.ev01.139,09*;  jl.ev01.201,11jl.ev02.194,04jl.ev06.162,09jl.ev07.001,12jl.ev08.163,01jl.ev09.149,16jl.gso2.084,03jl.rbl1.103,12jl.nson.070,09jl.him1.335,04jl.him3.133)



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